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Halle: Händels open mit attraktivem Programm +++ Cottbus: Umzug des Staatstheaters Cottbus an neuen Spielort +++ Düsseldorf: Festival mit Tänzern mit und ohne Behinderung +++ Köln: Käpt\'n Blaubär wird Musical-Star +++ Frankfurt/Main: Kammermusikkonzert mit Dozenten der HfMDK +++ Regensburg: Programm der Schlossfestspiele vorgestellt
Halle: Händels open mit attraktivem Programm
Halle (ddp-lsa). In eine musikalische Bühne verwandelt sich ab Mittwoch bei Händels open der Hallmarkt von Halle. Ursprünglich gestartet als Versuch, die Innenstadt während der Händel-Festspiele eigenständig musikalisch zu beleben, findet in diesem Jahr die Veranstaltung erstmalig vor den Festspielen statt. Die Trennung soll laut Veranstalter Lubomir Danailow vom Festevent Halle auch so erhalten bleiben. Die Hallenser und Gäste von außerhalb erwarte bis 7. Juni ein attraktives Programm von Barock und Klassik bis zu Rock, Pop und Jazz.
Den Auftakt am Mittwoch gibt Stargeiger Nigel Kennedy, der mit seinem Jazz-Quintett nach Halle kommt. Am Donnerstag gastiert die Gruppe K..., ehemals Karat. Es folgt an den weiteren Tagen Musik von den Beatles, Queen und ABBA. Zur Bandbreite gehören auch Musical-Melodien und Carmina Burana. Möglich wird Händels open seit zehn Jahren durch das finanzielle Engagement ortsansässsiger Firmen. Die Musik kann leger im Stehen, sitzend bei Wein oder Bier, aber auch exquisit in der überdachten Festloge mit Menü genossen werden.
Cottbus: Umzug des Staatstheaters Cottbus an neuen Spielort
Cottbus (ddp-lbg). Mit einer bunten Karawane sind die Mitarbeiter des Staatstheaters Cottbus am Montag vom Großen Haus zur Ersatz-Spielstätte am Bonnaskenplatz gezogen. Die 250 Schauspieler, Sänger, Musiker und Theaterleute liefen neben einem mit Kostümen und Dekorationsteilen beladenen Pferdewagen durch die Innenstadt. In Original-Kostümen aus Aufführungen wie «Die lustige Witwe», «Der Kaufmann von Venedig» und «Don Carlos» zitierten die Schauspieler unterwegs aus ihren Rollen. Nach dem Umzug taufte Intendant Martin Schüler die neue Spielstätte auf den Namen «Theater am Bonnaskenplatz».
Das im Jugendstil erbaute Staatstheater wird anlässlich des Jahrestags zum hundertjährigen Bestehen im Oktober 2008 für 3,9 Millionen Euro umgebaut und saniert. Während der Bauphasen von Mai bis September 2006 und von Januar bis August 2007 wird das Theater am Bonnaskenplatz zentraler Spielort sein. In dem ehemaligen Polizeisaal mit 300 Zuschauerplätzen werden bis 2007 unter anderem Aufführungen von «Der nackte Wahnsinn», «Das Feuerwerk» sowie «Zar und Zimmermann» ihre Premiere erleben. Gespielt wird auch im Hochspannungslabor der Technischen Universität, im Stadthaus, in der Oberkirche St. Nikolai und im Spreewaldkurort Burg.
Düsseldorf: Festival mit Tänzern mit und ohne Behinderung
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Tanzhaus NRW präsentiert zu Pfingsten Stücke von und mit Tänzern mit und ohne körperliche Behinderung. Im Rahmen des «Crossings Dance Festival» werden vier Bühnenveranstaltungen aus Kenia, Äthiopien, Brasilien und Großbritannien zu sehen sein, wie das Tanzhaus am Montag in Düsseldorf mitteilte.
