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5.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Wagner-Oper im rekonstruierten Görlitzer Theatersaal +++ "Alles Theater" - Geraer Open-Air-Spektakel mit 35 Ensembles +++ Internationales Gitarrenfestival im Juli in Templin +++ Händel-Festspiele schlagen Brücken zum englischen Königshaus +++ Staatsoper Prag gastiert in Berlin +++ 37 Chöre singen bei Chortagen in Regensburg +++ Hamburger Musical "Mozart!" wird Ende Juni abgesetzt


Wagner-Oper im rekonstruierten Görlitzer Theatersaal
Görlitz (ddp-lsc). Der rekonstruierte Zuschauerraum im Görlitzer Theater wird am 7. September mit Richard Wagners Oper "Der fliegende Holländer" eröffnet. Die Spielstätte gönne sich für den besonderen Anlass "üppiges Musiktheater", sagte Intendant Michael Wieler am Dienstag bei der Vorstellung des neuen Spielplanes. Nach knapp zwei Jahren stehe in der kommenden Saison wieder die große Bühne zur Verfügung. Während der Bauarbeiten im Saal hatte das Ensemble im gedrehten Theater gespielt.
Wieler kündigte neun Neuinszenierungen seines Hauses für 2002/2003 an. Allein vier große Produktionen haben bis Ende November Premiere, darunter die komische Oper "Der Liebestrank" von Gaetano Donizetti. Mit "Giselle" wird erstmals seit Januar 2000 wieder ein Ballett mit Orchesterbegleitung gezeigt. Für Oktober hat das Theater die Uraufführung des Musicals "Diana" geplant. Die Musik zu dem Stück, das die letzten Tage der britischen Prinzessin beschreibt, stammt von Enjott Schneider, einem der meist beschäftigten Filmkomponisten der Gegenwart.
Die Aufführung des Musicals will Wieler nicht unbedingt in einer Reihe mit zeitgenössischen Werken wie "Mottke der Dieb" oder "Nathans Tod" sehen, die das Görlitzer Theater in den vergangenen zwei Jahren herausgebracht hat. Diese Tradition soll 2003/2004 mit der Auftragskomposition zu einer literarischen Vorlage von Gerhart Hauptmann fortgesetzt werden, kündigte Wieler an, ohne ein konkretes Stück zu nennen. In der kommenden Saison haben auch Offenbachs Operette "Die Banditen" und die Oper "Otello" von Giuseppe Verdi in Görlitz Premiere. Im Sommertheater wird der Aufstand der Tuchmacher im Jahre 1527 zum Thema gemacht. Das Schauspiel Der Verräterischen Rotte Tor soll endlich 2003 auf dem Untermarkt der Neißestadt uraufgeführt werden, zwei Jahre später als ursprünglich geplant. In der Görlitzer Landskronbrauerei wird ein musikalisches Historienspektakel mit dem Titel "Der Bierkrieg" Premiere haben.
Das Repertoire im Görlitzer Spielplan ergänzen Schauspielproduktionen aus Zittau und Bautzen, darunter Schillers "Räuber", Kleists "Prinz Friedrich von Homburg" sowie "Die Olsenbande". Wie erstmals in der noch laufenden Saison bietet das Theater wieder ein polnischsprachiges Abonnement an. Das Cyprian-Norwid-Theaters aus Jelenia Gora (Hirschberg) gastiert dazu mit acht Schauspielinszenierungen in Görlitz.
(www.theatergoerlitz.de)

"Alles Theater" - Geraer Open-Air-Spektakel mit 35 Ensembles
Gera (ddp). Zum 11. Internationalen Open-Air-Spektakel "Alles Theater" werden im thüringischen Gera 35 Ensembles aus fünf europäischen Ländern erwartet. Die rund 700 Künstler aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Russland würden den denkmalgeschützten "Küchengarten" vom 14. bis 16. Juni in eine einzige große Bühne mit Theater, Musik und Comedy verwandeln, sagte Cheforganisator Eberhard Kneipel am Dienstag in Gera.
Zum Auftakt kann sich das Publikum auf den Stummfilm "Faust" von Friedrich Wilhelm Murnaus Adaption aus dem Jahre 1926 freuen. Der Bremer Komponist Marco Nola schuf dafür eine neue, aufwändige Begleitmusik, die von Chor und Philharmonischem Orchester des Theaters Altenburg-Gera live interpretiert wird. Auch die Sparten des Theaters sind entweder mit eigens für das Open-Air entstehende Produktionen oder mit Ausschnitten aus aktuellen Inszenierungen dabei.
Dem internationalen Charakter tragen unter anderem Komödianten aus Italien, Straßentheater aus Frankreich, Clowns aus Russland und Bands aus Großbritannien Rechnung. Geplante Gastspiele etwa der "Tambour du Bronxx" seien angesichts der hohen Kosten jedoch nicht zustande gekommen, bedauerte Kneipel. Zwar stünde dem Festival mit rund 95 000 Euro - 21 500 Euro davon kommen vom Land Thüringen - annähernd der gleiche Etat zur Verfügung wie in vergangenen Jahren, doch seien die Acts deutlich teurer geworden, sagte er.
Die Jubiläumsausgabe hatte dem Open-Air-Festivals 2000 mit mehr als 20 000 Besuchern die bislang größte Resonanz beschert.
(www.gera.de)

