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31.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Düsseldorf: Opernbühnen in NRW setzen auf große Projekte +++ Berlin: Ballet National de Marseille gastiert am Potsdamer Platz +++ Halle: Matinee zum Spielzeitauftakt im Opernhaus +++ Bremen: Musical «Robin Hood» feiert Uraufführung +++ Prignitz: Orgelfestival in der Stadtkirche St. Marien +++ Mannheim: „Kultur am Fluss“ mit Brassissimo +++ Weimar: Andras Schiff in residence - Kunstfest startet in zweite Hälfte +++ Dresden: Dresdner Philharmonie startet mit Beethoven in neue Saison


Düsseldorf: Opernbühnen in NRW setzen auf große Projekte
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Opernbühnen in NRW setzen in der neuen Saison auf große Projekte und Namen. So ist etwa der 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart am 27. Januar 2006 Anlass genug, sich dieses Datum rot anzustreichen und mit entsprechenden Produktionen zu feiern.
In Bielefeld steht Mozarts Singspiel «Die Entführung aus dem Serail» schon im Dezember auf dem Plan, bevor in Dortmund Opern-Intendantin Christine Mielitz zwei Tage nach dem offiziellen Geburtstag diesen top-aktuellen Stoff präsentiert. Und während das Gelsenkirchener Musiktheater im Revier sich die Buffo-Qualitäten von «Figaros Hochzeit» zu Herzen nimmt und Bonn mit «Apollo und Hyacinth» Mozarts erstes Bühnenwerk überhaupt herausbringt, widmen sich mit Aachen, Düsseldorf und Münster gleich drei Häuser dem immer noch etwas unterschätzten Historiendrama «La Clemenza di Tito».
Unerwähnt darf nicht die konzertante Aufführung am 17. November bleiben, die der flämische Spezialist für Alte Musik René Jacobs in der Kölner Philharmonie dirigiert. Indirekt huldigt auch die Kölner Oper dem Geburtstagskind - mit der Rarität «La Cifra» (Das Rätsel mit den Buchstaben) von Antonio Salieri, diesem legendären Konkurrenten und Bewunderer Mozarts.
So sehr die Opern-Landschaft in der nächsten Spielzeit auch von Mozart geprägt wird, so stiehlt dieser Liebling der Götter und des Publikums den Komponisten-Kollegen aus drei Jahrhunderten aber nicht ganz die Show. Zumal die Intendanten sich in der Planung ganz auf das gute, alte Erbe konzentriert haben, von Beethoven bis Wagner, von Rossini bis Verdi.
Mit drei Paukenschlägen locken allein die Häuser in Düsseldorf, Dortmund und Gelsenkirchen. An der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf inszeniert Christof Loy als mehrfacher «Regisseur des Jahres» die Monumentaloper «Die Trojaner» von Hector Berlioz, wobei die ersten beiden Akte in Duisburg und die Akte Nummer drei und vier nur wenige Stunden später in Düsseldorf aufgeführt werden. Diese leistungsstarke Produktion, die ein Shuttle-Bus-Service für das Publikum zusammenhält, steht im Zentrum einer Saison, die sich mit Offenbachs «Schöner Helena» und Scarlattis «Telemaco» der antiken Mythologie verschrieben hat.
http://www.rheinoper.de
Göttern von ganz anderer Charakterstärke kann der Opernfreund dagegen in Dortmund begegnen, wenn Christine Mielitz mit der «Walküre» den Startschuss für Richard Wagners «Der Ring des Nibelungen» gibt. 2007 soll der Zyklus abgeschlossen sein. Nach ihrem «Nibelungen»-Triumph in Meiningen beschäftigt sich die Mielitz damit bereits zum zweiten Mal mit diesem Opus Magnum Wagners.
http://www.theaterdo.de
Mit einer Opern-Ausgrabung von Vincenzo Bellini bestätigt dagegen das Musiktheater im Revier (MiR) in Gelsenkirchen den Ruf, eine der interessantesten Opern-Bühnen im Land zu sein. Die Dramaturgen haben die lyrische Tragödie «Zaira» von 1829 aufgespürt, die nun erstmals außerhalb Italiens aufgeführt wird.
http://www.musiktheater-im-revier.de
Einen Ohren- und Augenschmaus der Luxusklasse erwartet den Opernfreund aber auch an anderen Bühnen. Was besonders für das sich längst international etablierte Essener Aalto-Theater gilt, wo Generalmusikintendant Stefan Soltesz die straffen Zügel brillant in den Händen hält - ob nun bei Wagners «Rienzi» (Regie: Alexander Eberle) oder in Offenbachs «Orpheus in der Unterwelt» in der Inszenierung von Dietrich Hilsdorf.
http://www.theater-essen.de
Für einen neuen Händel-Coup sorgt Hilsdorf dann an den Bonner Bühnen mit dem Oratorium «Judas Maccabäus» - nachdem dort Regie-Altmeister Günter Krämer mit Beethovens «Fidelio» den Saisonauftakt gegeben hat.
http://www.theater-bonn.de
Neben Verdis «Macht des Schicksals» zeigt sich die Kölner Oper einmal mehr von ihrer experimentierfreudigen Seite. Gleich zu Beginn gibt es im September die Deutsche Erstaufführung von Hans Werner Henzes «Die Bassariden» in der englischen Originalversion. Im April leitet Generalmusikdirektor Markus Stenz die Uraufführung des Auftragswerks «Der Held der westlichen Welt» des Henze-Schülers Jan Müller-Wieland, von dem auch in Bonn ein neues Stück («Die Irre», Regie: Werner Schroeter) zu sehen ist.
http://www.koelnerbuehnen.de
Die vielleicht amüsanteste Abrechnung mit der Gattung Oper stellt aber die Oper Aachen zur Diskussion - mit «Europeras», für die der amerikanische Querkopf John Cage musikalische Zitate aus vier Jahrhunderten collagiert hat. Und dass dabei der Name Mozart nicht unberücksichtig blieb, versteht sich von selbst.
http://www.theater-aachen.de

