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Bundesverband bringt mp3networks zur Strecke +++ Frankreich: Klage gegen CD-Kopierschutz


Bundesverband bringt mp3networks zur Strecke
In Zusammenarbeit mit der Rechtsanwaltskanzlei Waldorf hat der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft mittels einer Einstweiligen Verfügung die Website mp3networks gestoppt. Sie soll rund 100.000 illegale Songfiles angeboten haben. Mitte April hatte die Kanzlei, die von EMI Music und vier weiteren Tonträgerfirmen beauftragt wurde, mit einer Abmahnung die Schließung der Site erwirkt. Um gegen eventuelle Versuche, das Internetangebot wieder an den Start zu bringen, gefeit zu sein, erwirkte die Kanzlei gegen den Hauptbetreiber zudem eine Einstweilige Verfügung. Ihm drohen jetzt weitere rechtliche Konsequenzen.
Die Betreiber, eine Gruppe von Internetusern, die über ganz Deutschland verteilt ist, hatte die Domain mp3networks unter Länderkürzeln wie.ru (Russland) oder.to (Togo) registiert - Länder, die keine Auszeichnungen über die Besitzer ihrer Domains (sogenannte WHOIS-Datenbanken) führen und entsprechend auch keine Auskunft geben können. Auf mp3networks sollen vor der Schließung rund 100.000 illegale Songfiles zum Download zur Verfügung gestanden haben. Wie Björn Frommer, Rechtsanwalt der Kanzlei Waldorf, erklärt, hatten die Betreiber sogar den Anspruch, jeweils die aktuellen Top-20 der deutschen Singles-Charts zum ebenso kostenlosen wie illegalen Download anzubieten.
Quelle: musikwoche.de

Frankreich: Klage gegen CD-Kopierschutz
(mid) Paris/Nanterre, 30/5/03. Französische Verbraucherschützer wollen vor Gerichten von Paris und Nanterre mit juristischen Mitteln durchsetzen, dass Plattenfirmen ihre Musik-CDs nicht mehr mit einem Kopierschutzmechanismus versehen dürfen. Die Union Fédérale des Consommateurs (UFC) will unter anderem gegenüber den Firmen EMI, Warner, BMG und Virgin gerichtlich bestätigen lassen, dass Kopierschutz-Mechanismen für CDs ungesetzlich seien.
Die Verbraucherschützer sind der Meinung, dass es ein Recht auf private Kopien gebe und dieses durch Kopierschutz verletzt werde. Außerdem könnten manche CDs auf diversen Geräten nicht abgespielt werden und die betroffenen Musiker würden nicht um ihr Einverständnis gebeten. Die UFC unterstellt der Musikindustrie weiterhin, dass sie ihren Kunden mit unrichtigen Behauptungen ein schlechtes Gewissen machen wolle.
In der Realität seien im vergangenen Jahr die Plattenverkäufe in Frankreich beispielsweise um mehr als 10 Prozent angestiegen. Zudem hätten die Verbraucher auf unbespielte CD-ROMS im Jahr 2002 etwa 135 Millionen Euro Abgaben gezahlt, das entspricht 44 Prozent mehr als im Jahr 2001. Dies sei aus Sicht der UFC eine adäquate Gegenleistung für Künstler und Produzenten.
Quelle: http://www.klassik.com/de/currents/news/latest.htm