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26.4.: musikwirtschaft aktuell +++ musikwirtschaft

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München: GEMA startet neue Marketingkampagne "Schütze deinen Star!" bei der BRAVO SUPERSHOW +++ Paris: Frankreichs Musikindustrie bettelt Staat um Geld an +++ Kalifornien: Yahoo stellt Songtexte ins Web


München: GEMA startet neue Marketingkampagne "Schütze deinen Star!" bei der BRAVO SUPERSHOW
München / Berlin (pts) - Die GEMA startet eine neue Marketingkampagne für junge Zielgruppen und präsentiert sich als Partnerin der "BRAVO SUPERSHOW 2007 - Die Gold-Otto-Verleihung", die am 28. April 2007 im ISS DOME in Düsseldorf stattfindet. "Ziel der Marketingkampagne ist es, die jungen Musikfans in einem hoch emotionalen Umfeld direkt anzusprechen und für den Schutz der kreativen Arbeit ihrer Idole zu sensibilisieren," erläutert der neue Marketingdirektor der GEMA, Henrik Hörning. "Die Botschaft lautet: Mit legalen Downloads schützt du deinen Star."
Unter dem Motto "Die GEMA schenkt dir ein Jahr lang jeden Tag einen neuen Song" können die jungen Musikfans bei einem Gewinnspiel am GEMA-Stand vor Ort Download-Gutscheine gewinnen und somit legal Zugang zur ihrer Lieblingsmusik erlangen. Darüber hinaus verteilen die Promotionteams der GEMA "Backstage-Pässe", mit denen die Jugendlichen Tickets für ein Konzert ihrer Wahl gewinnen können. Verlost werden die Karten unter den Teilnehmern, die sich auf die GEMA-Homepage klicken und dort eine Zeile ihres Lieblingssongs zitieren. "Jugendliche identifizieren sich stark mit bestimmten Liedtexten," betont Henrik Hörning. "Der Schutz dieser kreativen Leistung ist wichtig, damit die Musikautoren von ihrer Arbeit leben können. Den Jugendlichen dies klar zu machen, ist unser Ziel."
Die BRAVO SUPERSHOW ist Deutschlands größte und bekannteste Jugendmusikveranstaltung mit nationalen und internationalen Stars. Mit dabei sind in diesem Jahr unter anderem US-Superstar Beyoncé Knowles, Tokio Hotel, US 5, Bushido, LaFee, Lexington Bridge, Sarah Connor und Revolverheld. Im Rahmen des Konzertes findet auch wieder die Verleihung des begehrten Leserpreises, dem Bravo Otto statt, den die Leser seit 1957 durch Abstimmung an ihre Lieblingsstars vergeben.
Die Aktionen bei der BRAVO SUPERSHOW bilden den Auftakt der GEMA-Marketingkampagne für die jungen Zielgruppen. Die Jugendlichen erhalten hierbei auch die Chance, GEMA-Scout zu werden und in Schulen und Jugendzentren ihre Altergenossen über den Schutz der Urheberrechte und die Arbeit der GEMA aufzuklären. Weitere Events und Wettbewerbe sind in Planung.
Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 60.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über 1 Mio. Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist mit einem Ertrag von EUR 874 Mio. (Geschäftsjahr 2006) weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.
http://www.gema.de


