Hauptrubrik
Banner Full-Size

4.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

Publikationsdatum
Body

Berlin: MaerzMusik 2005 hat begonnen +++
Essen: «Phantom der Oper» kommt ins Colosseum Theater +++ Jena: Beethovens Neunte und Schubert-Oper im Schiller Jahr +++ Frankfurt/O. : Musikfesttage beginnen mit Gemeinschaftskonzert in Polen +++ Oldenburg: Etta Scollo eröffnet Oldenburger «Voices-Festival» +++ Cloppenburg: Weltstar Montserrat Caballé gastiert in der Provinz +++ Fürth: Klezmer-Festival mit 20 Veranstaltungen

Berlin: MaerzMusik 2005 hat begonnen
Mit ihrem ersten Berlin-Konzert seit 1988 eröffnet die London Sinfonietta vor ausverkauftem Haus die vierte MaerzMusik (19.00 Uhr/ Haus der Berliner Festspiele).
Neben Klassikern moderner Musik wie Ligetis Kammerkonzert, Ives’ Unanswered Question oder Stockhausens Spiral stehen neu arrangierte Stücke von Künstlern des bekannten englischen Clubmusik-Labels Warp auf dem Spielplan. Warp gilt als eines der wegweisenden Plattenlabels für innovative elektronische Musik; das Konzert verdeutlicht den Einfluss zentraler Vertreter und Ideen neuer Musik auf seine Entwicklung. Erstmals aufgeführt wurde das Projekt mit dem schönen Namen Warp Masters & 20th Century Masters beim Londoner Ether Festival 2003. Der Daily Telegraph beschrieb es damals als „a quiet musical revolution“.
Das Konzert verdeutlicht aber auch zentrale Anliegen von MaerzMusik: Die Überschreitung von Genre- und Gattungsgrenzen, die Erschließung neuer Publikumsschichten für neue Musik, die Vorstellung der Vielfalt der Positionen und Diskurse, die das heutige Musikschaffen auszeichnet und die Initiation eines Dialogs zwischen ihnen. Die Veranstaltungen des ersten Festival-Wochenendes spiegeln diesen Ansatz wider.
Schon seit heute Morgen erfüllen die Stimmen von begeisterten Sängern und Sängerinnen das Haus der Festspiele. Die Workshops des Institute for Living Voice (ILV), David Moss’ nomadisierender Akademie zur Erforschung der menschlichen Stimme, haben begonnen. Insgesamt sieben außergewöhnliche Künstler jeglicher musikalischer Couleur vermitteln Interessierten Einblicke in ihr Können und bieten Unterstützung bei der Weiterentwicklung von Stimmpotenzial und –ausdruckskraft. Am Samstagabend (22.00 Uhr/ Haus der Berliner Festspiele) werden drei der Dozenten
– David Moss, Andrew Watts und Nicholas Isherwood – in einem Konzert die gesamte Variationsbreite der männlichen Stimme vorstellen.
Das ILV ist eng verwoben mit einem anderen Themenschwerpunkt von MaerzMusik 2005: Musik – Stimme – Text. Vorgestellt werden außergewöhnliche musikalische Umsetzungen von textlichen Strukturen und Ästhetiken. Thomas Pynchon ist neben Don DeLillo sicherlich der prominenteste Vertreter der postmodernen amerikanischen Literatur. Wer sich je mit seinen komplexen, sich ständig spiegelnden und ins Leere laufenden Erzählsträngen und -ebenen beschäftigt hat, wird sicherlich auf Claus-Steffen Mahnkopfs Versuch gespannt sein, diese in musikalische Strukturen zu übersetzen. Wir wollen Sie darauf hinweisen, dass Sie auch schon am Sonntagmorgen (ab 10.00 Uhr/ Haus der Berliner Festspiele) die Generalprobe besuchen können, sollten Sie am Abend wegen der Albert Herring Premiere in der Komischen Oper verhindert sein.