Gemeinsam mit der «DIN A 13 Tanzcompany» hat die Tänzerin und Choreografin Gerda König, die seit Geburt an einer Muskelschwäche leidet, mehrere Stücke entwickelt, unter anderem in Sao Paolo. Ihre Choreografie zu dem Stück «Via sem Regra», das am Samstag erstmals in Deutschland aufgeführt wird, wurde von Brasiliens größter Tageszeitung als «bestes Tanzstück des Jahres 2005» ausgezeichnet. Daneben werden auch Königs Stücke «Win in Style» aus Äthiopien und «CounterCircle» aus Nairobi aufgeführt.
Neben den Bühnenveranstaltungen bietet das Tanzhaus NRW Fotoausstellungen zu vergangenen Festivals, Filmdokumentationen sowie Gastvorträge und Diskussionsrunden mit Choreografen. In Anlehnung an die aufgeführten Stücke können Interessierte während zwei Workshops ihr tänzerisches Potenzial ausprobieren. Auch hier sind Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen willkommen.
Das Festival beginnt am Freitag und dauert bis Dienstag. Karten kosten 25 Euro, die Workshops jeweils 30 Euro. Tickets sind unter der Telefonnummer 0211 / 17 27 00, im Internet unter http://www.tanzhaus-nrw.de und bei NRW-Ticket erhältlich.
Köln: Käpt\'n Blaubär wird Musical-Star
Köln (ddp). Der aus der «Sendung mit der Maus» bekannte Käpt\'n Blaubär wird Musical-Star. Die Uraufführung ist für 5. Oktober in Köln geplant, wie die Produktionsfirma am Montag mitteilte. Das Stück «Die 13 1/2 Leben des Käpt\'n Blaubär» von Heiko Wohlgemuth (Text) und Martin Lingnau (Musik) basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Walter Moers.
In einem eigens errichteten Musical-Palast soll die Fantasiewelt des notorischen Lügners lebendig werden. Musikalisch wird die Bandbreite von Shantys bis zu Rock und Punk reichen.
Die Inszenierung soll bis 14. Januar in Köln gezeigt werden, weitere Stationen sind Frankfurt am Main und Hamburg sowie Berlin, München und Stuttgart.
Frankfurt/Main: Kammermusikkonzert mit Dozenten der HfMDK
Gemeinsam mit der renommierten Sopranistin Heidrun Kordes, Professorin an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, ist das Ensemble Mediolanum am kommenden Dienstag mit einem besonders reizvollen Programm im Großen Saal der Hochschule zu hören: die vier Musiker präsentieren Schäferkantaten und Instrumentalmusik von Georg Philipp Telemann, Benedetto Marcello, Alessandro Scarlatti, Roberto Valentini Inglese, Henry Purcell und Georg Friedrich Händel.
Das Ensemble Mediolanum wurde 1999 von Sabine Ambos, Felix Koch und Wiebke Weidanz mit dem Ziel gegründet, die Ausdruckskraft Alter Musik in ihrer Vielseitigkeit zu vermitteln. Die Mitglieder sind Dozenten an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Die Formation wurde bereits mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, u.a. beim Internationalen Telemann-Wettbewerb 2001 in Magdeburg, mit dem Kammermusikpreis der Frankfurter Polytechnischen Gesellschaft, Yehudi Menuhin „Live Music Now“ u.a. .
Das Ensemble Mediolanum wurde zu internationalen Festivals, Produktionen und Konzerten eingeladen und gab 2005 sein Debut in der Berliner Philharmonie.
