Hauptrubrik
Banner Full-Size

18.8.: +++ welt der musik: news, facts, splitter +++ welt der Musik...

Autor
Publikationsdatum
Body

+++ Mit dem klingenden Museum in Berlin unterwegs +++ «Calmus Ensemble Leipzig» zu Konzert auf Wartburg +++ Jenas Kulturarena geht mit mexikanischem Tropi-Punk in letzte Runde +++ Musikerziehung: Geigen und Celli für Grundschüler in Köln +++ Musical «Pinkelstadt» mit Ilja Richter in der Hauptrolle +++ Auftakt zur neuen Saison: Nena zu Gast bei Berliner Symphonikern +++

Mit dem klingenden Museum in Berlin unterwegs
Das klingende Museum in Berlin e. V. macht mobil, meldet die Berliner „Morgenpost: Pünktlich zum Schulanfang startet ein knallbunter Doppeldecker mit 50 Instrumenten und einer Open-Air-Bühne auf dem Oberdeck und bietet Musik zum Anfassen und Mitmachen. Mit seiner rollenden Instrumentensammlung kommt der Bus auf Bestellung für Workshops zu Schulen, Kitas oder Jugendclubs. Initiator des Projekts ist Gerd Albrecht (79), der als damaliger Generaldirektor der Hamburger Staatsoper Ende der 80er-Jahre eine klingende Instrumentsammlung in der Hansestadt und vor zwei Jahren den gemeinnützigen Verein "Das Klingende Museum Berlin e. V." gründete. "Musik muss man sinnlich erleben", findet der Dirigent und Vater zweier Kinder. Mit den Haushalts-Kürzungen der letzten Jahre sind in Berlin mehr als 100 000 Plätze an den Musikschulen verloren gegangen. "Weil immer weniger Kinder Zugang zum Musizieren haben, bringen wir die Musik zu ihnen", sagt Albrecht. Das klingende Mobil soll auch eine sinnvolle Ergänzung zum Musikunterricht sein, denn hier gibt es Instrumente, die an vielen Schulen fehlen: Saxophone, Trommeln, E-Gitarren. Musikpädagogen erklären die vier Gruppen: Blech- und Holzbläser, Streicher und Percussion und dann wird musiziert. Das klingende Mobil wird ausschließlich aus privaten Spenden finanziert. Hauptsponsoren sind die Berliner Volksbank, Yamaha und die PwC-Stiftung Jugend-Bildung-Kultur. Um zusätzlich Geld in die Kasse zu bekommen - denn die Kostenbeteiligung von 225 Euro für Schulen (150 Euro für Kitas) decken nicht die tatsächlichen Kosten - wird das Mobil auch für Kindergeburtstage, Roadshows, Firmenfeiern oder Events vermietet. Heute wird der Doppeldecker erstmals auf dem Kids-Loop Kinderfestival am Kranzler Eck (12-16 Uhr) zur Bühne und morgen beim Young Euro Classic auf dem Gendarmenmarkt (16-18 Uhr) vorfahren. Infos unter Tel.: 23 63 67 37 oder http://www.klingendes-museum.de.

«Calmus Ensemble Leipzig» zu Konzert auf Wartburg
Eisenach (ddp-lth). Einen Abriss der Epochen des Gesangs will das «Calmus Ensemble Leipzig» am Freitag im historischen Festsaal der Wartburg in Eisenach präsentieren. Auf dem Klavier werden die sechs Mitglieder des Ensembles vom Komponisten und Dirigenten Fredo Jung begleitet, teilte der MDR als Veranstalter am Dienstag in Leipzig mit. Die Vokalisten, größtenteils ehemalige Mitglieder des Leipziger Thomanerchores, wollen einen Querschnitt des A-capella-Gesangs bieten und dabei die Unterschiede verschiedener Jahrhunderte und Länder verbinden. Im ersten Teil des Abends werden die Künstler seltene Madrigale, die weltlichen Gesänge der Renaissance, vortragen und im zweiten Teil experimentelle Stücke darbieten, in denen verschiedene Stile und Lieder gemixt werden.

