Body
Tonträger unterliegen nicht der FSK-Pflicht +++ Universal Music wird vorerst nicht verkauft +++ Weiter Unklarheit über Fusionspläne von Warner und BMG +++ Brasilianischer Musikkonsument gewinnt Prozess gegen Major Labels
Tonträger unterliegen nicht der FSK-Pflicht
"Tonträger sind von der Prüfpflicht durch die Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) nicht erfasst; hierzu zählen so genannte Enhanced CDs selbst dann, wenn sie einen Filmanteil enthalten", erklärt Dr. Thorsten Braun, Syndikus des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft. "Sie brauchen im Handel nicht die für Filme erforderliche Alterseinstufung der FSK."
Dies ergaben Gespräche mit den Obersten Landesjugendbehörden. Tonträger müssen auch nach der Novellierung des Jugendschutzgesetzes, die am 1. April in Kraft getreten ist, weiterhin nicht geprüft werden. Einzelne Händler hatten seit Anfang April vor allem Maxi-CDs mit einem Musikvideoanteil mit einem "FSK 18"-Etikett versehen, weil sie eine Prüfpflicht durch die FSK unterstellt hatten. Dieses Vorgehen hat zu unnötigen Verunsicherungen bei Kunden und Händlern geführt. "Wir begrüßen daher, dass die Behörden diese Klarstellung vorgenommen haben", erklärt Dr. Thorsten Braun abschließend.
Für Rückfragen: Dr. Hartmut Spiesecke, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040/ 589 747-22 . Spiesecke [at] phono.de (Spiesecke[at]phono[dot]de)
© Deutsche Landesgruppe der IFPI e.V. / Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V.
Grelckstraße 36 . 22529 Hamburg . Telefon 040/ 589 747-0 . Telefax 040/ 589
747-47 . http://www.ifpi.de
Universal Music wird vorerst nicht verkauft
Liberty Media und Edgar Bronfman jr. werden neue Gebote für die Entertainmentsparte von Vivendi Universal (VU) vorlegen müssen. Der Konzern will sich nämlich nicht von Universal Music trennen. Das verlautete gestern aus Kreisen des VU-Vorstands, der über den bevorstehenden Verkauf der Unterhaltungs-Assets beriet. Der Preis, der zurzeit mit Universal Music zu erzielen ist, wäre der VU-Spitze zu niedrig. Im Gespräch war zuletzt die Summe von fünf Milliarden Dollar. Marktbeobachter verweisen bei der Bewertung auf die schlechte Konjunkturlage im Musikgeschäft. Allerdings gehen Wall-Street-Analysten davon aus, dass die Plattenbranche demnächst ihre Talsohle überwunden haben wird. Damit hätte sich Universal mit fünf Milliarden Dollar unter Wert verkauft. Das scheint auch der Grund für VU zu sein, vorerst am Musikarm festzuhalten. Allerdings heißt es aus Paris, dass ein Verkauf nie auszuschließen ist - solange der Preis stimmt.
Quelle: musikwoche.de
Weiter Unklarheit über Fusionspläne von Warner und BMG
Die gesamte Musikbranche wartet darauf, doch noch bewegt sich das Fusionskarussell mit Warner Music, BMG und EMI nicht weiter. Zumindest nicht sichtbar. Dennoch glauben nur noch wenige, dass EMI in den Verhandlungeneine Rolle spielt. Die "USA Today" spricht sogar von exklusiven Verhandlungen zwischen Bertelsmann und AOL Time Warner . Bis zum Ende des Sommers soll alles klar sein, heißt es im US-Blatt. Angeblich müssen sich Warner und BMG "nur" noch über das Kräfteverhältnis einigen. Vereinzelt war bereits erwartet worden, dass die beiden Unternehmen schon am 1. Juli ihre Hochzeitspläne öffentlich machen. Allerdings steht dem Aufgebot die ungeklärte Frage nach der Macht im zusammengeschlossenen Musikmulti im Wege. Wie Reuters berichtet, pocht Warner Music auf seinen größeren Marktanteil und will demzufolge mehr Einfluss. Im Jahr 2002 sicherte sich Warner einen weltweiten Anteil von 11,9 Prozent, BMG kam auf 9,8. Zum Vergleich: Universal ist Marktführer mit 24,6 Prozent. Einigkeit scheint den New Yorker Gerüchten zufolge indes in Personalfragen zu bestehen. So gilt Rolf Schmidt-Holtz (BMG) als designierter Chairman, Roger Ames Warner) soll das Tagesgeschäft als CEO leiten. Da aber beide Seiten keine Kommentare abgeben, bleibt Beobachtern nur die Spekulation. In New York heißt es: Die Fusion kommt. Nur weiß niemand, wann. Gütersloh-nahe Insider vermuten, dass schon in den nächsten Wochen konkrete Details der Fusion bekannt werden.
Quelle: musikwoche.de
Brasilianischer Musikkonsument gewinnt Prozess gegen Major Labels
(mid) Rio de Janeiro, 2/7/03. Der Brasilianer Paulo Henrique Andrade hat vor einem Gericht in Rio de Janeiro eine Klage gegen die Musikkonzerne EMI, Sony und eine brasilianische Produktionsfirma gewonnen. Der Kunde hatte geklagt, nachdem er CD der Musikgruppe Tribalistas gekauft hatte. Diese Aufnahme ließ sich jedoch aufgrund eines Kopierschutzes nicht auf allen Geräten des Klägers abspielen. Das Gericht entschied, dass die beklagten Firmen die CD austauschen und einen Schadenersatz in Höhe von umgerechnet ca. 300 Euro zahlen müssen. Berichten brasilianischer Medien zufolge wollen die unterlegenen Konzerne gegen dieses Urteil jedoch in Revision gehen.
In Frankreich laufen unterdessen die Klagen von Verbraucherschützern gegen den generellen Gebrauch von Kopierschutz. Die Verbraucherschützer vertreten gegenüber den Plattenfirmen die Ansicht, dass es ein Recht auf private Kopien gebe und dieses durch Kopierschutz verletzt werde. Zum einen könnten manche CDs auf diversen Geräten nicht abgespielt werden und zudem würden die betroffenen Musiker nicht um ihr Einverständnis gebeten.
http://www.klassik.com/de/currents/news/latest.htm