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23.2.: musikschulpresseschau +++ musikschule

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Rottenburg: Gebühren müssen erneut erhöht werden +++ Landesmusikrat Thüringen will ein Kulturbündnis +++ Geilenkirchen: 10.000 Euro-Spende für die Musikschule zurückgewiesen

Rottenburg: Gebühren müssen erneut erhöht werden - Eltern kritisieren hohe Beiträge für Musikschule / Einige Kündigungen liegen vor
Rottenburg (bv). Die Musikschule unter Leitung von Karlheinz Heiss zählt rund 1000 Schüler aus der Raumschaft. 44 Lehrer geben 570 Wochenstunden.
Zum März ist eine moderate Gebührensteigerung eingeplant, erinnerte Heiss bei der Elternversammlung in der Alten Realschule. 30 Abmeldungen seien zu registrieren, wobei für ihn nicht glaubhaft ist, dass die "moderate Erhöhung" allein Schuld sei.
Allerdings räumte er ein, dass die Elternbeiträge, derzeit wird für den Einzelunterricht 82,35 Euro/Monat verlangt, nicht noch weiter erhöht werden könnten.
Inzwischen könne man dem Auftrag, Bildung unters ganze Volk zu bringen, kaum mehr gerecht werden. Die Elterngebühren lägen in Rottenburg schon lange über dem Landesdurchschnitt; die Eltern würden rund 70 Prozent der Kosten tragen.
Die Stadt schießt in diesem Jahr nach einem neuen Vertrag 113 000 Euro für die Musikschule zu, betonte OB Klaus Tappeser.
Auch Elternbeitratvorsitzender Peter Weingärtner erinnerte an die hohen Elternbeiträge, die man seit langem kritisierte.
Die Musikschule versucht mit innovativen Angeboten, etwa im Musicalbereich, mit der Früherziehung und gezielter Zusammenarbeit mit den Vereinen bei der Jugendausbildung sich gegen die Konkurrenz zu wehren.
Als Stärke hierbei erweist sich laut Karlheinz Heiss unter anderem die stabile Lehrerschaft.
Quelle: swol-Network, http://www.swol.de/

Landesmusikrat Thüringen will ein Kulturbündnis
Weimar. (tlz) Ein Kulturbündnis für Thüringen hat Professor Eckart Lange, Präsident des Landesmusikrats (LMR), vorgeschlagen. Lange beklagt eine immer größere Kluft zwischen etablierter Hoch- und engagierter Breitenkultur, insbesondere Projektträger aus der freien Szene hätten unter der Drosselung öffentlicher Zuschüsse zu leiden. Dem will der LMR, der als mitgliederstärkste Kulturvereinigung im Lande mehr als 100 000 Musiker vertritt, energisch entgegenwirken - "konstruktiv, aber kritisch und offensiv", wie Lange sagt.
Das Kulturbündnis bezeichnet er selbst als "verzweifelten Versuch", um interaktiv mit allen Beteiligten - auch den Verwaltungen - die Realisierungschancen für innovative Vorhaben zu erhöhen. Dabei würden zudem Kontakte zur bildenden Kunst, zu Literatur, Film und Theater gesucht.
Konkret denkt Lange in erster Linie an musikpädagogische Basisarbeit in Schulen. So möchte er Thüringen zum Modellland für eine gerade geschlossene Kooperation zwischen dem Verband deutscher Schulmusiker und der Deutschen Orchestervereinigung machen. Schulkonzerte großer Symphonieorchester gebe es zwar längst, doch dürften diese nicht nur ihr übliches Repertoire abspielen. Lange: "Uns kommt es auf Konzepte und Inhalte an."
Kultur und Kultus könnten ebenso durch die Zusammenarbeit von Musik- und Grundschulen gegenseitigen Nutzen ziehen. Ein Modellprojekt in Weimar, das den Instrumentalunterricht als Zusatzangebot in die Primarstufe integriert, hofft Lange kommenden Sommer zu einem Schulversuch mit vier beteiligten Grundschulen ausbauen zu können. Wichtig ist ihm bei dieser Initiative der soziale Aspekt des gemeinsamen Musizierens und, dass bei den Kindern möglichst frühzeitig "das Musikverstehen gefördert wird". Ein flächendeckendes Angebot solcher Instrumentalklassen hält Lange für durchaus möglich, möchte es sogar auf die Kindergärten ausdehnen.