Essen: «Phantom der Oper» kommt ins Colosseum Theater
Essen (ddp-nrw). «Das Phantom der Oper» spukt ab dem kommenden Herbst durch das Essener Colosseum Theater. Wie die Stage Holding Essen GmbH am Donnerstag mitteilte, soll das Erfolgsmusical von Andrew Lloyd Webber damit als Ensuite-Produktion auf die deutsche Musicalbühne zurückkehren. «Wir sind stolz, das Original im Colosseum Theater Essen auf die Bühne zu bringen. Das Publikum kann sich auf eine spektakuläre Inszenierung freuen», sagte der Geschäftsführer der Stage Holding Essen GmbH, Burkhard Koch.
Das Lloyd-Werk zählt nach Angaben der Stage Holding zu einem der aufwändigsten Musicals überhaupt. Nach Angaben der Veranstalter muss das Colosseum im Sommer umgebaut werden, um den Ansprüchen der Inszenierung zu genügen. So soll unter anderem ein Kronleuchter auf die Bühne stürzen und das Phantom mit einem Boot über einen unterirdischen See fahren.
Das «Phantom der Oper», das 1986 in London uraufgeführt wurde und 1990 in Hamburg seine Deutschland-Premiere feierte, löst das Elton-John-Musical «Aida» ab. «Aida» wird sich nach Angaben der Stage Holding am 24. Juli nach 22 Monaten Spielzeit und 673 Vorstellungen aus Essen verabschieden. Das von der gleichnamigen Verdi-Oper inspirierte Stück um eine entführte nubische Prinzessin soll allerdings noch an anderen Standorten aufgeführt werden. Konkrete Termine sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.
Für das «Phantom der Oper» soll nach Angaben des Stage-Holding-Kommunikationsdirektors Michael Hildebrandt in einer europaweiten Auditions-Tour ein etwa 50 bis 60 Mitglieder zählendes Ensemble gesucht werden. Die Proben für das Stück sollen Anfang August beginnen. Komponist Webber sieht der Premiere in Essen mit Spannung entgegen: «Ich kenne das Colosseum Theater durch einen Besuch vor fünf Jahren. Es ist eines der schönsten und außergewöhnlichsten Theater, die ich besucht habe.»
Mit dem «Phantom der Oper» setzen die Musical-Veranstalter nach eigenen Angaben auf einen Klassiker. Den Angaben zufolge zählt das Stück bislang mehr als 80 Millionen Zuschauer - allein 6 Millionen Besucher kamen zu der Inszenierung in Hamburg. Für die Aufführung in Essen hatte sich die Stage Holding nach einer NRW-weiten Forsa-Umfrage entschieden. Nach Angaben von Hildebrandt hatten sich dabei 60 Prozent der Befragten für das Webber-Musical ausgesprochen.
«Das Phantom der Oper» spielt in der Pariser Oper. Die Katakomben des Hauses sind die Heimat eines grausam entstellten Mannes, der sein Geicht hinter einer Maske verstecken muss. Als er sich eines Tages in ein Ballettmädchen verliebt, begeht er verzweifelte und grausame Taten.

Jena: Beethovens Neunte und Schubert-Oper im Schiller Jahr
Jena (ddp-lth). Mit einer Reihe von Veranstaltungen würdigt Jena die Wiederkehr des 200. Todestages von Friedrich Schiller (1759-1805) in diesem Jahr. JenaKultur-Chefin Margret Franz stellte am Donnerstag in Jena eine Neuauflage vom «Zug der Geister» in Aussicht. Das alle zwei Jahre veranstaltete, den Geistes- und Wissenschaftsgrößen der Stadt gewidmete Defilee wurde wegen mangelnder Finanzen vor zwei Jahren abgesagt. Unterstützt von verschiedenen Vereinen, Persönlichkeiten und Unternehmen soll der «Zug der Geister» nun am 21. Mai wieder aufleben.
Im Rahmen des «Zuges der Geister» wartet die Jenaer Philharmonie mit Beethovens 9. Sinfonie auf dem Theatervorplatz auf. Gemeinsam mit der Universität nimmt sich der Klangkörper zudem einer unvollendeten Oper Franz Schuberts (1797-1828) an, die auf Schillers Ballade «Die Bürgschaft» basiert. Die geplante Aufführung komme einer kleinen Sensation gleich, betonte Franz. Das Werk sei bislang nur ein einziges Mal - 1901 in Wien - erklungen. Derzeit gebe es sogar Bemühungen, den fehlenden dritten Satz im Sinne Schuberts zu vollenden.
«Der Jenaer Schiller» ist ein weiteres Vorhaben überschrieben. Dabei handelt es sich um einen offiziellen Film der Saalestadt zum Schiller-Jahr, der als Verkaufsvideo angeboten wird. Die einzige Jenaer Ausstellung zum 200. Todestag des Dichters, der zehn Jahre in Jena lebte und arbeitete, wird unter dem Titel «Im Spiel der Zeiten» in der Goethe-Galerie zu sehen sein.
http://www.jena.de

