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28.2.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Mainz: Kammeropern-Kompositionsauftrag an Mark Moebius +++ Kassel: Internationales Musikertreffen beim Symposium zu Aktueller Musik +++ Berlin: Berliner Philharmoniker starten mit neuem Tarifvertrag in die Saison 2005/2006 +++ Kürten: Stockhausen vertont die 24 Stunden des Tages +++ Wien: Sellars veranstaltet eigenes Festival zum Mozartjahr +++ Görlitz: Theater bietet zehn Stunden Musik +++ Frankfurt/Main: Randale am Rande des Frankfurter Opernballs - Acht Festnahmen


Mainz: Kammeropern-Kompositionsauftrag an Mark Moebius
Eine historische Begebenheit aus dem Mittelrheintal - die Geschichte der jungen Idilia Dubb aus Edinburgh, die Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Burgruine Lahneck ums Leben kam - wird Sujet für eine Kammeroper. Der Regierungsbeauftragte für das Welterbe Oberes Mittelrheintal, Kultur-Staatssekretär Roland Härtel, hat den jungen Berliner Komponisten Mark Moebius mit der Komposition des Werks betraut. „Damit fördern wir eine zeitgemäße musikalische Auseinandersetzung mit dem Topos Rheinromantik“, begründete Härtel den Kompositionsauftrag.
Der 1973 geborene Mark Moebius hat Komposition bei Professor Hans Zender (Frankfurt) und Professor Hans Jürgen von Bose (München) studiert und unter anderem die Ausschreibung „Neue Oper“ der Kammeroper Schloss Rheinsberg gewonnen. Er wird nun die Geschichte der jungen Idilia Dubb aus Edinburgh verarbeiten. Sie kam Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Burgruine Lahneck auf tragische Weise ums Leben, als die hinter ihr einstürzende Treppe den Burgfried zur tödlichen Falle werden ließ. In der Kammeroper Idilia wird dieser Erzählstrang mit der literarischen Rheinromantik verbunden.
Die Kammeroper wird im Rahmen der Internationalen Sommerschule Singing Summer der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Künstlerische Gesamtleitung: Claudia Eder) einstudiert. Die Uraufführung am 14. September 2005 auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz wird Höhepunkt und Abschluss der diesjährigen Arbeitsphase der Sommerschule sein.
Die Inszenierung wird der Intendant des Staatstheaters Mainz, Georges Delnon, übernehmen, die musikalische Leitung liegt beim Komponisten selbst. Staatssekretär Härtel hat mit der Vergabe des Kompositionsauftrags zugleich auch die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen

Kassel: Internationales Musikertreffen beim Symposium zu Aktueller Musik
Wiesbaden – Zum Kasseler Symposium zu Aktueller Musik (18. bis 20. März im Kulturhaus Dock 4) treffen sich zwölf Musikerinnen und Musiker aus Australien, USA, Kanada, Russland und Frankreich. Das Symposium hat sich seit 2001 als Ort für innovative Musik etabliert.
Im Vordergrund steht die Begegnung verschiedener kompositorischer und improvisatorischer Ansätze: Aktuelle Musik bedeutet neue Musik, improvisierte Musik, New Jazz und neue Kombinationen bekannter Elemente der Musik des 20. Jahrhunderts von experimentell bis traditionell. Wichtig sind den Veranstaltern der Dialog und der Austausch der Künstler. Sie alle komponieren, improvisieren und haben sich mit Jazz, Rock, Blues oder mit Musik aus Asien und Afrika beschäftigt. Allen gemeinsam ist die Neugierde und Suche nach kreativen musikalischen Möglichkeiten. Robert Dick (USA) beispielsweise ist weltweit bekannt für seine „Neudefinition“ der Querflöte.
Wer die internationalen Musiker erleben möchte, dem bietet sich die Gelegenheit bei Werkstattkonzerten am 18. März um 17.00 Uhr sowie am 19. März um 15.00 Uhr und 17.00 Uhr. Abendkonzerte finden am 18. und 19. März, jeweils um 20.00 Uhr, eine Matinee am 20. März um 12.00 Uhr statt.
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Kasseler Symposium zu Aktueller Musik mit 2.000 Euro.
Quelle: Hess. Ministerium f. Wiss. u. Kunst