Schließlich wünscht sich der Musikprofessor einen musikpädogogischen Schwerpunkt für die Europäische Landesmusikakademie, die der LMR ab 2005 im Schloss Sondershausen betreiben will. Außerdem hätten akustisch vorteilhafte Probenräume und ein Zentrum für Neue Musik Platz in den Schlossräumen, die bis Herbst nächsten Jahres die Landesausstellung beherbergen werden. Entscheidendes Handicap bei den Akademie-Plänen: Für die auf 400 000 Euro pro Jahr veranschlagten Betriebskosten existiert noch keine Finanzierungsbasis.
Wolfgang Hirsch
Quelle: http://www.tlz.de/tlz/tlz.kultur.volltext.php?id=484805&zulieferer=tlz&…

Geilenkirchen: 10.000 Euro-Spende für die Musikschule zurückgewiesen
Die CDU sieht sich durch sein Angebot unter Zwang gesetzt. Der Rat sei nicht «käuflich», argumentiert Franz-Michael Jansen.
«Kommentieren möchte ich diese desolate Vorstellung des Stadtrates eigentlich nicht», erklärte am Donnerstag Freddy Solty, nachdem der Geilenkirchener Stadtrat am Mittwoch dessen angebotene 10.000 Euro-Spende für die Geilenkirchener Musikschule zurückgewiesen hat. «Das war nicht nur eine Beleidigung der Firma Davids, sondern auch meiner Person.»
Solty hatte vor der Ratssitzung einen Brief an Bürgermeister Franz Beemelmanns und alle Fraktionsvorsitzenden geschickt. Die Firma Franz Davids Loherhof GmbH & Co.KG sei bereit, dieses Jahr 10.000 Euro unter der Voraussetzung zu spenden, dass die Stadt Geilenkirchen die Musikschule mit 25.000 statt der zugesagten 21.600 Euro fördert. «Wir haben diesen Vorschlag mit den besten Absichten unterbreitet», sagte Solty am Donnerstag, nachdem CDU-Fraktionschef Wilhelm-Josef Wolff und Franz-Michael Jansen (CDU) heftige Kritik geübt haben.
In dem Brief macht Solty deutlich, wie stark Familien von einer Schließung der Geilenkirchener Musikschule betroffen wären.
Er erläutert, dass er als Mitglied einer betroffenen Familie die Informationsveranstaltung der Schule zum Anlass genommen habe, sich mit der Materie näher zu beschäftigen: «Die Schule ist im Auftrag der Stadt als e.V. mit der Zusage der Förderung aus öffentlichen Mitteln gegründet worden», erklärt Solty.
Durch die Gründung habe es die Stadt geschickt vermieden, selbst den Betrieb der Musikschule zu führen. «Bei Schließung der Musikschule könnten die Mitglieder verlangen, in der Kreismusikschule aufgenommen zu werden. Daran muss sich die Stadt mit genau 222 Euro jährlich pro Schüler beteiligen, was bei derzeit über 450 Schülern einen Betrag von 100.000 Euro ausmacht», so Solty weiter.
Auch dadurch werde deutlich, wie wirtschaftlich der Betrieb der Geilenkirchener Musikschule sei.
«Deshalb habe ich vorgeschlagen, den Bestand der Musikschule so zu sichern, dass die Firma Davids bereit ist, 10.000 Euro zu spenden unter der Voraussetzung, dass der Stadtrat den eigenen Anteil von 21.400 auf 25.000 Euro und damit der insgesamt fehlende Betrag von 35.000 Euro erreicht wird», erklärt Solty auf GZ-Anfrage seine Beweggründe.
Niemand habe Druck ausüben wollen auf den Stadtrat. Noch schlimmer sei, dass im Rat die Rede sogar von «Erpressung» gewesen sei: «Ich will jetzt nicht in eine sachliche Diskussion einsteigen, aber 100.000 Euro Kosten, die der Stadtrat jetzt riskiert, stehen in keinem Verhältnis zu meinem Vorschlag.»
