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27.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Salzburg: Uraufführung von Adriana Hölszkys «Dämonen» +++ Salzburg: Netrebko bei Mozart-Premiere umjubelt +++ Bayreuth: Umjubelter «Ring»-Auftakt bei den Bayreuther Festspielen +++ Bonn: Bassbariton Abel Moeng und Südafrikanisches Jugendorchester beim Orchestercampus des Beethovenfestes +++ Aurich: 22. Musikalischer Sommer in Ostfriesland beginnt +++ Mainz: 3000 Hobbysänger zu «Europa cantat» erwartet


Salzburg: Uraufführung von Adriana Hölszkys «Dämonen»
Im Rahmen der Salzburger Festspiele wird am 29.7. das Auftragswerk «Dämonen» für Chor und Orchester von Adriana Hölszky in der Salzburger Felsenreitschule uraufgeführt. Ausführende sind der Chor des Bayerische Rundfunks und das SWR-Symphonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Sylvain Cambreling leitet die Uraufführung.

Salzburg: Netrebko bei Mozart-Premiere umjubelt
Salzburg (ddp). Die Festpremiere von Mozarts Oper «Die Hochzeit des Figaro» ist am Mittwochabend bei den Salzburger Festspielen begeistert gefeiert worden. Vor allem die russische Starsopranistin Anna Netrebko als Dienstmädchen Susanna und Christine Schäfer als Page Cherubino wurden vom Publikum im restlos ausverkauften Haus für Mozart mit minutenlangen Ovationen bedacht.
Das gesamte Ensemble der Mozart-Premiere hatte Weltklasseformat. Der italienische Bassbariton Ildebrando D\'Arcangelo verkörperte an der Seite Susannas den Figaro, der dänische Bariton Bo Skovhus war als Graf Almaviva zu hören. Die Rolle der Gräfin verkörperte die deutsche Sopranistin Dorothea Röschmann.
Nikolaus Harnoncourt, Dirigent der Wiener Philharmoniker, musste für seine betont langsame und strenge Interpretation neben viel Applaus auch einige Buhrufe hinnehmen. Die Salzburger Festspiele präsentieren zum Mozartjahr erstmals alle 22 Bühnenwerke des in Salzburg geborenen Komponisten in zyklischer Form. Die wenigen Vorstellungen des »Figaro« sind achtfach überbucht.
Die Inszenierung der musikalischen Komödie um den liebestollen Grafen Almaviva und seinen Gegenspieler, den schlauen Figaro, lag in den Händen des deutschen Regisseurs Claus Guth. Guth gestaltete das Werk aber nicht als heiteres Rokoko-Lustspiel, sondern als dunkelgrundiertes Beziehungsdrama zwischen Moral, Lust und enttäuschter Liebe. Um die erotische Triebkraft des Stückes zu betonen, schuf Guth eine neue Figur, den geflügelten Eros, der auf der Bühne präsent war und die Fäden der Handlung zog.
Die Aufführung war in voller Länge live von der ARD übertragen worden. Der Entertainer Harald Schmidt hatte in der TV-Fassung mit humoristischen erklärenden Texten durch die verzwickte Handlung der vieraktigen Oper geführt. Mit der Neuinszenierung von Mozarts Meisteroper wurde das neue Haus für Mozart, das umgebaute Kleine Festspielhaus, offiziell eingeweiht.
Die Oper »Le nozze di Figaro« (Die Hochzeit des Figaro) geht auf eine Romanvorlage des französischen Dichters Beaumarchais zurück, die Mozarts genialer Librettist Lorenzo da Ponte fürs Musiktheater einrichtete. In der Vorlage »Der tolle Tag« wurde scharfe Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen im vorrevolutionären Frankreich geübt, die in der Opernfassung jedoch entschärft ist.
Die Uraufführung fand am 1. Mai 1786 im Wiener Burgtheater unter Leitung des Komponisten statt und wurde ein außerordentlicher Erfolg. Einen wahren Triumph feierte Mozart mit der Aufführung des »Figaro" in Prag. Seitdem behauptet das geniale Werk mit seiner schmissigen Ouvertüre, vielen bekannten Arien und Ensemblestücken einen festen Platz auf den Bühnen dieser Welt.

Bayreuth: Umjubelter «Ring»-Auftakt bei den Bayreuther Festspielen
Bayreuth (ddp). Das Geheimnis um den neuen «Ring» lüftet sich: Am Mittwoch hatte Richard Wagners «Rheingold» in der Inszenierung von Tankred Dorst bei den Bayreuther Festspielen Premiere und wurde vom Publikum lautstark bejubelt. Dirigent Christian Thielemann durfte förmlich in Ovationen baden. Dorst und sein Regie-Team zeigen sich vermutlich erst nach der «Götterdämmerung» am Montag.
Der 80-jährige Dramatiker und Opernneuling siedelt den Auftakt zum «Ring des Nibelungen» auf einer Bühne an, in der sich Gegenwart und eine nicht auszumachende - märchenhafte - Zeit mischen. Die Tiefe des Rheins, in der sich die Rheintöchter (Fionnuala McCarthy, Ulrike Helzel, Marina Prudenskaja) tummeln, wird bei Dorst zum imposanten Meer aus Gesteinsbrocken (Bühne: Frank Philipp Schlössmann).
Die Götter in plastisch ausgeformten hellen Kreationen (Kostüme: Bernd Skodzig) mit Fantasy-Details treffen sich im tristen Ambiente einer verlassen wirkenden Straßenecke, die auch eine Aussichtsplattform sein könnte. Nibelheim wird in eine unterirdischen Energieversorgungsanlage verfrachtet.
Als Chef-Gott Wotan war Falk Struckmann zu hören, Michelle Breedt sang seine Gattin Fricka. Andrew Shore und Gerhard Siegel standen als Alberich und Mime auf der Bühne. Die Rolle des Vermittlers Loge übernahm Arnold Bezuyen, die Riesen Fasolt und Fafner in mächtigen, geometrisch angehauchten Kostümen sangen Kwangchul Youn und Jyrki Korhonen. Ralf Lukas und Clemens Bieber waren als Götter Donner und Froh zu hören, Satu Vihavainen als Freia und Mihoko Fujimura in der Rolle der Erda.
Mit der Premiere der Oper "Die Walküre" wird heute bei den Bayreuther Festspielen die Neuinszenierung von Richard Wagners Hauptwerk fortgesetzt. In den Hauptrollen singen Endrik Wottrich und Adrianne Pieczonka als Geschwisterpaar Siegmund und Sieglinde, Falk Struckmann als Wotan und Linda Watson als Brünnhilde. Die "Walküre" ist der zweite Teil der "Ring"-Tetralogie.

