Hauptrubrik
Banner Full-Size

2.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

Publikationsdatum
Body

Berlin: Verleihung der Ernst-Reuter-Plakette an Claudio Abbado +++ Halle: Festakt zur Eröffnung der Händel-Festspiele +++
Freyburg: «montalbâne» - Festival für mittelalterliche Musik +++
Essen: Rotterdams Conservatorium gastiert in Zollverein +++
Dieskau: Musiksommer beginnt am Sonntag +++
Linz: Wagners "Rheingold" als Virtual Reality

Berlin: Verleihung der Ernst-Reuter-Plakette an Claudio Abbado
Berlin (ots) - Am 2. Juni 2004 verleiht der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, im Roten Rathaus die Ernst-Reuter-Plakette an den ehemaligen Chefdirigenten und künstlerischen Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters, Claudio Abbado. Im Jahr 1990 hat Claudio Abbado als Nachfolger Herbert von Karajans das Amt des Chefdirigenten und künstlerischen Leiters des Berliner Philharmonischen Orchesters übernommen. Unter seiner Leitung hat das Orchester seine künstlerische Orientierung neu definiert. Claudio Abbado hat sich unter anderem für die Förderung des Musikernachwuchses eingesetzt und das European Community Youth Orchester gegründet. Mit der Ernst-Reuter-Plakette, Berlins höchster Auszeichnung, werden seit 1954 in- und ausländische Persönlichkeiten für kommunale Verdienste und für Verdienste auf politischem, wissenschaftlichem, wirtschaftlichem oder künstlerischem Gebiet geehrt. Bisher wurden 179 Ernst-Reuter-Plaketten verliehen.

Halle: Festakt zur Eröffnung der Händel-Festspiel
Halle (ddp). Mit einem Festakt und der Verleihung des Händel-Preises der Stadt werden am Donnerstag (19.00 Uhr) in Halle die diesjährigen Händel-Festspiele eröffnet. Das Festkonzert gestalten unter Leitung von Alessandro de Marchi der Estonian Philharmonic Chamber Choir und das Händel-Festspielorchester des Opernhauses Halle, wie die Veranstalter mitteilten. Zuvor findet am Händel-Denkmal auf dem Marktplatz die traditionelle Feierstunde statt.
Im Händel-Geburtshaus wird als Auftakt zum elftägigen Barockmusik-Festival zu Ehren des großen Sohnes der Stadt eine Sonderausstellung zum Wirken des halleschen Hofkapellmeisters und Städtischen Musikdirektors Samuel Scheidt (1587-1654) eröffnet. Er gehörte zu den bedeutendsten deutschen Musikern und Komponisten des 17. Jahrhunderts.
Auf dem Programm der bis zum 13. Juni dauernden Händel-Festspiele stehen insgesamt 46 Veranstaltungen an 20 Spielstätten. 1500 Künstler aus 20 Ländern gestalten die hochkarätigen Opernaufführungen und Konzerte. Allein sechs Opern sind zu hören. Ein von Jahr zu Jahr wachsendes Beiprogramm mit Exkursionen, Orgel-Nacht und open-air-Veranstaltungen bereichern das Festival, das seit 1922 jährlich in Georg Friedrich Händels (1685-1759) Geburtsstadt stattfindet.

