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Mehr Musikliebhaber, weniger Fachpublikum: Popkomm schließt mit stabiler Besucherzahl +++ Phonoindustrie sieht mittelfristig «Licht am Ende des Tunnels» +++ KarstadtQuelle will mit Viva-Show Musikverkauf ankurbeln
Mehr Musikliebhaber, weniger Fachpublikum: Popkomm schließt mit stabiler BesucherzahlKöln (ddp). Mit einer positiven Bilanz hat sich die Musikmesse Popkomm von Köln verabschiedet. Nach Angaben der Veranstalter vom Sonntag besuchten mehr als 14 500 Teilnehmer die Messe, die ab dem kommenden Jahr in Berlin stattfinden wird. Die Besucherzahl der 15. Popkomm habe damit leicht über dem Niveau von 2002 gelegen, hieß es am Sonntag. Zwar sei die Zahl der Fachbesucher zurückgegangen (von 14.553 auf 10.247). Dies habe aber durch die Öffnung der Messe für Musikliebhaber ausgeglichen werden können. Etwa zwei Drittel der Messegänger waren den Angaben zufolge Firmenkunden, die Übrigen Musikfans.
618 Aussteller (2002: 797 Aussteller) aus 26 Ländern hatten sich drei Tage lang in der Kölnmesse präsentiert. An 14 Länderständen zeigten mehr als 300 Labels, Verlage und Unternehmen ihre Produkte. Insgesamt 60 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland.
Die Messe, die mit ihrem Begleitprogramm für volle Straßen rund um den Kölner Ring sorgte, mit einem ausverkauften Konzert in der Kölnarena zur \'Comet\'-Preisverleihung und stabilen Besucherzahlen habe deutlich gezeigt, dass sich das Thema Musik weiterhin größter Beliebtheit erfreut, sagte die Geschäftsführerin der Viva Media Enterprises, Kerstin Karpinski.
Phonoindustrie sieht mittelfristig «Licht am Ende des Tunnels»
Köln (ddp). Die deutsche Phonowirtschaft sieht die Branche mittelfristig wieder im Aufwind. Zwar werde im laufenden Jahr nur etwa das Umsatzniveau von 1990 erreicht, sagte der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände, Gerd Gebhardt, am Freitag auf der Musikmesse Popkomm in Köln. Gleichwohl sehe er bereits «Licht am Ende des Tunnels».
Gebhardt prognostizierte in seinem Ausblick einen «ungebremst steigenden» DVD-Absatz, der in der Größenordnung neben die CD treten werde sowie ein «florierendes Geschäft» mit «Online- oder Mobilemedien», wie etwa dem Abspielen von Musik über das Mobiltelefon. Auch die für Herbst geplante Internetplattform «PhonoLine» zum kostenpflichtigen Herunterladen von Musiktiteln und das neue Urheberrecht werden seiner Meinung nach positive Impulse bringen.
Die Phonoverbände hatten bereits am Donnerstag bekannt gegeben, dass der Musikabsatz in Deutschland im ersten Halbjahr 2003 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,3 Prozent gesunken ist. Damit hat die Musikwirtschaft im Vergleich zu 1997 mehr als ein Drittel ihres Jahresumsatzes eingebüßt.
KarstadtQuelle will mit Viva-Show Musikverkauf ankurbeln
Köln (ddp). Mit neuen Showformaten im Musikkanal Viva will der Handelskonzern KarstadtQuelle den Absatz seiner Musikprodukte steigern. Ab Herbst soll eine Musik-Show der KarstadtQuelle eigenen Marke «Wom» ausgestrahlt werden, teilten die beiden Unternehmen am Freitag in Köln mit. Man wolle aus der Marke «Wom» heraus ein «integriertes Mediennetzwerk entwickeln, das konsequent die Zielgruppe der 14- bis 39-Jährigen anspricht», begründete Christian Seifert, Vorstand der KarstadtQuelle New Media, die Kooperation mit dem Medienunternehmen.
Das einstündige «Wom-TV» soll täglich und in insgesamt drei Wiederholungen auf Viva und Viva Plus ausgestrahlt werden. Die Sendungen werden unmoderiert sein und vor allem neu erschienene Musikclips präsentieren. In einem eingeblendeten Ticker werden die entsprechenden Musikprodukte zum Kauf angeboten und können über ein Call-Center geordert werden.