Den Vertretern der Stadt sei offensichtlich die Brisanz des Themas nicht ganz klar. «Wenn ich dann überlege, dass die SPD-Fraktion noch versucht hat, eine Brücke zu bauen und weitere Gespräche zu führen, um dann in fünf Tagen endgültig zu entscheiden, muss ich nochmals sagen, dass man so, wie die Mehrheit im Rat, nicht mit Bürgern umgeht», erklärt Solty nach der Ratsentscheidung abschließend.
SPD-Fraktionsmitglied Helmut Pennartz hatte in der Diskussion über den Haushalt die Rede auf den offenen Brief der Familie Solty gebracht: «Mit diesem Brief wird deutlich, wie sehr sich ein Geilenkirchener Bürger mit den Problemen der Musikschule auseinandersetzt.» Solty fordert nicht nur, die Musikschule zu erhalten, er ist auch bereit, dafür 10.000 Euro zu spenden, «wenn der Stadtrat seinen Zuschuss um 3400 Euro erhöht.»
CDU-Fraktionsvorsitzender Wilhelm-Josef Wolff: «Es ist sicher lobenswert, wenn Privatpersonen bereit sind, unsere Musikschule zu fördern.»
Aber: Für die CDU-Fraktion gebe es nicht nur die Musikschule, es komme absolut nicht in Frage, auf diesen Vorschlag einzugehen, weil er es für nicht in Ordnung halte, die Spende in Verbindung mit Druck auf den Stadtrat zu bringen.
«Es gibt keinen Verein, der so gefördert worden ist wie die Musikschule», erklärte Wolff. «Ihr Ton gefällt mir nicht», erklärte daraufhin SPD-Fraktionsvorsitzender Heiner Coenen.
Es fehlten der Musikschule 13.400 Euro, eine Privatperson sei bereit, davon 74,6 Prozent zu übernehmen. «Ich schlage einen Eilbeschluss vor, alle haben noch einmal fünf Tage Zeit, um sich endgültig zu entscheiden», so Coenen. Franz-Michael Jansen (CDU): «Mir gefällt das nicht, wie es hier läuft. Es kann und darf nicht sein, dass die Spende eines Bürgers den Stadtrat unter Zwang setzt.»
Wenn das richtig sei, sei der Stadtrat doch käuflich. Jede Schule habe einen Förderverein, auch darüber müsse die Musikschule nachdenken. «Auch über die Aufnahme von mehr Mitgliedern muss die Musikschule nachdenken. Der Vorstand muss einfach aktiver werden», so Jansen. Völlig anderer Auffassung ist Bürgermeister Franz Beemelmanns: «Es ist klar, dass der Vorstand der Musikschule, in dem auch ich geborenes Mitglied bin, nach anderen Möglichkeiten sucht.»
Bei Landesmitteln beispielsweise für die Feuerwehr handele es sich um ein ähnliches Vorgehen, denn auch da werde auferlegt, bei der Anschaffung von Fahrzeugen beispielsweise Landesmittel zu zahlen, wenn die Stadt den gleichen Betrag beisteuere. «Von der Musikschule sind genügend Signale gesetzt worden. Ich habe Aufnahmeanträge hier im Rat verteilt, der Rücklauf war gleich Null», schlossBeemelmanns.
FDP-Fraktionsvorsitzender Manfred Solenski: «Was hier abläuft, finde ich nicht gut. Ich sehe, dass hier jemand der Musikschule beisteht. Den sollten wir unterstützen.»
Manfred Mingers, Fraktionsvorsitzender der Freien Bürgerliste: «Ich habe Verständnis dafür, dass man sich hier nicht gängeln lassen will.» Dennoch müsse man über das Angebot nachdenken und notfalls über den eigenen Schatten springen. Uwe Eggert (SPD): «Ich bin nicht der Meinung, dass der Vorschlag eine Form von Gängelei oder Erpressung darstellt.»
Der Rat lehnte, nach Antrag der SPD-Fraktion, zumindest Gespräche mit dem Spender zu führen, den Vorschlag mit den Stimmen der CDU-Fraktion ab.
Von Herbert Keusch
Quelle: http://www.aachener-zeitung.de/sixcms/detail.php?id=141964&_wo=&_wobild…