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Baden-Baden:Karajan-Pfingstfestspiele beginnen mit «Rigoletto»-Premiere +++ München: 9. Biennale geht mit positiver Bilanz zu Ende +++ Zwickau: Rekordbeteiligung beim Schumann-Wettbewerb +++ Cuxhaven: Kindermusical - Pinguin watschelt zu Wecker-Musik +++ Dortmund: Vokalkünstler treffen sich beim A-capella-Festival +++ Dresden: Kammermusik der Staatskapelle begeht 150-Jahr-Jubiläum +++ New York: Stehende Ovationen für Geraer Ballett
Baden-Baden: Karajan-Pfingstfestspiele beginnen mit «Rigoletto»-PremiereBaden-Baden (ddp-bwb). Die Herbert von Karajan Pfingstfestspiele werden am Freitag (20.00 Uhr) in Baden-Baden mit einer Neuinszenierung von Giuseppe Verdis «Rigoletto» eröffnet. Bei der Aufführung im Festspielhaus wollen sich Dirigent Thomas Hengelbrock und das Balthasar-Neumann-Ensemble mit Originalinstrumenten und Instrumentennachbauten erstmals wieder Verdis eigener Vorstellung seiner wohl erfolgreichsten Oper annähern. Nach Angaben des Festspielhauses soll ein «Meilenstein» in der Interpretation des Stückes gesetzt werden.
Zu den weiteren Höhepunkten der siebten Pfingstfestspiele gehört ein Konzert des Deutschen Sinfonie Orchesters Berlin mit Arcadi Volodos unter der Leitung von Kent Nagano. Außerdem werden Soloprogramme mit Künstlern wie dem chinesischen Klaviervirtuosen Yundi Li und der französischen Pianistin Hélène Grimaud geboten. Das SWR-Sinfonieorchester wird den Geiger Gidon Kremer begleiten. Ein Konzert der italienischen Starsopranistin Cecilia Bartoli beendet die Pfingstfestspiele am 6. Juni.
Für Schlagzeilen vor dem Start der Festspiele sorgte die Entlassung des Baritons Gregg Baker, der als Zweitbesetzung für den Rigoletto vorgesehen war. Der schwarze Sänger aus den USA warf Festspielhaus-Intendant Andreas Mölich-Zebhauser vor, die Kündigung sei «rassistisch motiviert» gewesen. Der Intendant wies die Vorwürfe zurück. Bakers Hautfarbe habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Vielmehr passe er als «Zwei-Meter-Modellathlet» nicht in die Rolle des buckligen Hofnarren von Mantua, sagte Mölich-Zebhauser dem Magazin «Focus».
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München: 9. Biennale geht mit positiver Bilanz zu Ende
München (ddp-bay). Mit einer positiven Bilanz geht am Freitag die 9. Münchner Biennale für zeitgenössisches Musiktheater zu Ende. Das Interesse an den 26 Darbietungen sei «sehr groß» gewesen, sagte Veranstaltungsleiter Tilmann Broszat am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp. Insgesamt habe man etwa 10 000 Besucher gezählt.
Die wichtigsten, international beachteten Uraufführungen waren Johannes Maria Stauds «Berenice» im Gärtnerplatztheater sowie Brian Ferneyhoughs erste Oper «Shadowtime» im Prinzregententheater. Insgesamt wurden im Verlauf der vergangenen zwei Wochen fünf moderne Musiktheaterwerke aus der Taufe gehoben.
Einer Vertragsverlängerung für Peter Ruzicka als künstlerischem Leiter der Biennale steht unterdessen offenbar nichts mehr im Wege. Nachdem Ruzicka bereits seine Absicht erklärt hatte, die Biennale auch künftig zu führen, sprach sich jetzt auch Münchens Kulturreferentin Lydia Hartl für eine Verlängerung bis 2010 aus. Sie will ihren Vorschlag noch vor der Sommerpause in den städtischen Kulturausschuss einbringen.