Paris: Frankreichs Musikindustrie bettelt Staat um Geld an
Paris (pte) - Die großen Musikverlage Frankreichs haben diese Woche staatliche Hilfen für die Musikproduktion gefordert. Mit einer düsteren Darstellung der Situation am Musikmarkt richteten die französischen Phonoverbände SNEP http://www.sne.fr diese Woche einen Appell an den künftigen Präsidenten. "Die nächste Regierung muss die Musikproduktion unterstützen", fordert Herve Rony, Geschäftsführer des SNEP. Damit bricht das SNEP mit ihrem Prinzip, staatliche Hilfen für die Musikindustrie abzulehnen, berichtet der Le Figaro.
Mit der Präsentation erschüttender Zahlen sollen die Präsidentschaftskandidaten für die Situation am Musikmarkt sensibilisiert werden. Die Verkaufszahlen befinden sich nach Angaben des SNEP im freien Fall: Seit 2002 ist der Wert des Musikmarktes um 47 Prozent gefallen. Gegenwärtig ist der Markt um 24,4 Prozent auf 172,5 Mio. Euro geschrumpft. Die CD-Verkäufe befinden sich mit 161,5 Mio. Euro auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren. Sogar der digitale Musikmarkt ist laut den Angaben des SNEP rückläufig. Wegen des Rückgangs bei den Verkäufen von Handy-Klingeltönen um zehn Prozent, ging der gesamte digitale Musikmarkt um 2,3 Prozent zurück.
SNEP-Präsident Christophe Lameignere stellt fest, dass der CD-Markt unter den Tauschbörsen leide. "Frankreich ist hier Weltmeister. Hier ist die politische Diskussion in Frage zu stellen, die nicht immer klar genug war", so Lameignere. Der Figaro sieht in der Flucht der Musikindustrie nach vorn Schwarzmalerei. So entsprächen die mit 24,4 Prozent angegebenen Rückgänge des SNEP nicht der Realität. Die Musikhändler würden nur einen leichten Rückgang um 6,5 Prozent feststellen, so der Figaro. Die Differenz würde dadurch entstehen, dass einige Musikverlage zu Beginn dieses Jahres ihre Verkaufsreichweite durch mehr Händler vergrößert hätten, was ihnen bedeutende Rückschläge verursacht hat. Eine Information, die die Musikindustrie in ihrem Hilferuf an die künftige Regierung unterschlagen hätte, so der Figaro.


Kalifornien: Yahoo stellt Songtexte ins Web
Sunnyvale/Kalifornien (pte) - Der Internetdienstleister Yahoo hat einen Online-Songtext-Service ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Medienunternehmen Gracenote bietet Yahoo ab sofort einen legalen Lyrics-Dienst an. Bislang haben die Nutzer zumeist auf unlizenzierte Quellen zurückgegriffen und die Künstler erhielten keine finanzielle Abgeltung dafür. Der neue Yahoo-Service geht auf eine Vereinbarung zwischen Gracenote und Musikverlagen aus dem vergangenen Sommer zurück. Damals hatte Gracenote die Rechte für Songtexte von mehreren Musikfirmen, darunter BMG, Universal und Sony/ATV erworben.
Konkrete Details zur Partnerschaft zwischen Yahoo und Gracenote sind bis dato nicht öffentlich bekannt. Medienberichten zufolge soll es sich aber um ein werbebasiertes Geschäftsmodell handeln, bei dem die Umsätze untereinander aufgeteilt werden. Zusätzliche Einnahmequellen können Yahoo jedenfalls nicht schaden. Die Geschäftszahlen aus dem ersten Quartal waren eher enttäuschend ausgefallen.
Laut Gracenote-Chef Craig Palmer könnte die Lizenzierung von Songtexten die weltweiten Einnahmen der Musikkonzerne in die Höhe treiben. Er geht von einem Gesamtumsatz der Branche in Höhe von rund vier Mrd. Dollar aus, von denen letztlich 100 Mio. über die Lyrics generiert werden sollten, falls sich der Markt in den kommenden zehn Jahren nach den derzeitigen Erwartungen ausbreitet. Den Motor dafür sieht Palmer in den neuen Möglichkeiten von Online-Abosmodellen, Downloads und Distributions-Deals.
Gracenote hatte in den vergangenen Monaten auch mit anderen potenziellen Partnern wie etwa Apples iTunes verhandelt. "Wir wären nicht in diesem Geschäft, wenn wir nur einen Service starten wollten", sagt Palmer. Die Verlage seien begeistert von den Ideen seines Unternehmens, da sie den Bereich der Songtexte als unberührte Einnahmequelle ansehen würden. Besonders in Hinblick darauf, dass die Nutzer sich mehr und mehr an illegalen Webseiten bedienen.