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Berliner Theatertreffen startet mit Tschechows "Drei Schwestern"+++Festspiele in Bregenz mit Drehbühne im Bodensee+++ Mainzer Staatstheater stellt neuen Spielplan vor+++ Buddy Holly-Musical in Zwickau+++ Unithea-Festival in Frankfurt an der Oder+++Musical über Straßenkinder im BKA Luftschloss
Berliner Theatertreffen startet mit Tschechows "Drei Schwestern"Berlin (ddp-bln). Beim Theatertreffen in Berlin (4. bis 19. Mai) werden in diesem Jahr wieder zehn Aufführungen aus dem deutschsprachigen Raum präsentiert. Je zwei Mal wählte die Jury Inszenierungen der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und der Münchner Kammerspiele aus, vom Schauspielhaus Zürich kommen sogar drei Aufführungen. Daneben sind das Schauspiel Staatstheater Stuttgart, das schauspielhannover sowie das Theater Basel vertreten. Der Intendant der Berliner Festspiele, Joachim Sartorius, sagte am Freitag, die neue Jury habe die Sichtweise einer jüngeren Generation eingebracht. Die Nominierungen seien so, wie er es sich erhofft habe.
Den Auftakt am 4. Mai machen Tschechows "Drei Schwestern" (Schauspielhaus Zürich, Regie Stefan Pucher) sowie die Inszenierung von Prater/Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, "Die Prater Trilogie" ("Stadt als Beute" nach spaceLab, "Insourcing des Zuhause. Menschen in Scheiß-Hotels", "Sex" nach Mae West; Regie René Pollesch).
Während des 39. Theatertreffens werden auch der 3sat-Preis, der Alfred-Kerr-Darstellerpreis für Nachwuchsschauspieler sowie der Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen, der in diesem Jahr an die österreichische Autorin Elfriede Jelinik geht.
Das 1963 als Theaterwettbewerb gegründete Theatertreffen deutschsprachiger Bühnen hat sich nach den Worten der Veranstalter zum bedeutendsten Festival für Sprechtheater im deutschsprachigen Raum entwickelt. Über das Jahr hinweg beobachtet eine Jury aus Theaterkritikern mehrere hundert Inszenierungen und schlägt eine Auswahl der "bemerkenswerten Produktionen" zur Einladung nach Berlin vor. Die Werkschau, die neben dem Haus der Berliner Festspiele verschiedene Spielstätten in der Stadt einbezieht, wird vom Stückemarkt sowie vom Internationalen Forum Junger Bühnenangehöriger ergänzt.
(www.berlinerfestspiele.de)
Sommer in Bregenz lockt Festspielgäste hinaus auf den See
Hamburg (ddp-bay). Längst haben die Festspiele im österreichischen Bregenz einen festen Platz auch in den Terminkalendern des bayerischen Publikums gefunden. In diesem Sommer laden sie vom 17. Juli bis zum 18. August wieder zu Oper und Theater auf der größten Seebühne der Welt ein. In Zentrum steht dabei die Aufführung von Giacomo Puccinis Oper "La Boheme", die bereits im vergangenen Jahr großes Publikumsinteresse fand. "Auf unseren 7000 Plätzen hatten wir eine Auslastung von 99,3 Prozent", sagte der Intendant der Bregenzer Festspiele, Alfred Wopmann, am Freitag in Hamburg. Rund zwei Drittel der Besucher kamen aus Deutschland. Für den Festspielsommer 2003 kündigte Wopmann eine Neuinszenierung von Leonard Bernsteins "West Side Story" an.
Die "Boheme"-Inszenierung von Richard Jones und Antony McDonald zeigt die Geschichte der tragischen Liebe zwischen Mimi und Rodolfo auf einer Bühne, die ein überdimensionales Cafe darstellt. Die musikalische Leitung der Aufführungen hat der Bremer Ulf Schirmer. Premiere feiert diese Oper in Bregenz am 18. Juli. Bis zum 18. August folgen 23 weitere Vorführungen auf der riesigen Drehbühne im Bodensee.
Zu den Bregenzer Festspielen gehören aber auch Opernaufführungen und Orchesterkonzerte im Festspielhaus sowie Theatergastspiele. Das Festspielhaus zeigt in diesem Jahr die Oper "Julietta" des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu. Das 1938 uraufgeführte Werk ist zum ersten Mal in Österreich auf der Bühne zu sehen. Zu Orchesterkonzerten der Wiener Symphoniker holt der Festspiel-Intendant die Dirigenten Daniel Nazareth, Vladimir Fedoseyev und Wayne Marshall nach Bregenz.
Das Hamburger Thalia Theater ist zum zweiten Mal zu den Bregenzer Festspielen eingeladen und wird dort mit zwei Stücken aus seinem aktuellen Repertoire gastieren. Auf dem Programm stehen Harold Pinters "Celebration" und Fritz Katers Stück "Fight City. Vineta", wie Thalia-Intendant Ulrich Khuon am Freitag in Hamburg sagte. Beide Inszenierungen werden in Hamburg sehr erfolgreich im Thalia an der Gaußstraße gespielt.
(www.bregenzerfestspiele.com)
Mainzer Staatstheater stellt neuen Spielplan vor
Mainz (ddp-swe). Mit der Premiere des historischen Ritterschauspiels von Heinrich von Kleist "Das Käthchen von Heilbronn" startet das Staatstheater Mainz am 20. September in die neue Spielzeit. Wie ein Sprecher des Staatstheaters am Freitag mitteilte, seien für die 2002/2003 insgesamt 28 Premieren in Schauspiel, Ballett und Musiktheater geplant, darunter zwei Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen.
