Body
Apples iTunes: Online-Musik verlockt zum Kauf +++ RIAA bringt die nächste Klagewelle gegen Filesharer ein
Apples iTunes: Online-Musik verlockt zum Kauf
Los Angeles (pte) - Ein Jahr nach dem Start von Apples iTunes http://www.apple.com/itunes sind Konturen im Kaufverhalten der Musikfans erkennbar. Das Internet begünstigt ganz klar die Single, berichtet die Los Angeles Times. Die Befürchtung der Musikindustrie, dass dadurch das Album geschädigt wird, stimmen nur zur Hälfte. Im Internet gibt der einzelne Konsument weit mehr Geld für Musik aus als im Plattenladen. Und er gibt sein Geld für andere Musik aus. Dennoch bleibt der Trend weg vom Album-basierten Geschäftsmodell hin zum Single-basierten Geschäftsmodell der frühen Jahre der Musikindustrie.
Die Musiklabels hängen sehr am Album-Modell. Das Single-Modell sei in den 90er-Jahren gescheitert, so die LA Times, als die Labels versuchten mit der Single als Marketinginstrument die Albumverkäufe zu pushen. Das Album sei notwendig, um eine "kritische Masse" für ein Produkt zu erreichen, ab der es sich für das Label lohne, einen Künstler zu promoten. Zudem wird nach wie vor der Löwenanteil des Musikgeschäfts offline abgewickelt. In den USA wurden im vergangenen Jahr Musik-CDs für 11,2 Mrd. Dollar verkauft. Online-Services haben 2003 gerade einmal 65 Mio. Dollar umgesetzt. 2004 soll ein Umsatz von 250 Mio. Dollar erreicht werden (davon mindestens 120 Mio. Dollar durch Song-Verkäufe und der Rest durch Abogebühren). Dennoch habe die Single dank Internet wieder Auftrieb. Musikfans haben den Gedanken, Musik nur als Album zu konsumieren, zu Grabe getragen, so die LA Times. Wer die einzelnen Songs haben will, bekommt sie über Online-Tauschbörsen gratis, wenn sie nicht zum Verkauf angeboten werden.
Im Vergleich lässt das Kaufverhalten der Musikfans im Internet und im Plattenladen aber Unterschiede erkennen, die einer Koexistenz nicht entgegenstehen. So werden laut LA Times online überwiegend ältere Songs verkauft (60 Prozent), während bei den "Offline-Verkäufen" von CDs Neuerscheinungen dominieren (63 Prozent). 75 Prozent der im Internet verkauften Singles sind nicht unter den Top200 zu finden. Diese Feststellung veranlasst Ellie Hirschhorn von MusicNet http://www.musicnet.com , das einen Online-Musikabo-Service für AOL betreibt, zu der Behauptung, dass Online-Angebote den Musikfan dazu verleiten, "zu kaufen, was er sonst nicht kaufen würde".
Sean Ryan von RealNetworks http://www.realnetworks.com bestätigt diese Sichtweise, so die LA Times. Der durchschnittliche Kunde von Reals Rhapsody-Aboservice gibt demnach 150 Dollar im Jahr für Musik aus, weit mehr als der US-Durchschnittskonsument für Musik-CDs. Auch wenn Rhapsody-Kunden weniger für CDs ausgeben sollten, sei dies kein Verlust für die Labels, meint Ryan. Der Online-Vertrieb über Rhapsody verursache für die Labels im Gegensatz zur CD keine Kosten.
Quelle: pte.de
RIAA bringt die nächste Klagewelle gegen Filesharer ein
Washington (pte) - Der US-Verband der Musikindustrie, die Recording Industry Association of America (RIAA), http://www.riaa.com/default.asp hat eine neue Reihe von Urheberrechtsverletzungen vor Gericht gebracht. Viele Fälle betreffen Einzelpersonen an 14 US-amerikanischen Universitäten. Erst gestern hat der Musikverband von Japan eine Kampagne gegen illegale Tauschbörsen und deren User gestartet.
Die heutige Aktion betrifft 477 illegale Filesharer, einschließlich 69 Einzelpersonen, die Universitätsnetzwerke benutzt haben, um urheberrechtsgeschützten Sound auf nicht-authorisierten Peer-to-Peer Services zu vertreiben. Wie schon in früheren Verfahren nützt die RIAA den "John Doe"-Prozess, der anonyme Beklagte betrifft.
Weiters ist die RIAA daran interessiert, dass die Universitätsgemeinschaften sie im Kampf gegen die illegalen Filesharer an den College-Standorten unterstützen. Dazu sagte Cary Sherman, der Präsident der RIAA, die Zusammenarbeit zwischen der Behörde und den Institutionen sei wichtig. Sowohl das Gesetz als auch Universitätsgrundsätze seien zu respektieren. Es gebe die Notwendigkeit die Besitzer des Urheberrechts gegen die Täter zu stärken, um die Leute daran zu erinnern, dass ihre Aktivitäten illegal sind.
Konsumenten, einschließlich von College-Studenten, hätten Zugang zu einer großen Vielfalt von legalen Musik-Services, die eine hohe Online-Qualität bieten, erklärte Sherman. Das illegale Downloaden von Musik aus dem Internet koste jedem etwas: den Musikern, deren Werke nicht kompensiert werden, den Eigentümern und Angestellten von Musikgeschäften, die zusperren müssen, den neuen Online-Geschäften, die gerade aufgebaut werden und den Konsumenten, die sich an die Regeln halten und ihre Musik legal erwerben. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden 25 Mio. Songs legal downgeloadet.
Quelle: pte.de