Berlin: Ballet National de Marseille gastiert am Potsdamer Platz
Berlin (ddp-bln). Der Marlene-Dietrich-Platz vor dem Theater am Potsdamer Platz wird am Freitag und Samstag zur Open-Air-Bühne. Anlässlich des 9. Theaterfestes gastiert dort das Ballet National de Marseille mit seiner im Juli uraufgeführten Produktion «La Cité radieuse». Zusammen mit dem französischen Stararchitekten Dominique Perrault hat der belgische Choreograf Frédéric Flamand diesen Abschluss seiner Stück-Trilogie zum Thema «Stadt» erarbeitet.
«La Cité Radieuse» (Die strahlende Stadt) ist eine Hommage an den Architekten Le Corbusier und dessen in den 50er Jahren entworfene Utopie einer perfekten Stadt, die nicht mehr auf das Individuum, sondern auf den Personen- und Warenverkehr ausgerichtet ist.
Der Eintritt zu den Aufführungen um 20.30 Uhr ist frei. Es sind allerdings Platzkarten erforderlich, die unter anderem im Hebbel am Ufer am Halleschen Ufer 32, im Haus der Berliner Festspiele in der Schaperstr. 24 und im Musical-Theater am Potsdamer Platz erhältlich sind.

Halle: Matinee zum Spielzeitauftakt im Opernhaus
Halle (ddp-lsa). Mit einer Matinee startet am Sonntag das Opernhaus Halle in die Spielzeit 2005/06. Die Besucher erwarte eine vergnügliche Einführung mit musikalischen Kostproben des Ensembles, sagte Intendant Klaus Froboese am Dienstag in Halle. Insgesamt enthält der neue Spielplan neun Neuinszenierungen. Dazu kommen 15 Wiederaufführungspremieren aus dem gegenwärtigen Repertoire.
Anspruchvollstes Projekt ist die Uraufführung der Oper «Cantor - die Vermessung des Unendlichen», die der Österreicher Ingomar Grünauer im Auftrag des Opernhauses komponierte. Es ist eine Oper über den halleschen Mathematiker Georg Cantor (1845-1918). Eröffnet wird die Spielzeit jedoch am 16. September mit der Premiere der Puccini-Oper «Tosca». Zuvor haben die Hallenser am 11. September bei einem Tag der offenen Tür Gelegenheit, auch die sonst nicht zugänglichen Bereiche des Opernhauses bei Führungen zu erkunden.
http://www.opernhaus-halle.de

Bremen: Musical «Robin Hood» feiert Uraufführung
Bremen (ddp-nrd). Die Heldentaten von Robin Hood sind demnächst auch als Musical zu erleben. «Robin Hood - Für Liebe und Gerechtigkeit» feiert am 8. Dezember im Musical Theater Bremen seine Uraufführung. Bis 8. Januar wird das Stück in der Hansestadt zu sehen sein, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Anschließend geht die Produktion in Deutschland und der Schweiz auf Tournee.
Mit Mathieu Carriére und Günther Kaufmann stehen zwei bekannte Schauspieler auf der Bühne, die bislang noch keine Musicalerfahrung haben. Carriére spielt den bösen Bischof von Herford, Kaufmann den väterlichen Freund und Mönch Bruder Tuck. Kaufmann war zuletzt in Bremen im umstrittenen Stück «Die Zehn Gebote» von Johann Kresnik zu sehen. Musicalstar Ethan Freeman gibt den Sheriff von Nottingham.
In die Rolle des Titelhelden, der im 12. Jahrhundert gegen die ungerechte Herrschaft des Sheriffs von Nottingham kämpft, schlüpft Jesper Tydén. Als Robins Jugendfreundin Lady Marian ist Sabine Neibersch zu erleben.
Produziert wird der Historien-Epos von der La Belle Musical Produktions GmbH, die bereits «Die Schöne und das Biest» auf die Bühne brachte. Im Oktober beginnen in Bremen die Proben.

