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Band im Dachstuhl der Bonner Oper - Ausmaß zunächst unklar +++ Uraufführung eines Klavierkonzerts von Paul Hindemiths +++ Rekordbesuch bei yong.euro.classsic - Glanzvolles Abschlusskonzert +++ Gewandhausorchester gastiert bei Olympia in Athen +++ Opernhaus Halle: Matinee zum Spielzeitauftakt +++ Über 68 000 Besucher in Jenaer Kulturarena +++ «Last Night of the Proms 2003» ab September auf CD +++ Bregenzer Festspiele enden mit erneutem Rekordergebnis
Band im Dachstuhl der Bonner Oper - Ausmaß zunächst unklarBonn (ddp-nrw). Ein Brand in der Bonner Oper hat am Montag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Offenbar war das Feuer durch Schweißarbeiten ausgelöst worden, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte. Die Flammen breiteten sich in einem Bühnenturm aus und arbeiteten sich von dort bis in den Dachbereich vor. Es entstand eine weit sichtbare Rauchsäule.
Der Brandherd war für die Einsatzkräfte zunächst nicht erreichbar, so dass für die Löscharbeiten Teile der Aluminium-Dachkonstruktion abgetragen werden mussten. Nach rund zwei Stunden war der Brand unter Kontrolle. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens konnten zunächst keine Angaben gemacht werden. Personen kamen nicht zu Schaden.
Uraufführung eines Klavierkonzerts von Paul Hindemiths
Am 9. Dezember dieses Jahres stellen die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle und der Pianist Leon Fleisher ein wiederaufgefundenes Klavierkonzert Paul Hindemiths erstmals der Öffentlichkeit vor.
Das Werk mit dem Titel «Klaviermusik mit Orchester» schlummerte laut einer Mitteilung des Schott Verlages im Nachlass des Pianisten Paul Wittgenstein. Dem handicapierten Bruder des Philosophen Ludwig Wittgenstein sind auch andere Konzerte für Klavier zu verdanken, die bloss für die linke Hand des Solisten geschrieben sind. Eine Studienpartitur des Hindemith-Werkes kann beim Schott-Verlag angefordert werden.
Quelle: codexflores.ch
Rekordbesuch bei yong.euro.classsic - Glanzvolles Abschlusskonzert
Berlin (ddp-bln). Der 5. Europäische Musiksommer ist am Sonntagabend mit einem glanzvollen Auftritt des European Union Youth Orchestra unter Yan Pascal Tortelier im ausverkauften Konzerthaus in Berlin beendet worden. Solist war der hervorragende russische Geiger Vadim Repin. Er spielte das Brahms-Violinkonzert. Für die Ovationen dankte er mit der Zugabe virtuoser Variationen über das Lied «Mein Hut, der hat drei Ecken». Begonnen hatte das Festival young.euro.classic am 6. August.
Auch das Orchester, das Olivier Messiaens «Les Offrandes oubliées» (Die vergessenen Opfergaben) und Auszüge aus Prokofjews «Romeo und Julia»-Suiten gespielt hatte, wartete mit einer Zugabe auf: dem Marsch aus Prokofjews Oper «Liebe zu drei Orangen».
Acht der 15 Konzerte im Großen Saal und die zwei special-nights waren ausverkauft. Erreicht wurde eine Auslastung von 92,75 Prozent, wie ein Sprecher sagte. Neben sinfonischen Meisterwerken des 20. Jahrhunderts von Bartók, Schostakowitsch, Strawinsky und Henze waren nationale Komponisten wie Einnojuhani Rautavaara (Finnland), Janis Ivanovs (Lettland), Gustav Holst (Großbritannien) und Alexander Moyzes (Slowakei) zu erleben.
Der Festival-Schwerpunkt von Anbeginn, die zeitgenössischen Musik, zeigte sich in neun Ur- und fünf deutschen Erstaufführungen. Besonderen Publikumszuspruch fanden nicht nur die Konzerte der internationalen Jugendorchester, vor allem der Jungen Münchner Philharmonie und des Young Janácek Philharmonic, sondern auch Auftritte der jungen Orchester aus Finnland, Irland und Wales. Am 6. September wird als Epilog noch die Junge Deutsche Philharmonie im Konzerthaus gastieren.