Jenas Kulturarena geht mit mexikanischem Tropi-Punk in letzte Runde
Jena (ddp-lth). Mit einem Konzert der mexikanischen Band «Los de Abajo» startet die diesjährige Jenaer Kulturarena am Mittwoch in ihre letzte Runde. Die Truppe habe das Jenaer Publikum im vergangenen Jahr im Sturm erobert, deshalb habe man sie noch einmal eingeladen, sagte Jenas Kulturamtsleiterin Margret Franz der Nachrichtenagentur ddp. Die Musiker kommen aus der Alternativszene von Mexico City und kombinieren traditionelle lateinamerikanische Rhythmen mit Funk, Rap, Ska, Punk und Rock. Sie selbst beschreiben ihren Stil als Cybertronic-Punk-Salsa oder Tropi-Punk. Ehe das mehr als sechs Wochen dauernde Jenaer Festival am Sonntag mit einem Konzert der Münchner Reggae-Könige «Les Babacools» zu Ende geht, sind dort am Donnerstag noch die Bigband «Lambchop» aus den USA gemeinsam mit dem Streichquartett «Dafo» aus Polen zu erleben, tritt am Freitag die Göttinger Formation «ganz schön feist» mit einer Mischung aus a-cappella-Pop und Comedy vor das Publikum, lassen am Samstag die britisch-deutschen «R&B Allstars» das Rund vor dem Theaterhaus beben.
Das Programm, zu dem sich am Sonntagvormittag auch noch eine Kinderarena mit Reinhard Lakomy und seinem «Traumzauberfest» gesellt, erreiche noch einmal ein ganz unterschiedliches Publikum, betonte Franz. Nach infolge Regens und Kälte nicht befriedigendem Start des Freiluft-Festivals seien mit dem schönen Wetter auch mehr Besucher gekommen, konstatierte sie. Und zwar nicht nur zu den Höhepunkten, sondern auch bei relativ unbekannten Gruppen wie der österreichischen Mozartband und dem Flamenco-Abend mit Gerardo Nunez und Carmen Cortes.
Das Vorjahresergebnis indes, als mehr als 72 000 Besucher zu den 52 Veranstaltungen kamen, sei nicht zu toppen, ist die Kulturamtsleiterin sicher. Bis zur Halbzeit 2004 wurden rund 30 000 Zuschauer gezählt. Allerdings werde man das geplante Ergebnis bei den Einnahmen erreichen. Immerhin muss Ostdeutschlands längstes Sommerfestival fast zwei Drittel des Gesamtbudgets von 740 000 Euro durch Einnahmen decken. Mit je 40 000 Euro unterstützen Land und Stadt das Festival, der Rest wird über Sponsoren, Verpachtung und Merchandising gedeckt. http://www.kulturarena.de

Musikerziehung: Geigen und Celli für Grundschüler
Köln: Geigen, Celli und Bratschen gehören normalerweise nicht zur Standardausstattung an Kölner Grundschulen. In der Gemeinschaftsgrundschule Balthasarstraße wird sich das in Zukunft ändern. Dort startet im November unter der Leitung der Dozentin Dr. Claudia Meyer das gemeinsame Projekt "Klassenstreicher" der Hochschule für Musik Köln und der Helmut-Behn-Stiftung, meldet die Kölnische Rundschau. Klassische Musik im Unterricht 14 bis 18 Studierende der Hochschule für Musik werden den rund 120 Schülern der Klassen 3 und 4 einmal pro Woche im Rahmen des normalen Stundenplans die klassische Musik nahe bringen. Zunächst werden die Studenten, deren Arbeit von der Stiftung finanziert wird, ihre eigenen Instrumente mitbringen. Später wird die Stiftung der Schule 120 Streichinstrumente bereit stellen, die die Kinder auch mit nach Hause nehmen dürfen. Stiftungsvorsitzender Andreas Behn verhandelt bereits über den Kauf der ersten 36 Geigen, Celli und Bratschen im Wert von 14 000 Euro. Zehn Euro müssen Eltern im Monat für das Angebot bezahlen - so soll gesichert werden, dass die Schule das Projekt auch nach der fünfjährigen Vertragslaufzeit weiterführen kann. "Wir wollen eine frühestmögliche Breitenförderung anstoßen", erklärte der Leiter der Hochschule, Professor Josef Protschka. "Denn die Situation in den musischen Fächern ist katastrophal." Dabei gebe es zwei positive Effekte, ergänzte Behn: "Die Studenten sammeln praktische Erfahrungen, und alle Kinder haben unabhängig von ihrer Herkunft die Chance, klassische Musik auf hohem Niveau zu lernen." Susanne Schwier, Rektorin der ausgewählten Schule, die laut Initiatoren bei der Bewerbung das "größte Engagement" gezeigt hat, sieht das Projekt als "große Bereicherung und Chance". Die Zeit bis November will sie zur Vorbereitung nutzen, es stehen Elternabende und Fortbildungen an. Nach etwa zwei Jahren soll eine zweite Schule hinzukommen. "Wenn wir Erfolg haben, nehmen wir auch die Politik in die Pflicht", hofft Protschka, "damit der Musikunterricht an den Schulen wieder einen höheren Stellenwert bekommt."