Der Etat des Festivals soll nach Hartls Willen auf einem Stand von 2,5 Millionen Euro festgeschrieben werden. In diesem Jahr konnte das Festival noch 2,6 Millionen Euro aus städtischen Mitteln ausgeben. Weitere Kürzungen will Hartl nicht hinnehmen. Pro Saison soll es auch weiterhin fünf Opern-Uraufführungen geben.
Biennale-Chef Ruzicka ist derzeit auch Intendant der Salzburger Festspiele. Dieses Amt gibt er nach der Festspielsaison 2006 auf. Die Biennale 2006 (5. bis 20. Mai) wird unter dem Leitthema «Widerstand» stehen. Ruzicka zufolge sind bisher vier Auftragskompositionen vergeben, eine weitere ist geplant. Das 1988 von Hans Werner Henze gegründete Festival gilt als das wichtigste Festival für zeitgenössisches Musiktheater in Europa.
Zwickau: Rekordbeteiligung beim Schumann-Wettbewerb
Zwickau (ddp). Der 14. Internationale Robert Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang geht trotz einiger Absagen mit einem neuen Rekord in die Annalen ein. Zu der vom 8. bis 18. Juni in Zwickau stattfindenden Konkurrenz reisten 190 junge Pianisten und Sänger aus 30 Ländern an, sagte der Vorsitzende des Wettbewerbs und Direktor des Robert-Schumann-Hauses Zwickau, Gerd Nauhaus, am Donnerstag. Eine solche Nachfrage habe es in der 48-jährigen Geschichte noch nie zuvor gegeben.
Nauhaus betonte, dass der Wettbewerb über die Jahre hinweg nicht nur quantitativ gewonnen, sondern sich auch das künstlerische Niveau stetig verbessert habe. Als besonders erfreulich wertete er, dass die Bandbreite der ausgewählten Klavierwerke und Lieder Robert Schumanns gewachsen sei.
Eröffnet wird der internationale Vergleich am Geburtstag Robert Schumanns (1810-1856) am 8. Juni mit einem Festkonzert. Der eigentliche Wettbewerb in den drei Fachgebieten Klavier sowie separat für Frauen und Männer im Fach Gesang beginnt tags darauf. Am Ende stehen die Vergabe der mit insgesamt 47 500 Euro dotierten Preise sowie das Konzert der Preisträger am 18. Juni.
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Cuxhaven: Kindermusical - Pinguin watschelt zu Wecker-Musik
Cuxhaven (ddp-nrd). Tamino Pinguin watschelt von heute an über deutsche Musicalbühnen. Zu der von Konstantin Wecker komponierten Musik wird der beschnabelte Titelheld aus dem Kinderbuch von Autor Christian Berg im Cuxhavener Stadttheater erstmals zum Leben erweckt. In der niedersächsischen Stadt findet die öffentliche Generalprobe statt, ehe das «wahrscheinlich kleinste Musical der Welt» von Freitag an durch die Republik tourt.
Nachdem Christian Berg bereits Klassiker wie «Jim Knopf», «Das Dschungelbuch» und «Pinocchio» auf die Bühne brachte, tritt nun auch «Tamino Pinguin» aus dem Schatten der Bücherregale. Gemeinsam mit Jenny Offen und Ralph Aschhoff entwickelte Berg eine Musicalversion der Geschichte vom herzensguten Pinguin, der die entführte Pingzessin Nanuma retten will.
Dortmund: Vokalkünstler treffen sich beim A-capella-Festival
Dortmund (ddp-nrw). Sechs Vokalensembles werden am kommenden Pfingstwochenende zum 9. A-capella-Festival im Dortmunder Westfalenpark erwartet. Wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten, konnten dabei erstmals «The House Jacks» aus Kalifornien verpflichtet werden. Die Vokalisten vereinigten A-capella-Gesang, Rhythm and Blues sowie Funk und seien schon mit Musiklegenden wie Ray Charles und James Brown aufgetreten, hieß es.