Den Angaben zufolge sind die Highlights der kommenden Spielzeit neben den Eröffnungsstücken vor allem "Celan", eine gemeinsame Opernproduktion der Staatstheater in Mainz und Darmstadt sowie die Oper "Il figlio delle selve". Letztere feiert am 31. Mai 2003 ihre Premiere im Kleinen Haus. Das Opernwerk, ein "Schäferspiel voller barocker Verwirrspiele um Liebe und Intrigen", solle zum 250-jährigen Jubiläum in einer Kooperation mit den Schwetzinger Festspielen lebendig werden.
Außerdem setze das Mainzer Staatstheater weiterhin einen Schwerpunkt auf mehr jugendliches Publikum, Jugendtheater und auf das "Junge Ensemble", in dem Gesangsstudenten ausgebildet werden und auch an den Produktionen des Staatstheaters mitwirkten.
Begeisterte Premiere von Buddy Holly-Musical in Zwickau
Zwickau (ddp). Die Premiere des Rockmusicals "Buddy - Die Buddy-Holly-Story" am Donnerstagabend im Theater Plauen-Zwickau ist von den Zuschauern begeistert gefeiert worden. Nach reichlich Szenenapplaus in der knapp dreistündigen Aufführung gab es zum Schluss langanhaltenden Beifall und rund 20 Minuten Zugaben. Das Musical wurde von Generalintendant Georg Mittendrein inszeniert. Es wird zunächst im sächsischen Zwickau aufgeführt, in Kürze aber auch in Plauen.
"Buddy" von Allen Jones erzählt vom kurzen, aber faszinierenden Leben des legendären Rockmusikers Buddy Holly (1936-1959). Seine berühmten Schluckauf-Intonationen machten den Künstler Ende der 1950er Jahre neben Chuck Berry und Elvis Presley zu einer der Kultfiguren der Szene.
Das Stück wird von der Musik Buddy Hollys getragen, ausgehend von dessen Country- und Western-Ära, über die Zeit mit den berühmten "Crickets" bis hin zur Arbeit mit einer Big Band während seiner letzten Tournee. Nur wenige Male jedoch wird Hollys Musik im Original eingespielt, ansonsten läuft die Show drei Stunden live mit Musik, Gesang und ein wenig Tanz. In Rainer Koschorz als Gast fand Mittendrein einen Buddy Holly, der sich dem Publikum bis hin zu dem berühmten Schluckauf als das Original verkaufen kann. Vor allem musikalisch überzeugten daneben Martin König, Bertram Zimmermann und Matthias Wilhelm als "Crickets" sowie Beate Furcht als Soul-Sängerin.
(www.theater-plauen-zwickau.de)
Unithea-Festival beginnt am Montag in Frankfurt an der Oder
Frankfurt (Oder) (ddp). Das 5. Unithea-Theaterfestival beginnt am Montagabend in Frankfurt an der Oder. Bis zum Donnerstag zeigen freie Theatergruppen aus Polen, Irland, Frankreich, Russland, Griechenland und Deutschland sechs junge Produktionen, die Theater, Tanz, Performance und Musik vereinen, kündigten die Veranstalter an. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Zuwanderung und die anstehende EU-Osterweiterung.
Zur Eröffnung führt das international bekannte "Teatr Achne" aus St. Petersburg am Montag im Kleist-Forum das Stück "Puch i Prach" (Schutt und Asche) auf, das weitgehend auf Sprache verzichtet und statt dessen auf visuelle Reize setzt. Ein weiterer Höhepunkt ist am Mittwoch die Aufführung von "Trinken Sie Essig, meine Herren!" der renommierten Gruppe Biuro Podrozy (Reisebüro) aus dem polnischen Poznan (Posen). Zum Abschluss wird das Hamburger Thalia-Theater am Donnerstag das in Frankfurt (Oder) spielende Stück "Fight City. Vineta" über einen in seine Heimat zurückkehrenden Boxer auf die Bühne bringen.
Unithea war vor fünf Jahren ursprünglich als Festival des Studententheaters entstanden. Mittlerweile treten nur noch professionelle freie Gruppen auf. Der diesjährige Etat liegt bei rund 40 000 Euro, die hauptsächlich von Sponsoren wie dem Goethe-Institut, der Allianz-Kulturstiftung und dem Potsdamer Europaministerium kommen. Veranstalter sind die Frankfurter Europa-Universität und das Kleist-Forum.
Musical über Straßenkinder im BKA Luftschloss
Berlin (ddp-bln). Ein Popmusical über Straßenkinder hat am Dienstag im BKA Luftschloss in Berlin Premiere. In "Engel wie wir" geht es um die Sorgen und Kämpfe, Sehnsüchte und Träume von Jugendlichen, die auf der Straße leben. 15 Jugendliche singen, tanzen und rappen. Die Schirmherrschaft haben Schauspieler Ben Becker und Regisseurin Esther Gronenborn übernommen.
Der Verein Gangway - Straßensozialarbeit wollte mit dem Projekt Jugendliche unterschiedlicher Gangs bezirksübergreifend in einem Musical vereinen. "In diesem Stück wird unser Alltag gezeigt", sagte die Mitwirkende Maren Nemesi am Donnerstag. "Jeder hat seine eigene Geschichte aufgeschrieben und Tanja Ries hat daraus Texte und die Musik entwickelt."
Seit Oktober probten die Jugendlichen drei Mal in der Woche. Mitmachen konnte, wer wollte. Das Musical ist bis 5. Mai im BKA zu sehen. Zusätzlich gibt es ein Rahmenprogramm mit Graffiti-Ausstellungen, Breakdance-, DJ- und Hip-Hop-Workshops. Die Vorstellungen beginnen mittwochs bis samstags um 20.00 Uhr, sonntags um 17.00 Uhr.
(Internet: www.gangway.de)