«Dass unsere ungewöhnlichen Programme mit vielen hier zu Lande wenig bekannten Kompositionen so gut beim Publikum ankommen, ist uns Ansporn, diesen Weg weiter zu gehen,» sagte Festivalchefin Gabriele Minz. Gerade kleinere Länder wie Slowenien, Wales oder Finnland hätten bewiesen, welche musikalische Qualität in ihren Jugendorchestern steckt.
Gewandhausorchester gastiert bei Olympia in Athen
Leipzig/Athen (ddp-lsc). Das Leipziger Gewandhausorchester spielt heute für Olympia. Die Musiker gastieren 21.00 Uhr im Rahmen des «Hellenic Festivals» im antiken Theater «Odeon Herodes Atticus» direkt unterhalb der Akropolis. Unter Leitung von Gewandhauskapellmeister Blomstedt erklingen die erste Sinfonie und das Violinkonzert D-Dur op. 77 des deutschen Komponisten Johannes Brahms.
Opernhaus Halle: Matinee zum Spielzeitauftakt
Halle (ddp-lsa). Einen vergnüglichen Einblick in Pläne und Vorhaben der neuen Saison des Opernhauses Halle hat am Sonntag Intendant Klaus Froboese bei einer Matinee zum Spielzeitauftakt gegeben. Vor fast vollbesetztem Saal boten Solisten des Hauses Kostproben aus neuen Inszenierungen. Videoeinspielungen erinnerten an Erfolge der letzten Jahre, die im Spielplan 2004/05 wegen großer Nachfrage wieder aufgenommen werden. Insgesamt enthält der Spielplan zehn Neuinszenierungen. Das sind sechs Opern, Musical, Operette und zwei Ballette, die sich in der Saalestadt immer größerer Beliebtheit erfreuen. Den Auftakt macht am 27. August die Open-Air-Premiere von Leoncavallos «Bajazzo» im Hof der Moritzburg. Das Stück soll später auch an anderen Orten Halles und der Region aufgeführt werden. Wagners «Tristan und Isolde» in der Inszenierung von ReneKollo folgt im Oktober. Zuvor lädt das Haus aber noch zur Musical-Premiere «Der Zauberer von Oss» und zum großen Opernball am 25. September. Da er unter dem Motto «Auf auf zum Olymp» steht, werden laut Froboese auch Olympiasieger aus Sachsen-Anhalt erwartet. Am Tag darauf gibt es zum ersten Mal einen kleinen Opernball für Kinder. Neu seien auch Konzerte auf der halleschen Galopprennbahn, bei denen sich Solisten, Chor und Orchester des Hauses vorstellen. Als Uraufführung ist in Coproduktion mit Barcelona und Montpellier die Oper «Ivana» von Enric Palomar geplant und gemeinsam mit München wird Shakespeares «Sommernachtstraum» inszeniert. Das Ballett Rossa steuert «Cinderella» und einen zweiteiligen Ballettabend zum ehrgeizigen Spielplan bei. Der Intendant hofft auf weiter wachsende Publikumszahlen. Die vergangene Spielzeit sei mit rund 100.000 Besuchern die «bisher glücklichste» gewesen.
http://www.opernhaus-halle.de
Über 68 000 Besucher in Jenaer Kulturarena
Jena (ddp-lth). Mit elf ausverkauften Veranstaltungen kann die diesjährige Jenaer Kulturarena aufwarten. Das Festival habe mit 54 Programmen - ohne das abschließende Konzert der Münchener Reggae-Band «Les Babacools» am Sonntagabend - mehr als 68 600 Besucher angelockt, sagte Festivalleiterin Heike Faude am Sonntag in Jena. Darunter sei erstmals in der zwölfjährigen Geschichte der Kulturarena auch eine Kinderveranstaltung gewesen, nämlich jene mit Reinhard Lakomys «Traumzauberfest» am Vormittag, die rund 3000 Gäste anlockte.
Als künstlerische Höhepunkte dieser 13. Kulturarena nannte Faude den theatralischen Einstieg mit Shakespeares «Sommernachtstraum», dessen vier Vorstellungen komplett ausverkauft waren, die ebenfalls ausverkauften Konzerte mit Stargeiger Nigel Kennedy und seinem Polish Chamber Orchestra sowie von Italiens Rockröhre Gianna Nannini und ihrem Solis String Quartett. Auch der Auftritt der als Geheimtipp gehandelten mexikanischen Sängerin Lhasa gehöre dazu. Gut angenommen wurde zudem die lange Nacht elektronischer Musik. Dieses gelungene Experiment werde künftig weitergeführt, stellte Faude in Aussicht.