Bonn: Bassbariton Abel Moeng und Südafrikanisches Jugendorchester beim Orchestercampus des Beethovenfestes
Die Geschichte der afrikanischen Komponistin Prinzessin Magogo (1900 bis 1984) steht im Mittelpunkt des Campuskonzertes beim Beethovenfest Bonn 2006. Begleitet vom South African National Youth Orchestra (SANYO)interpretiert der südafrikanische Opernsänger Abel Moeng am 9. September die Princess-Magogo-Songs, die im Original Haya, Mntwan Omkhulu, Sing Prinzessin! heißen. Prinzessin Magogo war die Tochter des Zulu-Königs Dinuzulu und Ehefrau des Häuptlings Mathole.
Bassbariton Abel Moeng begann sein Gesangsstudium in Kapstadt, bevor er eine Einladung zum Studium an der Juilliard School in New York erhielt, an der er mit erühmten Musikern wie Leontyne Price, James Levine und Luciano Pavarotti zusammen arbeitete. Er war der erste afrikanische Sänger, der beim Cardiff Singer of the World-Wettbewerb ausgezeichnet wurde.
Das South African National Youth Orchestra, das auf Einladung der Deutschen Welle und des Beethovenfestes zum Orchestercampus nach Bonn kommt, ist das erste afrikanische Ensemble beim Beethovenfest Bonn. Die 80 eigens für die Auftritte in Bonn ausgewählten Jugendlichen entstammen einem einzigartigen Förderungs- und Erziehungssystem, in dem Kinder aus weit über 100 Townships Musik- und Tanzunterricht erhalten. Vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial und finanziell benachteiligten Familien werden entsprechend dem Motto: "Sharing Music - Saving Lives" musikalisch gefördert. Neben den Princess-Magogo-Songs spielt das Sanyo unter der Leitung des südafrikanischen Dirigenten Conrad van Alphen die 5. Symphonie Ludwig van Beethovens sowie die ”Proteus Variationen, die Hans Huyssen als Auftragswerk für die Deutsche Welle komponiert hat.
Quelle: http://www.beethovenfest.de

Aurich: 22. Musikalischer Sommer in Ostfriesland beginnt
Aurich (ddp-nrd). Neben Meeresrauschen und Touristenströmen gibt ab Freitag auch klassische Musik an der ostfriesischen Nordseeküste den Ton an. Insgesamt 44 Veranstaltungen stehen auf dem Programm des 22. Musikalischen Sommers in Ostfriesland und der niederländischen Provinz Groningen. Das grenzüberschreitende Festival wird am Freitag mit einem Mozart-Konzert in der Auricher Lambertikirche eröffnet, wie der Kulturverband Ostfriesische Landschaft am Mittwoch in Aurich mitteilte. Die Veranstaltungsreihe läuft bis zum 20. August.
Museen, Parks, Schlösser und vor allem Kirchen dienen als Veranstaltungsorte. Dazu zählen die Borg Ekenstein im niederländischen Appingedam, das Kurhaus in Dangast und die Johannes a Lasco-Bibliothek in Emden. Etwa die Hälfte der Konzerte findet in den benachbarten Niederlanden statt. Die Künstler reisen aus aller Welt an. Stars sind die Sopranistin Evelyn Chan aus Paris, die antillianische Sängerin Izaline Calister sowie das Enesemble «Red Priest» aus Großbritannien. Gespielt werden unter anderem Werke von Beethoven, Bach und Ravel.
Im Rahmenprogramm finden Orgelexkursionen, Parkführungen und Grachtenfahrten statt. Karten für die einzelnen Veranstaltungen gibt es unter der Rufnummer 04941 - 179967.
http://www.musikalischersommer.net

Mainz: 3000 Hobbysänger zu «Europa cantat» erwartet
Mainz (ddp). Bis zu 3000 Sänger aus Europa und aller Welt werden von Samstag an bis 6. August zum 16. Chorfestival «Europa Cantat» in Mainz erwartet. Nach 45 Jahren ist mit der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wieder eine deutsche Stadt Ausrichter des Chortreffens. Grundidee des Festivals sei, dass Sänger aus verschiedenen Ländern gemeinsam Programme erarbeiten, die in Konzerten der Öffentlichkeit präsentiert werden, teilte die Stadtverwaltung Mainz am Mittwoch mit.
Höhepunkt soll eine Aufführung der «Carmina Burana» von Carl Orff sein. Am 4. August wird das weltberühmte Werk vor der Kulisse des Mainzer Staatstheaters aufgeführt - und alle Festivalbesucher dürfen mitsingen. Die Veranstalter gehen davon aus, dass mindestens 2000 der erwarteten 3000 Festival-Gäste die «Carmina Burana» bereits einmal gesungen haben.
http://www.ec2006.de