Mehrere tausend Besucher haben die Vorführungen der Vokalartisten in den vergangenen Jahren verfolgt. Die Ensembles, die am Wochenende auftreten, stammen aus den USA, den Niederlanden und Deutschland. Nach Angaben der Veranstalter bestechen die Gruppen durch zarte Klänge, witzige Verse und furiose Shows. Und auch ungewöhnliche Namen sind dabei: So treten auch in diesem Jahr wieder die «U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern» in Dortmund auf.
Dresden: Kammermusik der Staatskapelle begeht 150-Jahr-Jubiläum
Dresden (ddp-lsc). Mit einem festlichen Konzert begeht die Kammermusik der Sächsischen Staatskapelle Dresden am Freitagabend in der Semperoper ihr 150-Jahr-Jubiläum. Das Programm widerspiegelt nach Angaben der Staatskapelle Vielfalt und künstlerischen Anspruch seit Gründung des Tonkünstler-Vereins 1854. Ihm traten Kapell-Mitglieder in der erklärten Absicht bei, «zur eigenen Fortbildung», zur «Pflege und Ausführung der Instrumentalwerke aller, auch der neuesten Zeit» und «ausschließlich ohne Aussicht auf Erfüllung materieller Interessen» zu musizieren. In dieser Tradition beteiligen sich seit Generationen fast alle Musiker des Orchesters an Kammerabenden zusätzlich zu ihrem Dienst ohne Honorar.
Hervorgegangen ist die Dresdner Kammermusik aus höfischen Diensten von «Instrumentisten» in der mehr als 450-jährigen Geschichte der Kapelle. «Bis heute gelten Hingabe an die Musik, Einsatzfreude, individuelles Können und Ensemblegeist als wichtige Tugenden», sagt Eberhard Steindorf, ausgewiesener Chronist der Staatskapelle. «Die Kammermusiker erfreuen sich aber auch seit je eines aufgeschlossenen, treuen und musikliebenden Publikums», fügte er hinzu.
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New York: Stehende Ovationen für Geraer Ballett
Gera/New York (ddp-lth). Mit stehenden Ovationen hat das Publikum in der New Yorker «Florence Gould Hall» das Ballettensemble des Theaters Altenburg-Gera gefeiert. Wie das Theater am Donnerstag mitteilte, gaben die 18 Tänzer vor ausverkauftem Haus eine mit begeistertem Beifall aufgenommene Vorstellung ihrer aktuellen Ballett-Soiree.
In Choreografien der beiden international renommierten Choreografen Nils Christe aus den Niederlanden und Birgit Scherzer sowie mit Arbeiten des Hauschoreografen Peter Werner-Ranke zeigte das Ensemble sein Leistungsspektrum vom klassischen bis zum modernen Tanz. Das Publikum in der 400 Zuschauern Platz bietenden, unmittelbar am Central-Park gelegenen «Florence Gould Hall» erlebte unter anderem Ravels «Bolero» und ein «Concerto» nach Bach\'scher Musik. Christe steuerte mit «SYNC» eine Choreografie zu Musik Ludovico Einaudis bei und Scherzer ihren von der Musik Keiths Jarretts inspirierten «Keith».
Das Gastspiel war durch Kontakte des scheidenden Altenburg-Geraer Generalintendanten Rene Serge Mund zustande gekommen. Kurz nach ihrer Rückkehr wird die Ballett Company zu Gastspielen in die Landeshauptstadt fahren. Am 2. und 13. Juni sind die Tänzer mit ihrer neuesten Produktion «Ein Sommernachtstraum» von Peter Werner-Ranke und Wolfgang Ranke in der Oper Erfurt zu Gast. In der kommenden Spielzeit wird die Truppe, dann Thüringens einziges festes Ballettensemble, mehrfach am Theater Meiningen tanzen.
http://www.theater.altenburg.gera.de