Freyburg: «montalbâne» - Festival für mittelalterliche Musik
Freyburg (ddp-lsa). Liebhaber mittelalterlicher Musik kommen am 25. Juni bis 27. Juni 2004 bei «montalbâne», den Internationalen Tagen mittelalterlicher Musik in Freyburg auf ihre Kosten. Das Festival habe sich in den vergangenen Jahren aufgrund seines hohen Niveaus eine große Bedeutung in der Kulturlandschaft erobert, teilte die Veranstalter am Dienstag in Freyburg mit. Das sei vor allem den unzähligen Musikern aus mehr als 25 Nationen und den zahlreichen begeisterten Konzertbesuchern zu verdanken.
Den Angaben zufolge hat um 1300 der weltoffene Herrscher und feinsinnige Förderer der Künste Hermann I., Pfalzgraf von Sachsen und später von Thüringen die berühmtesten Dichter und Sänger an seinen Hof auf Schloss Neuenburg geladen. Nun lade «montalbâne» alljährlich Künstler auf die Schlossanlage und in die Freyburger Stadtkirche St. Marien, um den Beweis anzutreten, dass die Musik des Mittelalters auch nach vielen Jahrhunderten nichts von ihrer Ausstrahlung verloren hat.
Das Festival biete bereits zum 14. Mal ein breites Spektrum traditioneller mittelalterlicher Musik, erklärte der Veranstalter. Neben Melodien und Liedern der hohen Minne und mittelalterlichen Marienliedern biete das Programm unter anderem Klänge zu Dantes Göttlicher Komödie sowie einen Vortrag zur Musik der Wikinger und die Vertonung germanischer Mythen.
Veranstalter sind das Schloss Goseck und der Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg. Kartenbestellungen sind unter der Telefonnummer 034464 - 35530 oder unter www.montalbane.de bis zum 17. Juni 2004 möglich. Die Gesamtkarte für das dreitägige Festival kostet 76 Euro. Die Preise für die einzelnen Konzerte liegen bei 13 Euro.

Essen: Rotterdams Conservatorium gastiert in Zollverein
Essen (ddp-nrw). Unter dem Motto «World Music // Night and Day» bietet der «PACT Zollverein» am 5. und 6. Juni zwei Konzerte des Rotterdams Conservatorium. Wie die Veranstalter am Mittwoch in Essen ankündigten, soll die 40-köpfige Abteilung für Weltmusik die Besucher auf eine musikalische Weltreise mitnehmen. Neben der Musik werden bei der Veranstaltung auf dem Gelände der Zeche Zollverein auch kulinarische Spezialitäten aus den besuchten Ländern offeriert.
Nach Angaben des «PACT Zollverein» sollen unter anderem Flamencogitarren, indische Sitars und brasilianische Congas am 5. Juni zu einem abendlichen «Welt-Imbiss» erklingen. Die Rotterdamer Musiker wollen dabei unter anderem Lieder aus Indien, aus der Türkei sowie aus Spanien und Lateinamerika anstimmen. Am 6. Juni folgt dann vormittags ein «Brunch International», auf dem kleinere Ensembles des Konservatoriums in die «Welt des musikalischen Erzählens einführen».
http://www.pact-zollverein.de

Dieskau: Musiksommer beginnt am Sonntag
Dieskau (ddp-lsa). In der nahe bei Halle gelegenen Dieskauer Kirche St. Annen beginnt am Sonntag der diesjährige Konzertsommer. Bereits zum 17. Male veranstaltet Pfarrer Günther Baumgarten die sommerliche Konzertreihe, bei der «Eintritt frei» gilt. Am Austritt bittet die Kirchengemeinde um Spenden für den weiteren Erhalt des Gotteshauses. Auch ein im Juli geplanter Workshop mit internationalen Gästen soll davon unterstützt werden. Im vergangenen Jahr dienten die Spenden vor allem der Sanierung der Orgel.
Zum Eröffnungskonzert erklingt Musik der französischen Romantik. Eine Woche später gastiert Gernot Oertel und das Neue Ensemble Leipzig. In der bis zum 19. September an jedem Sonntag um 16.00 Uhr stattfindenden Konzertreihe sind überwiegend in Halle, im Saalkreis und in Leipzig beheimatete namhafte Gruppen und Solisten zu Gast. So treten seit Jahren die Hallenser Madrigalisten in der unmittelbar neben Schloss und Park Dieskau gelegenen Kirche auf. Höhepunkte in diesem Jahr versprechen laut Baumgarten das Blues-Programm am 8. August und das Gastspiel des Calmus-Ensembles Leipzig mit fünf ehemaligen Thomanern am 22. August zu werden. Erstmals in Dieskau zu hören sind drei Meistergitarristen aus Italien am 11. Juli und das Hallenser Vocalensemble am 5. September. Im vergangenen Jahr zählte der Dieskauer Musiksommer 3000 Gäste. Mit etwa der gleichen Anzahl rechnet der Pfarrer auch in diesem Jahr. Nicht nur die Konzerte, auch das anschließende Gespräch mit den Künstlern bei Kuchen oder Grillwurst seien beliebt. Besucher können darüberhinaus an Schloss- oder Parkführungen teilnehmen, die im Rahmen des Musiksommers sonntags 14.00 Uhr und ansonsten samstags und sonntags zweimal täglich stattfinden.
Das Ensemble von Schloss, Kirche und Park Dieskau gehört zu den 40 historischen Anlagen in Sachsen-Anhalt, die am Landesprojekt «Gartenträume» teilnehmen.
http://www.dieskau.de