Berlin: Berliner Philharmoniker starten mit neuem Tarifvertrag in die Saison 2005/2006
Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Berliner Philharmoniker, Senator Thomas Flierl, informierte auf der gestrigen Sitzung (23.2.) des Stiftungsrates darüber, dass die Anfang Februar 2005 aufgenommen Verhandlungen mit der Deutschen Orchestervereinigung über einen neuen Tarifvertrag für die Orchestermusiker erfolgreich abgeschlossen wurden.
Damit wurde u.a. die bisherige - nicht mehr zeitgemäße - Bindung an das Beamtenrecht weitgehend aufgehoben. Die Vergütung der Musikerinnen und Musiker ist nunmehr auf das Engste mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und Leistungsfähigkeit der Stiftung verbunden.
Der Tarifvertrag wird mit Beginn der neuen Saison 2005/2006 zum
1. September 2005 in Kraft treten. Er ersetzt damit den Tarifvertrag für die Musikerinnen und Musiker des Berliner Philharmonischen Orchesters aus den sechziger Jahren.
Aufgabe der Stiftung wird es nun sein, in einem nächsten Schritt Vorbereitungen für einen Haustarifvertrag für die nichtkünstlerisch Beschäftigten zu treffen.
Senator Flierl dazu: "Ich freue mich, dass es durch ein konstruktives Miteinander aller Beteiligten gelungen ist, eine seit Jahrzehnten unangetastete starre Tarifstruktur aufzubrechen, sie neu, zeitgemäß und flexibel zu gestalten."
Pressemeldung, Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur

Kürten: Stockhausen vertont die 24 Stunden des Tages
Kürten (ddp). Nach dem Abschluss seiner Oper «Licht - Die sieben Tage der Woche» widmet sich der Komponist Karlheinz Stockhausen nun den 24 Stunden des Tages. Das mit «Klang» überschriebene Musik-Projekt beginne mit der Uraufführung des Stücks «Erste Stunde» am 5. Mai im Mailänder Dom, sagte eine Sprecherin des Komponisten am Sonntag in Kürten.
Mit dem von der Kunststiftung ArtAche des Mailänder Doms in Auftrag gegebenen Komposition für Orgel (oder Synthesizer), Sopran und Tenor setzt Stockhausen seine Experimente fort, Musik in verschiedenen gleichzeitigen Tempi zu komponieren. In «Erste Stunde» spielt der Organist ständig mit beiden Händen in verschiedenen Tempi.
Mit der Uraufführung von «Licht-Bilder» am 16. Oktober 2004 hatte Stockhausen sein Musiktheater-Projekt «Licht - Die sieben Tage der Woche» abgeschlossen. An der Oper mit 29 Stunden Musik hatte er seit 1977 gearbeitet.
Seit einem halben Jahrhundert gehört Stockhausen zu den bedeutendsten Erneuern der zeitgenössischen Musik. Zu seinen wichtigsten Werken zählen der «Gesang der Jünglinge», «Hymnen» und «Gruppen». Stockhausen lebt und arbeitet in Kürten unweit von Köln.
http://www.stockhausen.org

Wien: Sellars veranstaltet eigenes Festival zum Mozartjahr
Im Rahmen des Mozartjahres 2006 wird der US-Regisseur Peter Sellars ein eigenes Festival in Wien veranstalten. Im am Montag erscheinenden "profil" konkretisiert er die Programmpunkte. Sellars\' "New Crowned Hope" wird von der Stadt Wien mit rund zehn Mio. Euro ausgestattet und sich über Auftragswerke in verschiedensten Kunstsparten mit dem Werk Mozarts auseinander setzen.
Sellars gab bei der Wiener Kunsthalle und dem Völkerkundemuseum eine Mozart-Ausstellung in Auftrag, für die Kuratoren aus unterschiedlichen Kulturen "ganz andere Blicke auf Mozart werfen" sollen. Teile der Ausstellung werden in der Kunsthalle zu sehen sein, andere Teile in Wiener Außenbezirken.
Mit Mozarts Requiem wird sich der neuseeländische Regisseur Lemi Ponifasio beschäftigen: Er arbeitet an einem Abend rund um das pazifische Ladegut Kapitän Cooks, das im Völkerkundemuseum lagert.
Im Filmprogramm zeigt Sellars sechs neue Streifen namhafter Regisseure. Der junge chinesische Filmemacher Jia Zhang-ke wird für das Mozart-Festival einen Film über die letzten Jahre der chinesischen Kulturrevolution drehen. Gezeigt wird auch ein Dokumentarfilm über den Bürgerkrieg aus Burkina Faso: "Nichts, was ich in meinem Leben je gesehen habe, kam Mozarts Titus so nahe", urteilte Sellars.
Generell wird Sellars nach eigener Aussage "keinen einzigen Ton von Mozart" spielen: "Die Zauberflöte" etwa wird von einem Ballett aus Kambodscha neu kreiert. "Die Leute arbeiten für sehr wenig Geld. Trotzdem muss ich extreme Abstriche machen. Das Programm wird nicht so sein wie ursprünglich erhofft", so Sellars im Interview. Das vollständige Programm wird er im Oktober präsentieren.
Quelle: orf.at