Dienstag, den 30. Mai 2006, 19.30 Uhr, Großer Saal
Eintritt 4.- Euro; Kartenreservierung: 0 69/15 40 07-3 34
Regensburg: Programm der Schlossfestspiele vorgestellt
München (ddp-bay). Auf Fürstin Gloria kommen anstrengende Zeiten zu. Bevor in gut sechs Wochen am 14. Juli in ihrem herrschaftlichen Wohnsitz Schloss Emmeram die Regensburger Schlossfestspiele beginnen, muss ihre Durchlaucht noch einige Strapazen auf sich nehmen, befürchtet Festspielchef Reinhard Söll. Deshalb entschuldigt er sich am Montag bei der Vorstellung des Festspielprogramms in München schon einmal im Voraus für mögliche Unannehmlichkeiten. Es könne schon sein, dass während der Aufbauarbeiten Helfer einen Kaugummi auf den fürstlichen Boden spuckten oder irgendwelchen Müll achtlos liegen ließen. Die Gastgeberin trägt es mit Fassung: Wenn sie im Schlosshof einen Plastikbecher rumliegen sehe, dann hebe sie den einfach auf und werfe ihn weg. «Ist doch klar», sagt die Fürstin und lächelt.
Im gediegenen Hotel «Palace» in der Nähe des Münchner Prinzregententheaters präsentieren die Fürstin und Veranstaltungschef Söll das Regensburger Festspielprogramm. Gloria verkündet, sie werde nach kleinen Rollen im «Jedermann» und der «Bernauerin» in den vergangenen Jahren heuer einen Part in Shakespeares «Romeo und Julia» übernehmen. Regisseurin Cordula Trantow habe für sie die Rolle einer Fürstin an der Seite von Schauspieler Claude Oliver Rudolph angedacht. Eventuellen Kussszenen stehe sie allerdings noch skeptisch gegenüber. Da müsse sie «erst mal schauen, ob der Mundgeruch hat.»
Mit «Romeo und Julia» werden am 14. Juli die knapp zwei Wochen dauernden Festspiele im Innenhof von Schloss Emmeram eröffnet. Prominente Besetzung ist neben Rudolph als «Prinz von Verona» die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen als «Julia». Als «absolute Sensation» der Festspiele kündigt Gloria die Operngala mit Startenor Rolando Villazón am 16. Juli an. Alle ihre Freunde seien regelrecht aus dem Häuschen gewesen, als sie vom Engagements des mexikanischen Shooting-Stars unter den Tenören in Regensburg erfuhren, plaudert die Fürstin aus dem Nähkästchen.
Ebenfalls auf dem Programm der bereits vierten Regensburger Schlossfestspiele stehen die japanische Taiko-Trommel-Show von «Yamato», das Musical «Jesus Christ Superstar», eine kubanische Nacht, die Show «Abbafever» und Hofmannsthals «Jedermann» mit Christine Neubauer. Mit Mozarts «Zauberflöte» geht das Festival am 25. Juli zu Ende. Angaben von Festspielleiter Söll zufolge sind für das Event mit rund 25 000 Karten bereits zwei Drittel des Kontingents verkauft. Man sei eben das «Luxuscabriolet unter all denSommerfestspielen», sagt Söll.
Die Fürstin kündigte an, an jedem Festspieltag mit Freunden und Familienmitgliedern bei den Aufführungen dabei zu sein. Sie bete schon jetzt für gutes Wetter, verriet sie. Doch selbst bei Regen hätte das Event seine Reize. Die Fürstin gerät regelrecht ins Schwärmen: In den vergangenen Jahren hätten sich bei regnerischem Wetter fast schon «englische Festivalverhältnisse» eingestellt. Es sei ein «richtiges Zusammengehörigkeitsgefühl» unter den Gästen entstanden und man habe sich im Festspielzelt selbst bei Programmabsagen «köstlich amüsiert».
Für dieses Jahr hofft die Gastgeberin, auch ohne Regen solch amüsante Festspielabende zu erleben. Die Fürstin will entsprechend vorsorgen. Kichernd verkündet sie, sie werde zur Abba-Show am 21. Juli all ihre Freunde und Gäste auffordern, doch in 70er-Jahre-Klamotten zu erscheinen und in der Oberpfalz für richtigen «Abba-Spirit» zu sorgen.
Antje Pöhner
http://www.odeon-concerte.de