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Microsoft verpasst Musik ein Ablaufdatum +++ Musik-Download steigt nach RIAA-Klagen wieder
Microsoft verpasst Musik ein Ablaufdatum
Seattle (pte) - Microsoft http://www.microsoft.com stellte gestern in Seattle die neue Version seiner Windows-Media-Software vor. Das auf den Namen Janus getaufte Digital-Rights-Management-System (DRM) macht es möglich, digitale Musik mit einem Ablaufdatum zu versehen, berichtet das Branchenportal Cnet. Das soll vor allem Online-Musikdiensten, die auf dem Abo-Prinzip beruhen, wie z.B. RealNetworks Rhapsody, die Möglichkeit geben, ihr Musikangebot für mobile Geräte zu öffnen. Seit dem Launch von Apples iTunes Music Store gilt der Einzelverkauf von Songs ohne Abogebühr als das Erfolgsmodell des Online-Musikbusiness. Mit Janus könnte sich das ändern.
User von Online-Musikabos können für ihre monatliche Gebühr eine große Zahl von Musikstücken relativ preisgünstig auf ihre PCs laden. Allerdings kaufen sie diese Songs nicht, sondern mieten sie nur für die Dauer ihres Abos. Die Übertragung der Musik auf mobile Geräte wie Player oder Handys, eine zentrale Funktion für Musik, war bisher schwierig. Microsoft gibt den Songs nun ein Ablaufdatum mit. Der User muss das mobile Gerät in regelmäßigen Abständen, etwa alle 30 Tage, an den PC anschließen. Wird dies nicht gemacht oder ist das Abo abgelaufen, erlöschen die Rechte an der Musik und die Dateien werden unhörbar.
Microsoft hat laut Wall Street Journal (WSJ) bekannt gegeben, dass Unternehmen wie AOL, Disney, Roxio, Dell und Samsung die neue Software verwenden werden. Im Gegensatz zu Apples DRM-Software sei Janus auch nicht an eine bestimmte Hardware gebunden. Damit könnten die Karten im Online-Musikgeschäft neu gemischt werden. Bisher galt Apples iTunes als das Erfolgsmodell, bei dem der Kunde ohne Abogebühr den Song einzeln kaufen kann und problemlos auf dem mobilen iPod abspielt. Wenn nun die Janus-Software auch gemieteter Musik den Weg auf mobile Player ebnet, könnte das Abomodell für den Konsumenten interessant werden. Rhapsody wächst jedenfalls beständig und Sean Ryan von RealNetworks http://www.realnetworks.com sieht Abodienste langfristig im Kommen.
Quelle: pte.de
Musik-Download steigt nach RIAA-Klagen wieder
Washington (pte, 03. Mai 2004 11:10) - Der Download von Musik via Musiktauschbörsen steigt in den USA wieder leicht an. Nach den User-Klagen der Musiklobby RIAA im Herbst vergangenen Jahres war die Nutzung von Online-Tauschbörsen wie KaZaA deutlich zurückgegangen. Nun steigt die Zahl der Tauschbörsen-User wieder, wie aus einer Telefonumfrage des Pew Internet & American Life Project http://www.pewinternet.org hervorgeht. Die zwischen 3. Februar und 1. März 2004 unter 1.371 Internet-Nutzern ab 18 Jahren durchgeführte Umfrage stellt einen leichten Anstieg fest. Offenbar weichen einige User von KaZaA auf Tauschbörsen wie iMesh, BitTorrent und eMule aus, die weniger im Visier der Musikindustrie stehen.
Die letzte Pew-Umfrage unmittelbar nach den Klagen der RIAA stellte einen signifikanten Rückgang bei der Nutzung von Tauschbörsen fest. Im November und Dezember 2003 gaben nur 14 Prozent der Befragten an, Musik von unautorisierten Tauschbörsen auf ihre Festplatten zu laden (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=040105006 ). Im Frühjahr 2003, vor den ersten Klagen der Musikindustrie, lag die Zahl der User von KaZaA & Co noch bei 29 Prozent. Nun liegt der Anteil bei 18 Prozent, was in Zahlen immerhin einer Zunahme von 18 Mio. im Dezember 2003 auf 23 Mio. User im Februar 2004 entspricht.
Großer Verlierer ist KaZaA, von dem sich mehr als fünf Mio. User verabschiedet haben. Ein Teil dieser User scheint sich nun offenbar anderen Tauschbörsen zuzuwenden. Ein signifikanter Anstieg sei vor allem bei kleineren P2P-Netzewerken zu erkennen. So sei seit Jahresbeginn ein deutlicher Anstieg bei den Userzahlen von BitTorrent http://bitconjurer.org/BitTorrent und eMule http://www.emule-project.net zu erkennen. Auch WinMX http://www.winmx.com hält die Userzahlen relativ konstant, während KaZaA und Grokster verlieren. Dennoch geben 38 Prozent an, weniger Musik als vor den RIAA-Klagen aus dem Netz zu saugen.
Die Popularität kommerzieller Musikservices liegt nach wie vor weit hinter jener der Tauschbörsen. Nur sieben Prozent aller Internet-Nutzer (aber 17 Prozent der Tauschbörsen-User) haben bereits Musik bei den neuen Anbietern gekauft. Die Nummer eins ist Apples iTunes mit mehr als 2,3 Mio. Besuchern im März 2004.
Quelle: pte.de