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Darmstadt: Uraufführung des Glockenrequiems zum Gedenken und zur Mahnung +++ Dresden: Kreuzchor erweitert seine Mitgliederzahl +++ Halle: Blicke hinter die Kulissen des Opernhauses Halle +++ Köln: Brandauer inszeniert Wagners «Lohengrin» +++ Celle: Niedersächsische Musiktage in Celle eröffnet +++ Kiel: 21. Schleswig-Holstein Musik Festival zu Ende
Darmstadt: Uraufführung des Glockenrequiems zum Gedenken und zur Mahnung
Anlässlich des 62. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Darmstadt und des 5. Jahrestages der Zerstörung des World Trade Centers New York kommt am Montag, dem 11. September 2006 in Darmstadt die Raumklang-Komposition GLOCKEN REQUIEM XXI von H. Johannes Wallmann in einer konzertanten Fassung zur Uraufführung. Angesichts aktueller Kriegsgefahren und -geschehnisse erinnert das GLOCKEN REQUIEM XXI an die gemeinsame Zukunftsverantwortung und an die Geschwisterschaft der Kulturen. Das denkwürdige Konzert wird vom Konzertchor Darmstadt in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Stadt Darmstadt und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst durchgeführt.
Zur Uraufführung im Rahmen der städtischen Gedenkfeiern zum 62. Jahrestag der Zerstörung Darmstadts am 11. September um 20.30 Uhr in der Stadtkirche Darmstadt erklingt die kleine konzertante Fassung. Die Raumklang-Komposition für drei Chorgruppen, 137 Kirchenglocken, elektronische Klänge, drei Schreier und einen Koranrezitator dauert ca. 80 Minuten. Es singt der Konzertchor Darmstadt, die Leitung hat Wolfgang Seeliger.
http://www.glockenrequiem.de
Dresden: Kreuzchor erweitert seine Mitgliederzahl
Dresden (ddp-lsc). Mit Beginn der neuen Konzertsaison hat der Dresdner Kreuzchor seine Mitgliederzahl erweitert. Insgesamt würden dem Chor 148 Kruzianer angehören, sagte der Kreuzkantor Roderich Kreile am Montag in Dresden. Damit sei die Obergrenze von 150 Mitglieder fast erreicht. Im vergangenen Jahr waren es 143 Kruzianer. Von den etwa 30 Bewerbungen wurden 22 Jungen neu aufgenommen. Der Kreuzchor habe keine Nachwuchssorgen, betonte Kreile. Als Gründe für die hohe Nachfrage nannte er das gemeinsame Angebot von Ausbildung und prägenden Erfahrungen als Chorsänger.
Für die nächste Saison sind 107 Aufführungen des Chores geplant. Davon sind die Kruzianer mehr als 60 Mal in der Kreuzkirche zu hören. Auf ihrer Tournee unter anderem durch Deutschland, Belgien und Japan geben die Sänger 37 Gastspiele. Zu den Höhepunkten der nächsten Spielzeit gehören beispielsweise das Weihnachtskonzert des Bundespräsidenten im Berliner Schloss Bellevue sowie das Werk der israelisch-amerikanischen Komponistin Chaya Czernowin für Knabenchor und Instrumente. In der Spielzeit 2005/2006 kamen insgesamt 140 000 Besucher zu den Auftritten des Chores.
Durch die verbesserte finanzielle Lage der Stadt sei auch die Gründung einer weiteren Stiftung geplant. «Inwieweit das realisierbar ist, hängt von der Stadt Dresden ab», erklärte Kreile. Voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres soll auch die Sanierung der Kreuzkirche fortgesetzt werden. Bisher wurden die Bestuhlung und die Innenwände erneuert.
Halle: Blicke hinter die Kulissen des Opernhauses Halle
Halle (ddp-lsa). Das Opernhaus Halle lässt hinter die Kulissen blicken. Am Sonntag (10.9.) lädt die Einrichtung von 11.00 bis 17.00 Uhr zum «Tag der offenen Tür», wie das Opernhaus am Montag ankündigte. Ab 11.00 Uhr gewähren die technischen Abteilungen Einblicke in ihre Tätigkeiten. Dabei würden die Besucher erfahren, was alles nötig ist, um eine Opernproduktion auf die Bühne zu bringen.
Während des Tages würden auch Führungen durch die Haustechnik/Katakomben, Ton- und Bühnentechnik, Requisite, Beleuchtung, Dekowerkstätten und Kostümabteilung des Opernhauses geboten. Neben den Führungen gebe es um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 16.00 Uhr eine Technik-Show im Großen Saal des Hauses. Ausstattungsleiter Bernd Leistner berichtet im Konzertfoyer über seine Arbeit. Für Kinder gibt es spezielle Führungen.
Höhepunkt des Tages sei das Erfolgsstück »Hochzeiten und andere Katastrophen", das anlässlich des Stadtfestes vier Mal am Sonntag in einer speziellen Openair-Fassung aufgeführt werde und einen amüsanten Blick auf 350 Jahre Oper in Halle werfe.
http://www.opernhaus-halle.de
Köln: Brandauer inszeniert Wagners «Lohengrin»
Köln (ddp-nrw). In Köln feiert am kommenden Samstag unter der Regie des Schauspielers Klaus Maria Brandauer die klassische Oper «Lohengrin» von Richard Wagner Premiere. Mit seiner Berliner Inszenierung von Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» hatte Brandauer unlängst für ein eher kritisches Medienecho gesorgt. Das hindert den 62-Jährigen aber nicht darin, sich nun gar als Regisseur an eine klassische Oper heranzuwagen.