Linz: Wagners "Rheingold" als Virtual Reality
Beim Brucknerfest 2004 beschreitet das Linzer Brucknerhaus einen neuen Weg: Wagners "Rheingold" wird als konzertante Opernaufführung an zwei Abenden mit einer virtuellen 3-D-Welt verknüpft. Realisiert wird das neue ungewöhnliche Projekt in Zusammenarbeit mit dem Linzer Ars Electronica Center (AEC) sowie dessen "Futurelab" und dem Medienkünstler Johannes Deutsch.
Mit "Rheingold" beginnt das Brucknerhaus in Zusammenarbeit mit Dennis Russell Davies und dem Bruckner Orchester Linz die Aufführungsreihe des gesamten "Ring" beim Brucknerfest in den nächsten vier Jahren. Davies, dem das neue Projekt nach eigenen Worten "sehr viel bedeutet", versteht die konzertanten Wagner-Aufführungen als Angebot an das Wagner- und Theaterpublikum in der gesamten Region, nachdem eine szenische Aufführung dieser Opern im Linzer Landestheater auszuschließen ist, betonte der Dirigent.
"Zutaten" der interaktiven, dreidimensionalen, computergesteuerten Visualisierung von "Rheingold" beim heurigen Linzer Brucknerfest sind 850 Quadratmeter Projektionsfläche, die die Bühne und nahezu den gesamten Zuschauerraum einnehmen, 20 Großprojektoren und ein neuartiges Computersystem.
Brucknerhaus-Chef Wolfgang Winkler sieht mit dieser Produktion einen Weg zu neuen Möglichkeiten der Aufführungspraxis, der auch für den Bereich von Theaterinszenierungen eine denkbare Variante werden könnte. Kernstück der bevorstehenden Produktion ist das Zusammenwirken von Bühnenperformance und Medientechnologie.
Die musikalische Interpretation durch den Dirigenten, das Orchester und die Solisten nimmt an jedem der beiden Aufführungsabende direkten, interaktiven Einfluss auf die visuellen Erscheinungen, die auf der Projektionsfläche sichtbar sein werden.
Dreidimensionale Bilder - für deren Betrachtung das Publikum die entsprechenden Brillen erhalten wird - werden, innerhalb vorgegebener Parameter, autonom von einer Computerintelligenz geschaffen, die auf die Musik reagiert. "Diese Bilder entstehen im Augenblick, sie sind nicht vorgefertigt oder vorgegeben", erläuterte derMedienkünstler Johannes Deutsch sein Verfahren.
Die Computer ziehen dafür Entwürfe und formalisierte Intentionen heran und verändern sie entsprechend der Musik. Unter den Solisten dieser "Rheingold"-Produktion sind Gerd Grochowski (Wotan), Robert Wörle (Loge), Hartmut Welker (Alberich), Iris Vermillon (Fricka), Marjana Lipovsek (Erda). Die Leitung hat Dennis Russell Davies.
Quelle: orf.de