Prignitz: Orgelfestival in der Stadtkirche St. Marien
Prignitz (ddp-lbg). Die Prignitz lädt ab Freitag zu einem dreitägigen Orgelfestival ein. Höhepunkt zum Auftakt ist ein Konzert mit dem Lübecker Organisten Arvid Gast um 19.30 Uhr in der Kyritzer Stadtkirche St. Marien, wie die Veranstalter mitteilten. Dabei erklingen Werke von Max Reger und Robert Schumann. Die geplanten Exkursionen am Freitag und Samstag zum Orgelmuseum in Malchow sind wegen großer Nachfrage bereits ausgebucht.
Am Samstag um 19.30 Uhr spielt dann der niederländische Organist Leo van Doeselaar an der Wagner-Orgel in der St. Peter- und Paul Kirche in Wusterhausen (Dosse). «Orgelmusik für Kinder» gibt es am Sonntag um 16.00 Uhr in der St. Katharinenkirche in Lenzen.

Mannheim: „Kultur am Fluss“ mit Brassissimo
Kurz vor seiner Konzertreise nach China spielt das Quintett der Mannheimer Bläserphilharmonie am 6. September im Gasthaus am Fluss, Rheinterrassen. Seit den Anfängen der Mannheimer Bläserphilharmoniegibt es das Blechbläserquintett, das sich aus Musikern dieses Ensembles zusammensetzt. Seit 2003 heißt das Quintett Brassissimo. Inihren Konzerten stellt Brassissimo neben Arrangements von klassischen Werken ein breites Spektrum der zeitgenössischen Originalliteratur für diese Besetzung vor.
Das Quintett wurde in diesem Jahr erneut als Botschafter Mannheims vom 7. bis 16. September auf Einladung der Stadt Qingdao Konzerte in China geben wird. Am 9. September eröffnet Brassissimo das Qingdao International Music Festival und am 12. September wird das Quintett ein Konzert gemeinsam mit Pianisten aus den USA geben. Unterstützt wird die Reise vom ehemaligen ersten Bürgermeister der Stadt Mannheim und Chinaexperten Dr. Norbert Egger, der die Reise nach Qingdao in die Wege geleitet hat und vom Förderverein Mannheimer Bläsermusik e.V.
Quelle: Mannheimer Bläserphilharmonie e.V.

Weimar: Andras Schiff in residence - Kunstfest startet in zweite Hälfte
Weimar (ddp-lth). Beim diesjährigen Weimarer Kunstfest «pelerinages» beginnt am Mittwoch die zweite Halbzeit. 24 Veranstaltungen stehen noch bis zum 11. September auf dem Programm. Den Schwerpunkt bildet dabei der «artist in residence». Dafür kehren der ungarische Pianist Andras Schiff und die Cappella Andrea Barca ab Donnerstag in die Stadt zurück. Wie im vergangenen Jahr habe Schiff ein reiches, beziehungsvoll komponiertes musikalisches Programm an Recitals, Kammermusik und Sinfoniekonzerten entworfen, sagte Kunstfest-Intendantin Nike Wagner. Das falle nicht eigenbrötlerisch aus dem Rahmen des Kunstfestes, sondern harmoniere mit dessen Anliegen.
Schiff hat sich für seine Konzerte international renommierte Instrumentalisten und Sänger mitgebracht, wie die Sopranistin Juliane Banse, Bariton Christian Gerhaher, Cellist Miklós Perényi und Dirigent Heinz Holliger. Ein Höhepunkt verspricht «Die schöne Magelone» zu werden. Die Brahms-Romanzen interpretiert Schiff
zusammen mit Bariton Thomas Quasthoff und Schauspieler Bruno Ganz als Sprecher.
Eine Besonderheit bildet die Uraufführung der Bach-Arie «Alles mit Gott und nichts ohn\' ihn» am 3. September. Die 1713 entstandene Komposition wurde erst vor wenigen Wochen in einem Band mit Huldigungsgedichten wieder entdeckt. Das Manuskript entging nur zufällig dem verheerenden Brand in der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek vor einem Jahr, weil es gerade in Leipzig restauriert wurde.
http://www.kunstfest-weimar.de

Dresden: Dresdner Philharmonie startet mit Beethoven in neue Saison
Dresden (ddp-lsc). Mit zwei Sinfonien von Ludwig van Beethoven startet die Dresdner Philharmonie am Wochenende in ihre 135. Spielzeit. Am Samstag präsentiert Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos die 1812 entstandene «Sinfonie Nr. 8», wie die Philharmonie am Mittwoch in Dresden mitteilte. Im Anschluss erwartet die Besucher des Kulturpalasts die Suite «Scheherazade» von Nikolai Rimski-Korsakow. Am Sonntag spielt das Orchester anlässlich des 200. Todestags von Friedrich Schiller Beethovens «Sinfonie Nr. 9», bei der die Verse der «Ode an die Freude» des Dichters die Grundlage für den Schlusschor bilden.
In den kommenden zehn Monaten werden die Philharmoniker über 120 Konzerte in Dresden geben. Spielstätten sind neben dem Festsaal des Kulturpalasts auch der Kronensaal im Schloss Albrechtsberg, die Lukaskirche, der Alte Schlachthof und zum ersten Mal seit 1921 wieder das Innere der Frauenkirche.
http://www.dresdnerphilharmonie.de