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22.8.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Hamburg: Kunsthalle zeigt Erwerbungen von Werner Hofmann +++ Köln: Junge Kunst an außergewöhnlichen Orten +++ Hamburg: Schwimmende Kunstmesse geht mit MS «Europa» auf Kreuzfahrt +++ Halle: Holzbildhauer-Symposium auf der Silberhöhe +++ Bonn: Bundeskunsthalle zeigt Ausstellung zur Völkerwanderung +++ Berlin: Roosevelts «Soldat der Kunst» im Deutschen Historischen Museum +++ Erfurt: Kunst-Projekt soll Kirchen als Baudenkmale präsentieren +++ Bielefeld: Ausstellung in Kunsthalle zeigt Yoko Onos Lebenswerk


Hamburg: Kunsthalle zeigt Erwerbungen von Werner Hofmann
Hamburg (ddp-nrd). Anlässlich des 80. Geburtstages von Werner Hofmann zeigt die Hamburger Kunsthalle ab Freitag (22. August) hochkarätige Erwerbungen ihres ehemaligen Direktors. Neben Werken von Andy Warhol, Gerhard Richter und Georg Baselitz werden in der Galerie der Gegenwart bis Dezember auch Stücke von David Hockney und Jörg Immendorff präsentiert, wie Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner am Donnerstag sagte.
Die Schau sei eine Hommage an den «Visionär» Hofmann, der insbesondere mit seinem Ausstellungszyklus «Kunst um 1800» Maßstäbe für die moderne Museumsarbeit gesetzt habe.
Hofmann wurde 1928 in Wien geboren und auch als Initiator des dortigen Museums des 20. Jahrhunderts bekannt. Von 1969 bis 1990 übernahm der Kunsthistoriker in der Nachfolge von Alfred Hentzen die Leitung der Hamburger Kunsthalle. Neben seiner Vortrags- und Lehrtätigkeit und zahlreichen Ausstellungen veröffentlichte er Publikationen zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts (Goya, Degas, Caspar David Friedrich). Von der Sammlungspräsentation an seiner einstigen Wirkungsstätte zeigte sich der preisgekrönte Österreicher «überwältigt und glücklich».
«Hofmanns Erwerbungen - Ankäufe für die Hamburger Kunsthalle» umfasst fünf Themenschwerpunkte, darunter «Zwischen Repräsentation und Abstraktion», «Pop Art», «Neue Wilde» und «Polyfokalität». Diese zeigen laut Gaßner die Konzepte und das Kunstverständnis Hofmanns. Dabei ziehe sich die Mehransichtigkeit wie ein roter Faden durch die mehr als 40 Gemälde und über 20 Objekte und Skulpturen, die aus den 60er bis 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammen.


Köln: Junge Kunst an außergewöhnlichen Orten
Köln (ddp-nrw). An zahlreichen ungewöhnlichen Orten präsentiert Kölns erste Art Off Show für junge Kunst ab Freitag (22. August) zeitgenössische Fotografie, Malerei, Grafik, Streetart und Videokunst zum Thema «Where is my mind». 52 Künstler aus zwölf Ländern zeigen nach Veranstalterangaben bis zum 31. August ihre Arbeiten unter anderem in Ladenlokalen, Lofts, leerstehenden Gebäuden sowie städtischen Einrichtungen. Durch die Präsentation der Ausstellungen an außergewöhnlichen Orten wolle man den Betrachtern eine ungezwungene Atmosphäre liefern, hieß es. Das internationale Kunstfestival soll in Zukunft alle zwei Jahre stattfinden.
Dieses Jahr thematisiere zum Beispiel die gebürtige Chinesin Haibin Li in ihrer Arbeit die Beziehung zwischen Kommunismus und Rassismus anhand von Mao-Zitaten und chinesischen Songtexten der Pixies. Die Warschauer Fotografin Agata Madejska konzentriere sich dagegen in ihrer Ausstellung «kosmos» auf das wahre Gesicht von Spielplatzobjekten aus Edelstahl.
Das komplette Programm ist im Internet unter artrmx zu finden.


