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18. 8.: +++ welt der musik: news, facts , splitter +++ welt der musik...

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+++ Neuköllner Oper adaptiert Dea Lohers «Licht» fürs Musiktheater +++ Deutsches Theater Berlin startet mit Fest in neue Spielzeit +++ «Der Anfang vom Ende» - Kultursommer in Garmisch-Partenkirchen +++ «West Side Story» gastiert in der Deutschen Oper Berlin +++ «In einem Weltmeer von Harmonie» - Hannelore Elsner in Wiepersdorf +++ Bundesverdienstkreuz für Brecht-Interpretin Gisela May +++ Romanze im preußischen Park - Potsdam lädt zu seiner 6. Schlössernacht - Zum Auftakt spielt das Royal Philharmonic Orchestra +++

Neuköllner Oper adaptiert Dea Lohers «Licht» fürs Musiktheater
Berlin (ddp-bln). Mit der Uraufführung der Oper «Licht» bringt die Neuköllner Oper Berlin am Donnerstag erneut einen Stoff aus der Polit-Welt auf die Bühne. Das Musiktheaterstück, das auf dem 2001 für das Hamburger Thalia Theater entstandenen gleichnamigen Theatertext von Dea Loher beruht, erzählt die Geschichte einer Frau, die zwar namenlos bleibt, aber an die verstorbene Ex-Kanzler-Gattin Hannelore Kohl erinnert.
Die Inszenierung in der Regie von Boris von Poser und zur Musik von Wolfgang Böhmer sei im Gegensatz zu der 2002 uraufgeführten Polit-Oper «Angela» «eine behutsame, in leisen und leichten Tönen sich annähernde Studie an ganz Privates», schreibt das Opernhaus. Loher habe mit dem Schicksal Hannelore Kohls, die sich 2001 wegen einer Lichtallergie das Leben nahm, zwar einen aktuellen Stoff gewählt, spüre aber mehr einer tragischen Konstellation nach, als dass sie tagespolitisch eingreifen wolle. Es handle sich deshalb «weder um ein biographisches noch um ein vordergründig politisches Theaterstück». http://www.neukoellneroper.de

Deutsches Theater Berlin startet mit Fest in neue Spielzeit
Berlin (ddp-bln). Zum Auftakt der neuen Spielzeit öffnet das Deutsche Theater (DT) am 5. September seine Türen. Von 15.00 bis 22.00 Uhr ist ein abwechslungsreiches Programm in dem Haus in der Schumannstraße in Mitte geplant, wie ein Sprecherin am Donnerstag ankündigte. Dabei präsentieren sich das Ensemble und seine Stars gemeinsam mit prominenten Moderatoren und Berliner Bands. Der Eintritt ist frei.
Der PDS-Politiker Gregor Gysi wird mit den Regisseuren Michael Thalheimer und Dimiter Gotscheff sowie dem neuen DT-Ensemblemitglied Ulrich Matthes über «Deutsche Stoffe - Woraus sind wir gestrickt?» diskutieren. Die Frage «Braucht Berlin ein Nationaltheater?» erörtern Intendant Bernd Wilms und der Vorsitzende der DT-Freunde, Claus Bacher. Als «Faust»-Kostprobe ist auf der Bühne Goethes «Vorspiel auf dem Theater» zu erleben. Dagmar Manzel wird zusammen mit Bernd Stempel, Maximilian von Pufendorf und Michael Prelle Operetten-Hits aus «Die Großherzogin von Gerolstein» singen.
Darüber hinaus laden Maskenbildner, Ausstatter und Beleuchter zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Eine Ausstellung widmet sich dem 40-jährigen Bühnenjubiläum von Dieter Mann. Auf die Kinder warten Verkleidungsspiele, Grusellabyrinth und Abenteuerinsel.
Die Sprecherin verwies zugleich darauf, dass die ursprünglich für den 2. September geplante Premiere von «Und über uns schließt sich ein Himmel aus Stahl» in die zweite Hälfte der Spielzeit verschoben wird.

«Der Anfang vom Ende» - Kultursommer in Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen (ddp-bay). Der Garmisch-Partenkirchener Kultursommer steht ab Donnerstag ganz im Zeichen von Michael Ende. Der am 12. November 1929 in der Zugspitz-Gemeinde geborene Schriftsteller wäre in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden. Neben zahlreichen Klassik- und Volksmusikkonzerten, Theateraufführungen und Lesungen gibt es daher die Erlebnisausstellung «Der Anfang vom Ende», die nach Angaben der Gemeinde «die bayerischen Wurzeln, das kosmopolitische Leben und die fantastischen Welten des Schriftstellers» darstellt.
Die Ausstellung bietet den Besuchern einen Abenteuer-Spaziergang durch die Welten von Michael Ende. Stationen der Reise sind unter anderem Lummerland, die Heimat von »Jim Kopf« und der Kosmos von «Momo». Auch in das Traumreich der «Unendlichen Geschichte» werden die Besucher entführt. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist die Beziehung zwischen Michael Ende und seinem Vater, dem surrealistischen Maler Edgar Ende.
Neben der Michael-Ende-Ausstellung bietet der Kultursommer, der bis zum 19. September dauert, nach Angaben der Organisatoren «authentische Kunstwerke, originelle Künstler und markante Schauplätze«. So kommen bei Veranstaltungen unter dem Motto «Der Berg ruft» sowohl Freunde der Volksmusik als auch Liebhaber von klassischer Musik auf ihre Kosten. Auf dem Programm stehen das «Werdenfelser Almsingen» und ein Opern-Air-Konzert vor der Kulisse der Alpspitze, bei dem Werke von Richard Strauss inszeniert werden. (Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen unter http://www.phantastische-gesellschaft.de
http://www.kultursommer-garmisch-partenkirchen.de