Ganz unbekannt ist dem Musikpublikum in Nordrhein-Westfalen und speziell in Köln der musikbegeisterte Brandauer nicht. Im Mozart-Jahr 2006 liest Brandauer mit seiner warm timbrierten Stimme allmorgendlich im Radio Ausschnitte aus der Mozart-Korrespondenz. Und in der Kölner Philharmonie gastierte er in den vergangenen Jahren immer wieder mit dem Dirigenten Thomas Hengelbrock und gestaltete erfolgreich musik-literarische Abende.
Gleich eine ganze Wagner-Oper in Szene zu setzen, erfordert nach Meinung von Beobachtern Mut zum Risiko. Brandauer gestand unlängst, dass er bislang zu Wagner nicht so ein inniges Verhältnis wie zu Mozart beispielsweise gehabt habe. «Aber ich hab\'s mir einfach zugetraut», gab Brandauer zu Protokoll. «Es gibt viele Menschen, die mir helfen werden, und ich habe mit Markus Stenz einen fabelhaften Dirigenten.»
Dass Brandauer aber überhaupt die Gelegenheit bekam, sich mit Wagners 1850 in Weimar uraufgeführter, romantischer Oper zu beschäftigen, verdankt er Kölns Opern-Intendant Christoph Dammann. Nachdem er Brandauers Wiener «Hamlet»-Inszenierung gesehen hatte, kam sofort die Anfrage, ob er nicht Lust hätte, den «Lohengrin» zu machen.
Eine der Herausforderungen, die Brandauer offenbar reizen. Auch wenn das Resultat manchmal danach nicht so aufgenommen wird wie erhofft - so etwa die Inszenierung der Berliner «Dreigroschenoper» mit unter anderem dem Punk-Sänger Campino. Doch Brandauer hat genügend Selbstbewusstsein, um auch solche Reaktionen wegzustecken. Immerhin kann er auf eine beispiellose Karriere zurückblicken. Am 22. Juni 1944 als Klaus Maria Steng in Bad Aussee geboren, gilt der Österreicher seit seinem ersten Hauptrollendebüt am Landestheater Tübingen 1963 als eine Schauspiel-Institution. Allein als festes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters hat er dort seit 1972 über hundert Mal den «Hamlet» gespielt, war er von 1983 bis 1989 als «Jedermann» im gleichnamigen Stück von Hugo von Hofmannsthal bei den Salzburger Festspielen zu sehen.
Nebenbei sorgte Brandauer dann immer wieder auch als Kinoheld für Aufsehen. Mal an der Seite von Sean Connery in «James Bond 007 – Sag niemals nie», mal in der Rolle als «Baron Blixen» in «Jenseits von Afrika», die ihm 1986 eine Oscar-Nominierung einbrachte.
Von solchen irdischen Film-Stoffen geht es nun aber mitten hinein in die mittelalterliche Märchenwelt Wagners. In den Kampf zwischen zwei Glaubenssystemen, aus dem sich die Liebesgeschichte zwischen Elsa von Brabant und dem Schwanenritter Lohengrin entwickelt. Diese Sagengeschichte will Brandauer jedoch nicht durch eine rein politische Brille sehen und dabei auf mögliche nationalistische Tendenzen hinweisen. Es seien gerade die privaten Befindlichkeiten und Konflikte, die ihn interessierten, wie er unlängst in einem Interview verriet. Die konventionellen Blickweisen auf «Lohengrin» überlasse er lieber anderen, er suche vielmehr nach neuen Lösungsmöglichkeiten. Ansonsten, sagt Brandauer, brauche er niemanden vier Stunden ins Theater zu schicken.
http://www.buehnenkoeln.de
Celle: Niedersächsische Musiktage in Celle eröffnet
Celle (ddp-nrd). Die 20. Niedersächsischen Musiktage sind am Sonntag in Celle eröffnet worden. Aufgeführt wurde am frühen Abend das erste deutsche Hofballett nach französischem Vorbild, «Die Triumphirende Liebe». Das von Johannes Rist geschaffene Stück ist nach Veranstalterangaben erstmals seit 353 Jahren wieder zu erleben. Es war 1653 im Celler Schloss zur Hochzeit des Herzogs von Celle aufgeführt worden.
Insgesamt stehen bei den Musiktagen in den kommenden vier Wochen landesweit 70 Konzerte auf dem Programm. Dabei geht es stets um das unerschöpfliche Thema Liebe.
Kiel: 21. Schleswig-Holstein Musik Festival zu Ende
Nach sieben Wochen ist in Kiel das 21. Schleswig-Holstein Musik Festival zu Ende gegangen. Ministerpräsident Harry Carstensen/CDU dankte den Förderern aus der Wirtschaft und dem Publikum für die treue Unterstützung. 85 Prozent Platzauslastung bedeuteten einen neuen Besucherrekord, sagte Intendant Rolf Beck. Zu 141 Konzerten und anderen Veranstaltungen waren heuer knapp 135.000 Musikfreunde gekommen.