Hamburg: Schwimmende Kunstmesse geht mit MS «Europa» auf Kreuzfahrt
Hamburg (ddp-nrd). Der Luxusliner «Europa» wirft am Sonntag (24. August) in Kiel zu einer Kreuzfahrt der besonderen Art seine Leinen los. Während einer neuntägigen Kunstreise durch die Ostsee findet an Bord mit der «EUROPA.art 2008» die weltweit einzige schwimmende Kunstmesse statt, wie ein Sprecher der Reederei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Bis 2. September versammelt dieses Kunstevent zum mittlerweile dritten Mal Künstler, Galeristen, Experten und ein kunstinteressiertes Kreuzfahrtpublikum an Bord.
Die Themenkreuzfahrt biete anders als bei großen Kunstmessen an Land Künstlern und Kunstliebhabern die Möglichkeit, sich mit Muße und Zeit persönlich auszutauschen. Es gebe unter anderem sogenannte Open Suites, in denen sich Künstler und ihre Galeristen mit Passagieren während der Veranstaltungen zu Gesprächen treffen können und in denen Werke gezeigt werden. Thematische Landgänge bieten Begegnungen mit Kunst und Architektur des Ostseeraums, etwa in der Eremitage in St. Petersburg, bei einer Stadtrundfahrt durch Helsinki auf den Spuren von Alvar Aalto oder im «Moderna Museet» auf der Museumsinsel von Stockholm.
Höhepunkt der Kunstreise ist eine vom Medienwissenschaftler und Kunstsammler Alfred Biolek moderierte Gala vor Stockholm. Dabei werden den Angaben zufolge mehr als 20 Grafiken aus der Sammlung der Deutschen Bank versteigert, darunter Werke von Georg Baselitz, Sigmar Polke und Gerhard Richter. Der Erlös geht an die Deutsche Bank Africa Foundation, die in Südafrika Bildungsprogramme und eine Initiative für Aids-Waisen fördert. Zudem wird ein Kunstpreis vergeben.


Halle: Holzbildhauer-Symposium auf der Silberhöhe
Halle (ddp-lsa). Acht Künstler aus Japan, Bulgarien, Rumänien und Deutschland nehmen an einem internationalen Holzbildhauersymposium vom 25. August bis 20. September im halleschen Stadtteil Silberhöhe teil. Thema des Symposiums seien im weitesten Sinne die Veränderungen in der Gesellschaft, die sich beim Stadtumbau im Brennpunkt Silberhöhe besonders deutlich niederschlügen, teilten die Veranstalter mit. Bei dem vierwöchigen kreativen Schaffen soll auch der Austausch zwischen den Kulturen gefördert werden. So finden Gesprächsrunden und Lesungen statt. Die geschaffenen Kunstwerke erhalten ihren Platz im Stadtteil Silberhöhe.
http://www.burg-halle.de


Bonn: Bundeskunsthalle zeigt Ausstellung zur Völkerwanderung
Bonn (ddp-nrw). Mit dem Europa zur Zeit der Völkerwanderung beschäftigt sich ab Freitag (22. August) eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn. Die Schau mit dem Titel «Rom und die Barbaren» werfe einen Blick auf die Zeit vom 4. bis 6. Jahrhundert, teilte die Bundeskunsthalle am Donnerstag mit. Erinnert werde an jene Periode, in der die von den Römern als Barbaren bezeichneten germanischen Völker und Stämme über die Grenzen des römischen Imperiums strömten und für die Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus im Jahr 476 sorgten.
Die Bonner Schau kommt aus Venedig, wo sie bis 20. Juli im Palazzo Grassi zu sehen war. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Präsidenten Italiens, Frankreichs und Deutschlands, Giorgio Napolitano, Nicolas Sarkozy und Horst Köhler. Allerdings ist die Bonner Schau kleiner und konzentrierter. «Wurden in Venedig rund 2000 Stücke gezeigt, so präsentieren wir 1400, die Münzen mitgezählt», sagte Projektleiterin Katharina Chrubasik.
Als thematische Ergänzung zur «Barbaren»-Schau zeigt das Rheinische Landesmuseum in Bonn vom 22. August bis 11. Januar 2009 die Ausstellung «Die Langobarden. Das Ende der Völkerwanderung».
Die Ausstellung in der Bundeskunsthalle dauert bis 7. Dezember und ist dienstags und mittwochs von 10.00 bis 21.00 Uhr und donnerstags bis sonntags von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet


