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Frankfurter Kleist-Forum bringt Musical «Eating Raoul» auf die Bühne +++ Theater und Konzerte begleiten Frankfurter Europagarten 2003+++ Lloyd-Webber-Erstaufführung in der Staatsoperette Dresden +++ 13. Musikfest in Bremen +++ Salzburger Festspiele mit «phänomenalem» Ergebnis +++ 19. Bachfesttage Köthen
Frankfurter Kleist-Forum bringt Musical «Eating Raoul» auf die Bühne
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Das Kleist-Forum Frankfurt (Oder) bringt in der neuen Spielzeit das Musical «Eating Raoul» auf die Bühne. Die Eigenproduktion wird am 27. September Premiere feiern und bis Dezember fünf Mal gezeigt, kündigte das Theater- und Kongresszentrum am Donnerstag an. Das Musical «über guten Sex, gutes Essen und guten Wein» wird von Ila Schöppe inszeniert. In Koproduktion mit dem Staatstheater Cottbus und dem Frankfurter Staatsorchester zeigt das Haus ab 28. März 2003 zum 750-jährigen Stadtjubiläum die Kleist-Oper «Penthesilea» von Othmar Schoeck.
Bei Theater, Ballett und Unterhaltung setzt das Haus ohne eigenes Ensemble wieder auf Gastspiele: Zu den Höhepunkten gehören das «Nußknacker»-Balett der Tatarischen Staatsoper Kasan (8. Dezember), die Rhythmen der South African Musical Group Johannesburg (1. April 2003), die «Rocky Horror Show» des Potsdamer Hans-Otto-Theaters (Dezember und März) sowie eine Aufführung des «Zerbrochenen Krugs» vom Neuen Theater Halle (18. Oktober) zum 225. Geburtstag des in Frankfurt geborenen Heinrich von Kleist (1777-1811). Im Ressort Musik stehen eine Jazzreihe sowie eine vom Staatsorchester gestaltete Folge «Wiener Klassik» auf dem Programm.
(Tickets: 0335/40-10-120, Spielplan:
www.messe-frankfurt-o.de/kleistforum)
Theater, Konzerte begleiten Frankfurter Europagarten 2003
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Der Europagarten 2003 in Frankfurt (Oder) und Slubice wird von einem fünfmonatigen Kulturfestival begleitet. Vom Europatag am 9. Mai bis zum 5. Oktober 2003 gibt es auf Grünflächen in beiden Städten hauptsächlich an den Wochenenden Theater, Konzerte, Kino und viele weitere Veranstaltungen, kündigte die Frankfurter Messe- und Veranstaltungsgesellschaft am Donnerstag an. Zentrum werde dabei der künftige Landschaftspark auf der Oderinsel Ziegenwerder sein, die gegenwärtig für die Gartenschau umgestaltet wird. Dort wird unter anderem ein so genannter Europahain für Veranstaltungen angelegt.
Einzelheiten sollen erstmals auf dem Brandenburg-Tag am 7. September in Neuruppin vorgestellt werden, hieß es weiter. Am 26. Oktober sei auf Ziegenwerder zudem ein Tag der offenen Tür geplant, bei dem sich Interessierte über den Stand der von der Stadt verantworteten und noch bis April 2003 andauernden Bauarbeiten informieren können.
Der Europagarten im 750. Jubiläumsjahr von Frankfurt steht unter dem Motto «Festival auf dem Garten Oder». Ursprünglich war eine Gartenschau geplant gewesen. Nach Angaben der Organisatoren wird es aber weniger um gärtnerischen Wettbewerb als vielmehr um grenzüberschreitende Veranstaltungen im Grünen gehen. Für die Umgestaltung von Ziegenwerder stehen 3,4 Millionen Euro bereit, die zu 75 Prozent aus dem Interreg-Topf der Europäischen Union kommen. Den Rest steuern Land und Stadt bei.
Lloyd-Webber-Erstaufführung in der Staatsoperette Dresden
Dresden (ddp-lsc). Die Staatsoperette Dresden eröffnet am Freitag ihre Spielzeit mit «My Fair Lady». Während der Saison seien vier Premieren geplant, sagte Intendant Fritz Wendrich am Donnerstag in Dresden. Unter anderem werde Andrew Lloyd-Webbers Musical «The Beautiful Game» zum ersten Mal gezeigt.
Lloyd-Webbers Werk sei ein «ganz ungewöhnliches Werk», in der Tradition der «West Side Story und habe am 24. Januar Premiere, sagte Wendrich. Das Musical zeige das Zerbrechen einer »gemischten Fußballmannschaft« im Irland der 60er und 70er Jahre. Die Kameraden geraten als Täter und Opfer in einen Teufelskreis aus Hass und Terror zwischen Katholiken und Protestanten.
Die anderen drei Erstaufführungen sind laut Wendrich »klassische« Operetten. Am 15. November hebt sich der Vorhang erstmals für Franz Lehárs frühes Meisterwerk »Die lustige Witwe«. Ab 25. April steht dann Jacques Offenbachs opera buffa »Orpheus in der Unterwelt« auf dem Programm und zwar in der »ursprünglichen, kleinen Fassung«. Den Abschluss bildet am 27. Juni Leo Falls »Der fidele Bauer«. Insgesamt umfasst das Repertoire 15 Inszenierungen, darunter die Opern »Martha«, »Hoffmanns Erzählungen« und »Der Barbier von Sevilla«.