Musical «Pinkelstadt» mit Ilja Richter in der Hauptrolle
Berlin (ddp). Für die Europapremiere des Musicals «Pinkelstadt» haben die Proben am Berliner Schlossparktheater begonnen. Mit dem preisgekrönten Broadway-Stück wird die Bühne am 7. Oktober wiedereröffnet, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Die 15 Mitglieder des Ensembles wurden aus 600 Bewerbern ausgewählt. In der Hauptrolle des Werdmehr von Mehrwert alterniert Ilja Richter mit Anton Rattinger. «Mit Ilja Richter haben wir die perfekte Mischung, sozusagen den Prototypen des \'Pinkelstadt\'-Darstellers mit schauspielerischer Glaubwürdigkeit, humoristischem Feingefühl und technischem Vermögen gefunden», betonte der Geschäftsführer und künstlerische Leiter, Andreas Gergen, der die Regie übernommen hat.
Drei Jahre lang lief das Stück «Urinetown» von Mark Hollmann (Musik) und Greg Kotis (Buch) erfolgreich am Broadway. Die politische Satire um ein Stadt, in der Wasserknappheit herrscht und die auf das «Pinkeln» Steuern erhebt, konnte am Broadway zahlreiche US-Theaterpreise einstreichen, darunter drei Tony Awards für «Bestes Musical», «Beste Musik» und «Bestes Buch». Für die deutsche Version «Pinkelstadt» gestatteten die amerikanischen Lizenzgeber eine eigene Interpretation. Die Musical-Firma Stage Holding («Les Misérables», «Blue Man Group») finanziert die Produktion nach Angaben des Theaters mit gut 500 000 Euro. http://www.schlossparktheater.com

Auftakt zur neuen Saison: Nena zu Gast bei Berliner Symphonikern
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Symphoniker haben für ihr Auftaktkonzert in die Saison 2004/2005 einen Popstar für ihr Programm gewinnen können. Die Sängerin Nena wird am 4. September bei der Veranstaltung auf der Museumsinsel dabei sein, wie ein Sprecher am Dienstag sagte. Sie wird bei der Aufführung von «Peter und der Wolf» von Sergej Prokofjew als Erzählerin durch die Handlung führen. Unter der Leitung von Chefdirigent Lior Shambadal werden unter dem Motto «Ein Konzert für die ganzeFamilie» zudem von George Bizet «L\'Arlésienne Suite», von Camille Saint-Saens «Karneval der Tiere» und Peter Tschaikowskis Ballettsuite aus «Der Nussknacker» zu hören sein.
Die Sommergala auf der Museumsinsel markiere nicht nur den Start in die neue Konzertsaison, sondern bedeute zugleich einen mutigen Neuanfang für die Berliner Symphoniker, betonte der Sprecher. Diese setzten - trotz der Einstellung der öffentlichen Förderung durch den Berliner Senat - ihre bald 40-jährige Tradition des Orchesters fort.
Autor