Zwar habe Ostdeutschlands längstes und in seinem Mix einzigartiges Festival - insbesondere bedingt durch das schlechte Wetter in seiner ersten Halbzeit - die Zahl von 72 000 Besuchern des vergangenen Rekordjahres nicht erreichen können. In Sachen Sponsoring und Einnahmen indes wurde das Soll erfüllt, allerdings keine Überschüsse erwirtschaftet. Erfreulich angestiegen sei indes die Nachfrage nach Merchendising-Artikeln. Als ein weiteres Plus in diesem Jahr nannte Faude die große Ticketnachfrage bereits im Vorverkauf, obwohl das Programm 2004 viele Kulturarena-Neulinge präsentiert habe. Immerhin muss das Festival fast zwei Drittel seines Gesamtbudget von 740 000 Euro durch Einnahmen decken. Mit je 40 000 Euro unterstützen Land und Stadt das Festival, der Rest kommt von Sponsoren, aus Verpachtung und Merchandising.
Für die Kulturarena 2005 vom 7. Juli bis 21. August avisierte Faude unter anderem bereits den Finnen Kimmo Pohjonen, die amerikanische Funk-Band «Tower of Power», die diesjährige «Entdeckung» Lhasa und Götz Alsmann. Geplant sei zudem ein Projekt der kubanischen Sängerin Omara Portuondo mit der Jenaer Philharmonie. Letztere soll zudem für eine konzertante Aufführung von Orffs «Carmina Burana» als Arena-Ouvertüre im Neubauviertel Lobeda gewonnen werden. Die Theater-Offerte in Kooperation mit dem Jenaer Theaterhaus wird Friedrich Schiller gewidmet sein, dessen Todestag sich im kommenden Jahr zum 200. Mal jährt.
http://www.kulturarena.de
«Last Night of the Proms 2003» ab September auf CD
Hamburg (ddp). Einen Live-Mitschnitt der «Last Night of the Proms 2003» in der Royal Albert Hall in London bringt jetzt Warner Classics auf den Markt. Auf der CD, die am 6. September erscheint, präsentieren das BBC Symphony Orchestra und der BBC Symphony Chorus unter anderem Werke von Saint-Saens, Faure und Massenet, wie die betreuende Agentur in Hamburg mitteilte. Als Solisten sind die Sopranistin Angela Gheorghiu und die Violinvirtuosin Leila Josefowicz zu hören.
Die Londoner Konzertreihe «Proms» (Promenierkonzerte) fand erstmals 1895 statt. 1927 übernahm die BBC die Proms und gründete drei Jahre später das BBC Symphony Orchestra. Die «Last Night of the Proms» ist jährlich der Abschluss der Reihe und gilt als eines der bekanntesten Klassik-Events der Welt. Eine Schallplatten-Veröffentlichung der Proms gab es den Angaben zufolge zuletzt vor zehn Jahren.
Bregenzer Festspiele enden mit erneutem Rekordergebnis
Bregenz (ddp). Mit der letzten Aufführung des Bernstein-Musicals «West Side Story» auf der weltgrößten Seebühne und einem erneuten Rekordergebnis enden am Sonntag die 59. Bregenzer Festspiele. Festspielintendant David Pountney zeigte sich mit der kommerziellen wie künstlerischen Bilanz der diesjährigen Saison hoch zufrieden.
Die insgesamt 86 Vorstellungen hätten mehr als 220 000 Besucher angezogen, sagte er. Mit 97 Prozent habe die Gesamtauslastung des Festivals nur geringfügig unter der des Vorjahres gelegen. Allein das Bernstein-Musical in der Erfolgsinszenierung von Francesca Zambello war 28 Mal über die Bühne gegangen, so oft wie noch nie in einem Wiederaufnahmejahr.
Besonders erfreut zeigte sich Pountney darüber, dass auch die neue Operettenschiene mit Kurt Weills skurriler Operette «Der Kuhhandel» sowie die beiden Weill-Einakter «Der Protagonist» und «Royal Palace» sehr gut angenommen worden seien. Dies gelte auch für die Programmschiene «Kunst aus der Zeit» (KAZ) mit zeitgenössischer Musik.
2005 wird es auf der Seebühne wieder eine Neuinszenierung geben. Auf dem Spielplan steht dann die Verdi-Oper «Der Troubadour». Für die Inszenierung wird der kanadische Starregisseur Robert Carsen verantwortlich sein. Fabio Luisi wird die Wiener Symphoniker dirigieren.