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Grünes Licht für Sony-BMG-Merger erwartet +++ USA wollen Kopierschutzgesetz verschärfen - KaZaA und Co. vor dem Aus

Grünes Licht für Sony-BMG-Merger erwartet
Brüssel (pte) - Die Fusion der Musiklabels Sony Music und BMG hat voraussichtlich den Segen der Europäischen Kommission. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, hat die Kommission http://europa.eu.int/comm nach einem zweitägigen Hearing mit den beiden Musikkonzernen keine Bedenken gegen den Merger mehr. Für heute, Freitag, wird ein offizielles Statement von Wettbewerbskommissar Mario Monti erwartet. Die endgültige Genehmigung wird aber erst am 22. Juli erfolgen. Sollte die Fusion tatsächlich ohne wesentliche Auflagen genehmigt werden, ist laut FTD ein Aufstand der Independent Labels zu erwarten, die höchstwahrscheinlich gegen die Entscheidung klagen werden.
Die Fusion würde das neue Label Sony-BMG nach neuesten Marktzahlen zum größten Musiklabel der Welt machen. Der Marktanteil von Noch-Weltmarktführer Universal ist laut dem internationalem Musikverband IFPI http://www.ifpi.org von 25,4 Prozent auf 23,5 Prozent gefallen. Sony und BMG kommen gemeinsam auf 25,1 Prozent. EMI konnte auf 13,4 Prozent zulegen und wäre nach dem Merger Nummer drei, gefolgt von Warner Music. Der Anteil der Independent Labels am weltweiten Musikmarkt fiel demnach von 27,1 Prozent auf 25,3 Prozent.
Die Kommission scheint aber den Argumentationen von Sony und BMG gefolgt zu sein, wonach der Musikmarkt durch Internet, CD-Brenner und Konkurrenz durch andere Unterhaltungsmedien in einer schwierigen Situation sei. Die Fusion soll Einsparungen von jährlich 300 bis 400 Mio. Dollar ermöglichen. Auch die Argumentation der Kommission, die Major Labels praktizieren vor allem bei CD-Preisen eine Strategie der "stillschweigenden Absprachen" ist offenbar nur schwer zu beweisen.
Die Independent Labels sind gegen den geplanten Merger von Anfang an Sturm gelaufen. Laut FTD werden Vertreter der Independents heute mit Monti zusammentreffen. Sie argumentieren, dass die ökonomische Analyse von Anfang an fehlerhaft sei. Der Nachweis von Absprachen sei wegen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes nur schwer nachzuweisen, nicht so die Dominanz eines Marktes durch wenige Unternehmen. Die Independents meinen daher, die Kommission sollte sich auf das entstehende Duopol aus Sony-BMG und Universal konzentrieren.
Quelle: pte.de


USA wollen Kopierschutzgesetz verschärfen - KaZaA und Co. vor dem Aus
Washington (pte) - Ein Gesetzesentwurf, der in der kommenden Woche vor dem US-Senat http://www.senate.gov eingebracht werden soll, könnte in den Vereinigten Staaten für das Ende von P2P-Tauschbörsen wie KaZaA sorgen. Selbst allgemein gebräuchliche Consomer-Electronics-Artikel wie der Videorekorder geraten in die Schusslinie des so genannten "Induce Act", berichtet das Branchenportal Cnet.
Schon die Möglichkeit, mit einem Gerät gegen das Copyright zu verstoßen, ist nach dem "Induce Act" strafbar. Auf der Strafordnung sollen neben Geldbußen unter Umständen sogar längere Gefängnisstrafen stehen. "Wer auch immer bewusst zu einer Verletzung des Urheberrechtes beiträgt, wird dafür rechtsgültig belangt", heißt es in dem Entwurf.
Gegner des "Induce Act", der neben dem illegalen Musik- und Filmfilesharing offenbar auch gegen die Verbreitung von Kinderpornografie im Internet gerichtet ist, befürchten die Aufhebung des 1984 beschlossenen Gesetzes für den Einsatz von Videorekordern. In einer fünf-zu-vier-Entscheidung hatte das Oberste Gericht der USA damals dem Verkauf von Videorekordern zugestimmt, weil sie zu einem erheblichen Teil zu Funktionen fähig sind, mit denen keine Urheberrechte verletzt werden.
Quelle: pte.de