Berlin: Roosevelts «Soldat der Kunst» im Deutschen Historischen Museum
Berlin (ddp). Das Deutsche Historische Museum in Berlin widmet einem der wichtigsten Karikaturisten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, Arthur Szyk, seine erste Ausstellung in Deutschland. Szyk, 1894 im polnischen Lodz geboren, gilt schon wegen seines außergewöhnlichen, an die Buchkunst der Renaissance erinnernden Stils als herausragender Könner unter den großen Grafikern des 20. Jahrhunderts. Ebenso populär wie umstritten waren seine ungewöhnlich scharfen Karikaturen gegen das Deutsche Reich und seine Verbündeten, mit denen er in den amerikanischen Medien zu Kriegszeiten große Präsenz gewann, wie die Arthur Szyk Society mitteilte.
Szyk selbst nannte sich Präsident Roosevelts «Soldier in Art». Doch nach dem Krieg wurde gegen ihn wegen Verdachts auf «unamerikanische Umtriebe» ermittelt. Er starb 1951 in den USA.
Als Szyks Hauptwerk gilt jedoch nicht die politische Zeichenkunst, sondern seine illuminierte Ausgabe der Haggadah, der jüdischen Überlieferung des Auszugs aus Ägypten. Shyks Religiosität und sein Einsatz gegen Rassismus und Gewalt und für die Menschenrechte in seinen Karikaturen gelten für Fachleute als untrennbar miteinander verbunden.
Die Ausstellung «Arthur Szyk, Bilder gegen Nationalsozialismus und Terror» wird am 28. August im Deutschen Historischen Museum eröffnet. Für das Publikum ist sie vom 29. August bis 4. Januar 2009 zu sehen.


Erfurt: Kunst-Projekt soll Kirchen als Baudenkmale präsentieren
Erfurt/Eisenach (ddp-lth). Die Werke von sieben Thüringer Künstlern sollen in den kommenden Wochen auf alte Kirchen und moderne Kunst im Unstrut-Hainich-Kreis aufmerksam machen. Das Projekt «Kunst in Kirchen» werde am Samstag (23. August) in der Marienkirche in Mühlhausen eröffnet, teilten das Bistum Erfurt und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen am Donnerstag mit. Unter dem diesjährigen Motto «Zeichen am Fluss» seien sieben Gotteshäuser entlang des Unstrut-Radwanderweges bis zum 10. Oktober als Ausstellungsorte für die Kunstwerke ausgewählt worden.
Ziel der alle zwei Jahre stattfindenden Aktion sei es, Kirchen unter anderem als Baudenkmale und als Orte der Besinnung sowie der Kommunikation wieder stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, sagte Projektleiterin Ines Gliemann. «Außerdem soll zeitgenössische Kunst mit Architektur zusammengeführt und neu wahrgenommen werden.» Sie wies daraufhin, dass viele Kirchen wegen des baulichen Verfalls in ihrem Fortbestand gefährdet seien.
Zusätzliche Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte, Theateraufführungen und Pantomime seien Teil des Projektprogramms, das kostenlos angeboten werde. Die Kollekte der Veranstaltungen bildet den Angaben zufolge die finanzielle Ausgangsposition für «Kunst in Kirchen» in zwei Jahren. Das Projekt wird seit 1998 veranstaltet.


Bielefeld: Ausstellung in Kunsthalle zeigt Yoko Onos Lebenswerk
Bielefeld (ddp-nrw). Werke der Künstlerin Yoko Ono von 1961 bis in die Gegenwart zeigt die Kunsthalle Bielefeld ab Sonntag (24. August) in der Ausstellung «Between the Sky and My Head». Auf drei Ebenen werden Skulpturen und Bilder sowie Zeichnungen, Fotos und Filme von der und über die Künstlerin präsentiert, wie die Einrichtung am Donnerstag mitteilte.
Gezeigt werden neben Onos Zeichnungen, die sie seit Mitte der 90er Jahre mit Tinte auf Papier ausführt, auch Arbeiten im Außenraum des Museums, so etwa ein «Wish Tree», der an die Träume der Menschen appelliere. Auch eines der frühestens Werke der Künstlerin sei zu sehen, hieß es. Dabei handele es sich um das 1961 niedergeschriebene «Cough Piece», ein Tonträger, auf dem das Husten und andere Geräusche Onos zu hören sind.
Yoko Ono wurde 1933 in Tokio geboren und gehört zu den Pionieren der Konzeptkunst. Als eine der ersten Frauen studierte sie 1952 Philosophie in Japan. Später lebte sie zeitweise in New York, wo sie Kontakt zur Künstler-Szene knüpfte. 1966 lernte sie in London den Beatles-Musiker John Lennon kennen, den sie 1969 heiratete.
Die Ausstellung ist bis zum 16. November zu sehen. Eröffnung ist am Sonntag von 11.30 bis 13.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung hat wochentags bis auf montags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, mittwochs bis 21.00 Uhr. Außerdem kann sie samstags von 10.00 bis 18.00 Uhr besucht werden.
http://www.kunsthalle-bielefeld.de