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17.6.: musikwirtschaft aktuell +++ musikwirtschaft

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Lehrer als Musikpirat - 10.000 Euro Schadenersatz für 2.000 Musiktitel +++ US-Initiative zur Unterbindung von Radio-Piraterie


Lehrer als Musikpirat - 10.000 Euro Schadenersatz für 2.000 Musiktitel
Berlin (pte) - Ein 57-jähriger Realschullehrer aus dem Raum Stuttgart, der 2.000 Musiktitel in einer Tauschbörse illegal angeboten hatte, muss 10.000 Euro zur Deckung der Verfahrenskosten zuzüglich dem Schadenersatz zahlen, berichtet der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft. Das Strafverfahren steht kurz vor dem Abschluss und dürfte in dem genannten Vergleich enden, die Höhe einer möglichen Strafe ist noch nicht absehbar. Außerdem muss der Beamte mit einem Disziplinarverfahren rechnen, da er mit dem Bruch des Urheberrechtsgesetzes gegen seine Treupflicht verstoßen hat.
Anfang Mai hatte die Polizei eine Hausdurchsuchung bei dem Lehrer durchgeführt, gemeinsam mit sachverständigen Ermittlern der Hamburger proMedia GmbH. Dabei wurden zwei Computer beschlagnahmt. Es wurden nur 20 CD-Alben gefunden, was nahe legt, dass er mehr als 1.000 Titel, die er selbst illegal anbot, schon aus illegalen Quellen heruntergeladen hatte.
"Es ist ein starkes Stück, dass ein Lehrer solche Taten begeht. Anstatt den Schülern ein positives Vorbild zu geben, verstößt er selbst vielfach gegen geltendes Recht und betrügt Künstler und Rechteinhaber um ihre Vergütungen. Gerade ein Lehrer sollte den Wert der Kreativität schätzen und ihn auch seinen Schülern vermitteln", kommentiert Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonverbände, den Fall. Offenbar macht sich das systematische Vorgehen der Musikindustrie langsam bezahlt. Erst gestern hatte der Phonoverband die Beschlagnahme eines Servers mit 60.000 Musiktiteln gemeldet.
Quelle: pte.de

US-Initiative zur Unterbindung von Radio-Piraterie
Washington (pte) - US-amerikanische Platten-Label haben Angst vor Musik-Piraterie im Äther und wollen der Regierung Maßnahmen unterbreiten, die diese Gefahr abwenden sollen, berichtet die Los Angeles Times. Die Recording Industry Association of America (RIAA) hat heute, Mittwoch, an die Federal Communications Commission (FCC) einen Antrag gestellt auf Verschlüsselung digitaler Signale von Rundfunkanstalten. Zusätzliche Signale sollen die Reproduktion von gesendetem Radiomaterial für Konsumenten unmöglich machen.
Digitales Radio sendet spezielle Impulse über die gleichen Frequenzen wie konventionelles, analoges Radio. Es bringt CD-Qualität auf FM-Frequenzen und FM-Qualität auf Mittelwellen. Außerdem können mit digitalen Impulsen um ein Vielfaches mehr an Informationen gesendet werden als bisher. Genauso wie bei virtuellen Digitalmedien erlaubt digitales Radio den Zuhöherinnen und Zuhörern nahezu perfekte Aufnahmen. Blaupunkt hat bereits ein Autoradio vorgestellt, das die Aufnahme von digitalen Radio-Übertragungen ermöglicht.
Die US-Debatte über digitales Radio könnte bald jener über digitales Fernsehen, wo ebenfalls Verbesserungen bei Bildern und Klang in Aussicht gestellt werden, ähneln. Die Implementierung von digitalem Fernsehen sollte in den Vereinigten Staaten 2006 abgeschlossen sein. Meinungsverschiedenheiten zwischen Fernsehanstalten und Herstellern von TV-Geräten haben dies jedoch in die Länge gezogen. Dasselbe Problem sehen die Betreiber der Rundfunkanstalten auch in ihrem Fall. Sie zeigen sich nicht sehr erfreut über die Bemühungen, ein neues Copy Protection-System zu installieren, weil es auch hier bis zur Einigung und bis zur technischen Umsetzung zu erheblichen Verzögerungen kommen würde. Der Vorwurf an die RIAA: Die Verschlüsselung digitaler Radiowellen sei niemals ein Thema gewesen, bis zu jenem Zeitpunkt, als Radiostationen digital zu senden begannen, Lizenzen vorhanden und digitale Radioempfänger am Markt erhältlich waren.
Quelle: pte.de