Frankfurt/O.: Musikfesttage beginnen mit Gemeinschaftskonzert in Polen
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Mit einer deutsch-polnischen Premiere beginnen am Freitag (19.00 Uhr) die diesjährigen Musikfesttage an der Oder. Zur Eröffnung im neuen Konzertsaal von Grünberg (Zielona Gora) wird erstmals ein Klangkörper aus Mitgliedern des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (Oder) und der Philharmonie Zielona Gora aufspielen, wie die Veranstalter ankündigten. Dabei erklingen Werke von Schostakowitsch, Mendelssohn Bartholdy und Karlowicz. Das Konzert ist nahezu ausverkauft. Eine Zweitauflage gibt es am Sonntag um 17.00 Uhr in der Frankfurter Konzerthalle.
Insgesamt stehen bis 20. März rund 30 Konzerte und Lesungen auf dem Programm. Unter dem Motto «Musik grenzenlos» gibt es Sinfonie- und Chorkonzerte, Kammermusik und Aufführungen für Kinder. Zu den Höhepunkten gehören Auftritte des als «Paganini der Blockflöte» bekannten Schweizers Maurice Steger (16. März) sowie des weltberühmten Cellisten Alban Gerhardt (19. März) in Frankfurt. Beim Konzert zum 60. Geburtstag von Slubice ebenfalls am 19. März im Collegium Polonicum werden wiederum deutsche und polnische Solisten gemeinsam auftreten.
Das Abschlusskonzert am 20. März in der Oderstadt wird von der Frankfurter Singakademie und dem Kammerorchester «Capella Bydgostiensis» aus Bromberg (Bydgoszcz) gestaltet. Sie werden die bisher kaum aufgeführte Matthäus-Passion des zweiten Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel von 1769 zu Gehör bringen. Die Notenoriginale waren erst vor wenigen Jahren in Kiew wiedergefunden worden.
Die Musikfesttage an der Oder sind aus den Frankfurter Festtagen der Musik und dem Festival «Ost-West» in Zielona Gora hervorgegangen. Schirmherren sind Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Polens Botschafter Andrzej Byrt. Karten können unter Telefon 0335/40-10-120 bestellt werden.
http://www.muv-ffo.de

Oldenburg: Etta Scollo eröffnet Oldenburger «Voices-Festival»
Oldenburg (ddp-nrd). Die Chanson-Sängerin Etta Scollo eröffnet heute Abend das 6. «Voices»-Festival in der Oldenburger Kulturetage. Die Italienerin präsentiert eine Hommage an die Volkssängerin Rosa Balistreri. An sieben Abenden sind bis 18. März international bekannte Sänger und Gruppen sowie der Bestsellerautor Wladimir Kaminer zu hören und zu sehen. Beim «Voices»-Festival steht vor allem die Stimme des Künstlers im Vordergrund. Dabei sind sowohl klassische als auch moderne Interpretationen möglich.

Cloppenburg: Weltstar Montserrat Caballé gastiert in der Provinz
Cloppenburg (ddp-nrd). Einen Weltstar bietet der Cloppenburger Kultursommer zu seinem Auftakt am 28. Mai auf. Die Sopranistin Montserrat Caballé gastiert in der dortigen Stadthalle, wie das Veranstaltungszentrum am Donnerstag ankündigte. Unter dem Titel «Die schönsten Melodien aus Oper und Operette» tritt sie an der Seite des Pianisten Manuel Burgueras auf. Caballé begeistert seit 40 Jahren das Publikum in den Opernhäusern und Konzertsälen der Welt.
Die großen Rollen von Mozart, Verdi, Puccini und Strauss sang sie unzählige Male an der New Yorker Met, der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper. Mit mehr als 90 Opernrollen und rund 4000 Auftritten gehört die Spanierin zu den bekanntesten Sängerinnen der Operngeschichte. Aufmerksamkeit erregte sie auch in der Unterhaltungsmusik. 1987 brachte sie gemeinsam mit Freddie Mercury, dem Sänger der britischen Rockband Queen, ein Album mit Duetten heraus. 1992 eröffneten die beiden musikalisch die Olympischen Spiele in Barcelona.
http://www.stadthalle-cloppenburg.de

Fürth: Klezmer-Festival mit 20 Veranstaltungen
In Fürth beginnt heute das 9. Internationale Klezmer-Festival. In etwa 20 Veranstaltungen werde das gesamte Spektrum der Klezmermusik von traditionell bis experimentell geboten, teilten die Veranstalter mit. Nachdem der Schwerpunkt heuer auf Musik aus Polen liege, werde das Festival vom polnischen Trio "Krok" eröffnet. Das Klezmer-Festival wird seit 1988 in Fürth ausgerichtet. Im Begleitprogramm gibt es Filmvorführungen, einen Tanz-Workshop sowie Stadtrundgänge zur jüdischen Geschichte Fürths.
Quelle: BR5Aktuell