Kritik übte Wendrich an den elektronischen Medien. Diese zeigten immer noch zu viele Bilder von Zerstörungen Dresdens durch das Hochwasser. Dabei komme zu kurz, dass außer Staatsoper und Staatsschauspiel alle wichtigen Dresdner Theater spielen. Die Staatsoperette verzeichne Hochwasserschäden in der Kantine, den Garderoben und im Ballettsaal, sei aber »voll spielfähig«. Wendrich forderte zudem die Stadt auf, trotz ihrer derzeitigen Probleme eine »schnelle Entscheidung" zur Zukunft der Staatsoperette zu fällen. Die Planungen der kommenden Jahre hingen davon ab, ob und wohin der Musiktheater umziehe, betonte der Bühnenleiter.
(www.staatsoperette.de)
13. Musikfest in Bremen
Bremen (ddp). Mit 24 Konzerten an 8 Spielstätten rund um den Marktplatz wird am Samstag das 13. Bremer Musikfest eröffnet. «Eine große Nachtmusik» präsentiert einen Monat lang mittelalterliche Klänge, Klassik, aber auch Jazz und Crossover, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilte.
Zu den Gästen zählen unter anderem der kubanische Jazz-Pianist Gonzalo Rubalcaba, der finnische Saxophonist Jukka Perko, das Schönbrunn Ensemble Amsterdam und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.
Nach dem Auftakt geht das Festival vom 1. bis zum 6. September auf «Eine musikalische Reise...» ins Umland. Zwischen Elbe, Weser und Nordsee werden Vertreter der Alte-Musik-Szene wie Ton Koopman, Sir John Eliot Gardiner und Harry van der Kamp mit ihren Ensembles auftreten.
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen feiert am 7. und 8. September mit vier Brahms-Sinfonien ihren 10. Geburtstag. Am 21. September macht die Pariser Oper Station in der Hansestadt: Les Musiciens du Louvre führen Händels «Giulio Cesare» auf. Zum Ausklang des Festivals am 1. Oktober treten die Wiener Philharmoniker auf.
(www.musikfest-bremen.de)
Salzburger Festspiele mit «phänomenalem» Ergebnis
Salzburg (ddp-bay). Trotz anhaltender Wirtschaftsflaute haben diediesjährigen Salzburger Festspiele ein Rekordergebnis erzielt. Sowohl die Platzauslastung als auch das finanzielle Ergebnis liege über allen Jahren der Mortier-Ära. «Wir bewegen uns jetzt wieder auf dem Niveau der Karajan-Zeit», sagte der Chef des Kartenbüros, Andreas Vrtal, auf ddp-Anfrage. Das Ergebnis der Saison 2002 sei «phänomenal». Ein Grund dafür sei offenbar, dass nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 viele Menschen statt internationaler Ziele auf Kulturreisen innerhalb Europas umgeschwenkt seien.
Festspiel-Intendant Peter Ruzicka und Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler wollen am Freitag in Salzburg eine offizielle Bilanz der ersten Saison nach Gerard Mortier ziehen. Dabei will Ruzicka auch einen Ausblick auf das Programm des nächsten Jahres geben. Das wichtigste Musik- und Theaterfestival der Welt geht an diesem Wochenende mit einer letzten Opernpremiere zu Ende. In der Felsenreitschule wird Sylvain Cambreling am Freitagabend die moderne Oper «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» von Helmut Lachenmann in einer Klang-Bild-Installation dirigieren. Während des fünfwöchigen Festivals standen insgesamt etwa 170 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter allein fünf Opern-Neuinszenierungen.
Köthen lädt zu 19. Bachfesttagen ein
Köthen (ddp). Trotz der Flutkatastrophe lädt Köthen zu den traditionellen Bachfesttagen. Sie sollten am Donnerstagabend mit einem Konzert des Balthasar-Neumann-Chores unter Leitung von Thomas Hengelbrock beginnen. Bis 8. September bietet das Fest ein umfangreiches Programm mit Solisten und Ensembles von Weltrang, unter anderem die Uraufführung der Komposition «Köthener Messe» von Jonathan Dove. Man habe sich entschlossen, ein Musikfest dieser Größenordnung nicht abzusagen, sagte Oberbürgermeister Jürgen Zander (SPD). Die Musik von Bach solle den Betroffenen des Hochwassers als Quelle des Trostes dienen. Allerdings werde auf Empfang und Feuerwerk verzichtet. Diese Mittel fließen auf ein Spendenkonto.
Erstmals erstrecken sich die Festtage über zwei Wochenenden und sehen ein wissenschaftliches Programm vor. Während samstags und sonntags vorrangig musikalische Veranstaltungen angeboten werden, kommen nach Angaben der Veranstalter in der Woche die Bach-Forscher zu Wort, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse bei der Aufarbeitung des umfangreichen Erbes des großen Meisters vorzustellen. Im Mittelpunkt der Festtage stehen Werke, die Bach zwischen 1717 und 1723 während seiner Zeit als Hofkapellmeister des Fürsten Leopoldin Köthen geschaffen hat.
Ein Gastspiel in Köthen geben der Monteverdi-Choir und die English Baroque Soloists unter Leitung von John Eliot Gardiner. Ferner stehen Konzerte mit dem Hilliard Ensemble, der Wiener Akademie unter Leitung von Martin Haselböck, der Akademie für Alte MusikBerlin, dem Ensemble Sonnerie und dem Linos-Ensemble auf dem Programm.
Aus der Taufe gehoben wurden die Bachfesttage 1967, als sich der Amtsantritt Johann Sebastian Bachs (1685-1750) als Hofkapellmeister in Köthen zum 250. Mal jährte. Seitdem erklingen alle zwei Jahre festliche Konzerte zu Ehren des großen Musikers, der in Köthen die «Brandenburgischen Konzerte» und das «Wohltemperierte Klavier» komponierte.
(www.bach-in-koethen.de )