«West Side Story» gastiert in der Deutschen Oper
Berlin (ddp-bln). Die «West Side Story» gastiert von Donnerstag bis zum 5. September an der Deutschen Oper in Berlin. Der Musical-Klassiker über eine hoffnungslose Liebe im Krieg der New Yorker Jugendbanden zählt zu den weltweit erfolgreichsten modernen Musiktheaterproduktionen. Der amerikanische Choreograph Joey McKneely hat die aktuelle Version des 1957 am Broadway uraufgeführten Stücks mit 36 Darstellern einstudiert. Für die originalgetreue Umsetzung der Partitur von Leonard Bernstein sorgt der musikalische Supervisor Donald Chan.
Die aufwändige Neuproduktion des «Original Broadway Klassikers» hatte bei ihrer Europapremiere im Dezember vergangenen Jahres in der Alten Oper in Frankfurt am Main Publikum und Kritiker begeistert. Der Erwerb der Aufführungsrechte der West Side Story ist mit hohen Auflagen verbunden. So sind weltweit nur drei Regisseure befugt, das Werk des Choreographen Jerome Robbins in einer «Original-Produktion» zu inszenieren.

«In einem Weltmeer von Harmonie» - Hannelore Elsner in Wiepersdorf
Wiepersdorf (ddp-lbg). Hannelore Elsner und Sebastian Knauer sind am 5. September zu Gast in Schloss Wiepersdorf. Die Schauspielerin und der Pianist stellen ihr Programm «In einem Weltmeer von Harmonie» vor, in dessen Mittelpunkt die Begegnung von Bettina von Arnim und Ludwig van Beethoven 1810 in Wien steht, wie das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf am Mittwoch mitteilte. Mit ihrem Auftritt wollen sich Elsner und Knauer für den Erhalt des bedrohten Künstlerhauses einsetzen.
Die beiden Künstler hatten schon 2003 in einem Konzert über George Sand und Frédéric Chopin Literatur und Musik verbunden. In diesem Jahr werden die Erinnerungen von Bettina von Arnim verschiedenen Klaviersonaten Beethovens zur Seite gestellt. Die CD zum Programm erscheint im Herbst. Der Eintritt kostet 15.00 Euro, Karten gibt es unter der Nummer 033746/6990.
http://www.wiepersdorf.de

Bundesverdienstkreuz für Brecht-Interpretin Gisela May
Berlin (ddp). Die Brecht-Interpretin und Schauspielerin Gisela May ist am Mittwoch mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) übergab der 80-jährigen Künstlerin die Ehrung in seinem Amtszimmer im Roten Rathaus. Die Auszeichnung erhielt Gisela May für ihr Gesamtwerk.
Ihr erstes großes Engagement hatte die May 1951 am Deutschen Theater in Berlin. Ab 1962 spielte sie 30 Jahre lang am Berliner Ensemble. Die Künstlerin galt als ein kulturelles Aushängeschild der DDR. Bis heute tourt Gisela May mit einem Soloprogramm durch die Republik. Mit ihrer Rolle als Rosa Müller-Graf-Kleditsch in der ARD-Serie «Adelheid und ihre Mörder» wurde Gisela May auch einem breiten Fernsehpublikum bekannt.