Görlitz: Theater bietet zehn Stunden Musik
Görlitz (ddp-lsc). Einen Musikmarathon erleben am Freitag Besucher des Görlitzer Theaters. Bei «Europa ist Musik» verwandeln etwa 400 Mitwirkende «das Kulturkraftwerk in einen Fusionsreaktor», beschreibt Theaterpädagoge Albrecht Goetze das Anliegen. Das etwa zehnstündige Programm vom frühen Nachmittag bis Mitternacht soll zeigen, welche «kreative Kernkraft» im Dreiländereck steckt. Die musikalische Spur führt am Abend bis zur Endmontagehalle des Görlitzer Bombardier-Werkes, wo die Neue Lausitzer Philharmonie zusammen mit der Michael-Fuchs-Band und dem Schlagzeugvirtuosen Peter Sadlo ein Konzert gibt.
«Europa ist Musik» füllt das gesamte Theater aus. Kulissenhaus, Kassenhalle, Außenbalkone und Foyers sind in das Programm einbezogen. Dem Publikum stellen sich deutsche, tschechische und polnische Musikschüler, junge Gesangsgruppen, Schülerbands, der Kinderchor «Severacek» aus Liberec sowie Reggae- und Bigbands vor. In einer Musikwerkstatt liegen Instrumente zum Ausprobieren bereit. Die «musikalische Rennstrecke» wird von Arbeiten gesäumt, die für das Malprojekt zu Mussorgskis «Bilder einer Ausstellung» entstanden. Nach Angaben von Goetze haben Schulen und Kindergärten der Region dazu insgesamt mehr als 1000 Zeichnungen eingesandt.

Frankfurt/Main: Randale am Rande des Frankfurter Opernballs - Acht Festnahmen
Frankfurt/Main (ddp-hes). Zu Ausschreitungen von Anhängern der linksradikalen Szene ist es am Samstagabend am Rande des Frankfurter Opernballs gekommen. Wie die Polizei am Sonntag berichtete, wurden dabei ein Polizist sowie zwei Demonstranten durch Bisse eines Diensthundes verletzt. An der Zentrale der Deutschen Bank gingen Fensterscheiben zu Bruch. Außerdem attackierten die Demonstranten verbal und körperlich Ballgäste, die auf dem Weg zur Oper waren. Die Polizei nahm acht Randalierer wegen Verdacht auf Landfriedensbruch fest.
Unter dem Motto «Luxus für alle statt Sozialabbau» hatten vor Beginn des Balls rund 250 Veranstaltungsgegner an einem genehmigten Demonstrationszug durch die Innenstadt teilgenommen. Vor der Alten Oper, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden sollte, versuchte eine größere Gruppe, eine Absperrung der Polizei zu durchbrechen. Starke Einsatzkräfte konnten dies jedoch verhindern. Einzelne Randalierer warfen Glasflaschen und Feuerwerkskörper auf die Beamten.
Ein Teil der Demonstranten verließ anschließend den Opernplatz und zog zur Zentrale der Deutschen Bank. Dort wurden mit einem Gullydeckel zwei Fensterscheiben eingeworfen. Außerdem rissen die Randalierer eine Schranke aus ihrer Verankerung und warfen einen Bauzaun um.
Am späten Abend hatte sich die Lage wieder beruhigt. Bis zum Ende des Balls am frühen Sonntagmorgen kam es zu keinen Zwischenfällen mehr.