Romanze im preußischen Park - Potsdam lädt zu seiner 6. Schlössernacht - Zum Auftakt spielt das Royal Philharmonic Orchestra
Potsdam (ddp-lbg). Wenn der Mond auf Park Sanssouci scheint, sind Eulen, Pfauen und Schlossgespenster normalerweise unter sich. Bei Sonnenuntergang schließen sich die Pforten der legendären Potsdamer Anlage, um sich erst am nächsten Morgen wieder zu öffnen. Nur in einer Nacht des Jahres ist es Besuchern erlaubt, auf illuminierten Pfaden durch das nächtliche Sanssouci zu spazieren: In der Potsdamer Schlössernacht. Die ist inzwischen ein absoluter Publikumsrenner: Die Karten zur 6. Veranstaltung an diesem Samstagabend ist schon seit einem halben Jahr restlos ausverkauft. Alle 32 000 Eintrittskarten gingen innerhalb weniger Tage über die Ladentische.
Auf die glücklichen Ticketbesitzer wartet eine Nacht der Romantik und Kultur. Auf mehr als zehn Bühnen wird ein buntes Programm aus Theater und Musik, Literatur, Tanz und Kleinkunst dargeboten. Die Gäste können auf einem erlesenen Kunstmarkt stöbern und sich kulinarisch verwöhnen lassen. Bis Mitternacht können einige der festlich erleuchteten Schlösser besichtigt werden. Krönender Abschluss ist ein Musik-Feuerwerk über dem Neuen Palais. «Wasser als Seele des Gartens» lautet diesmal das Thema der Potsdamer Gartengestalter zur Schlössernacht. So erinnert ein Eisbrunnen an die barocken Wasserspiele, die in Sanssouci verloren gingen. Am Maschinenteich entsteht das Dampfmaschinenhaus als fototechnische Negativabbildung. Vom einstigen Chinesischen Brunnen wird während der Schlössernacht ein Großgemälde geschaffen. Ein Teil der Einnahmen aus der Veranstaltung fließen in den Wiederaufbau der beiden Brücken über den Maschinenteich.
Nicht nur optisch, auch musikalisch wird einiges geboten. Das international besetzte Potsdamer Schlössernacht Orchester wird unter dem Motto «Musik und Landschaft» Werke von Mozart, Beethoven, Vivaldi, Bizet und Strauss spielen. Die «Rare Roses» aus Dresden lassen Flötensonaten des Barock und des Rokoko erklingen, die teils aus der Feder Friedrich des Großen selbst stammen. Jazziger wird es beim Auftritt der RIAS Big Band Berlin.
Ulla Meinecke ist mit ihrem Programm «Die Luft ist rein» zu Gast bei der Schlössernacht, und das historische Ensemble «Folies De Danse» zeigt Tänze aus der Renaissance und dem Barock. In die zauberhafte Welt der Feen und Elfen entführt das Schattentheater Figuren-Zirkel seine Zuschauer. Temperamentvoll wird es an der Bildergalerie: Dort führt das Kinder TanzTheater Berlin-Brandenburg das Stück «La Barberina» auf, in dem die Geschichte der Tänzerin Barbara Campanini erzählt wird.
Denen, die keine Karten zur Schlössernacht mehr ergattern konnten, wird als Entschädigung ein besonderes Bonbon geboten. Zum Auftakt der Schlössernacht gibt am Freitagabend das Londoner Royal Philharmonic Orchestra vor dem Neuen Palais in Sanssouci sein einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr - und es sind noch Karten erhältlich. Mit dabei sind der renommierte Nachwuchsgeiger David Garrett und der amerikanische Stardirigent Leonard Slatkin. Er hat das Programm - Mendelssohn Bartholdy, Tschaikowski und Beethoven - eigens für den Abend zusammengestellt. Nach dem Konzert können die Besucher ihren Heimweg durch die bereits festlich illuminierten Schlösser und Parkanlagen Sanssoucis antreten.
http://www.schloessernacht-2004.de

Musikalisches Sommertheater vor dem Köpenicker Schloss
Berlin (ddp-bln). Vor der Kulisse des wiedereröffneten Köpenicker Schlosses wird ab Donnerstag 15 Abende lang heiteres musikalisches Sommertheater gespielt. Das Schlossplatztheater verlegt bis 12. September seine Auftrittsstätte ins Freie. Gespielt werden zwei Offenbach-Einakter: «Die elektromagnetische Gesangsstunde» und «Das gräuliche Festmahl», wie die Veranstalter mitteilten.
Das Schlossplatztheater ist eine Einrichtung der Initiative für Kulturprojekte Alte Möbelfabrik e. V., die auch Träger mehrerer Jugendtheatergruppen ist. Es hat seit seiner Eröffnung im August 1995 in der ersten Etage eines liebevoll sanierten Bürgerhauses 30 Premieren herausgebracht, größtenteils Uraufführungen. Opernbearbeitungen für Kinder sind zu einem Markenzeichen dieser Bühne geworden. Seit 1997 gab es vier solcher Produktionen, zu denen - wie auch zu den abendlichen Vorstellungen für Erwachsene - mittlerweile Besucher aus allen Stadtbezirken kommen.
Der Offenbach-Abend (Beginn jeweils 20.30 Uhr) ist die sechste Musiktheater-Inszenierung für Erwachsene. Das Schlossplatztheater kommt für die Vorstellungen mit fünf Sängerinnen und Sängern und drei Musikerinnen aus, ähnlich wie bei Offenbachs eigenen Pariser Theater-Anfängen. Die musikalische Leitung hat Sven Bethke, der an der Berliner Hochschule für Musik «Hanns Eisler» Dirigieren studiert hat. Regie führt Heike Hanefeld, die zuletzt Mozarts «Schauspieldirektor» am Brandenburger Theater inszenierte. Der Eintritt kostet 18,50 Euro, ermäßigt 10 Euro (nur Schüler). Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen.
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