Internationales Gitarrenfestival im Juli in Templin
Templin (ddp-lbg). Gitarrenmusik bringt im Sommer lateinamerikanisches Flair nach Templin. Vom 2. bis 7. Juli findet in der nordbrandenburgischen Stadt das 10. Internationale Gitarrenfestival statt. Unter dem Thema "Lateinamerika" sind elf Konzerte und andere Events geplant, sagte ein Sprecher des Kulturinstituts BAJA. Der Verein ist Veranstalter des Festivals, zu dem Künstler aus Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Guatemala, Peru, Uruguay, den USA und Deutschland erwartet werden.
Es werden Wettbewerbe in drei Kategorien ausgetragen. Für die beiden Schülerwettbewerbe haben sich sechs Teilnehmer angemeldet. Beim großen Wettstreit für junge Leute im Alter bis zu 24 Jahren wollen 13 Teilnehmer aus Deutschland, Weißrussland, Ecuador, Finnland, Polen, Rumänien, Tschechien und der Türkei ihr Können zeigen. Außerdem sind Meisterklassen und Workshops vorgesehen.
(www.baja-templin.de)

Händel-Festspiele schlagen Brücken zum englischen Königshaus
Halle (ddp). Für zehn Tage im Juni ist Halles großer Sohn Georg Friedrich Händel (1685-1759) allgegenwärtig in seiner Geburtsstadt. Sein Porträt grüßt von den Litfasssäulen und Werbewänden, seine Partituren schmücken die Schaufenster, riesige Fahnen und Werbebänder dominieren die Stadt. Es sind untrügliche Zeichen für die unmittelbar bevorstehenden Händel-Festspiele als Musikereignis von internationalem Rang.
Vom 7. bis 16. Juni bestimmt in diesem Jahr der Barock-Meister Rhythmus und Klang in der Stadt. Und dabei geht es sogar königlich zu, denn im Zentrum stehen Werke, die Händel, der 47 Jahre lang in England lebte, für das englische Herrscherhaus schrieb. "The King shall rejoice", etwa "Der König soll sich erfreuen" lautet deshalb das Leitmotiv. Es stammt aus Händels "Dettinger Te Deum", das während der Festtage ebenso erklingt wie der Lobgesang für den Frieden.
Ein Höhepunkt könnte neben der Aufführung der Händel-Opern "Deidamia" und "Arianna in Creta" die Rekonstruktion der Krönung Georgs II. im Jahre 1727 durch das britische "Kings Consort" im halleschen Dom sein. Aus insgesamt 37 Veranstaltungen an 17 Orten können Musikfreunde wählen. 1500 Künstler aus mehreren Ländern gestalten das Programm. Ausschließlich Gipfeltreffen historischer Aufführungspraktiker und Musikkenner will Sachsen-Anhalts größtes und bedeutendstes Barockmusikfestival trotz anspruchsvoller Programmgestaltung und erlesener Qualität der Aufführungen jedoch keineswegs sein.
Die halleschen Händelfestspiele haben sich die Förderung junger Nachwuchskünstler auf die Fahnen geschrieben und wollen neben musikalischen Gourmets auch Freunden einfacherer Kost mit populären Angeboten Genuss bereiten. Dazu gehören der Brückenschlag zwischen Barock und Rockmusik in der Galgenbergschlucht, eine FeuerWasserTanzSchau, Händel-Gala und Händel-Brunch, abwechslungsreiche Stadtrundgänge, Ausstellungen von bildenden Künstlern, Exkursionen, eine Saalefahrt und nicht zuletzt "Händels open" auf dem Marktplatz mit einer Vielzahl von Veranstaltungen. Angesprochen sind Kenner, Musikliebhaber und solche, die es erst werden wollen. Händel und Halle sind unzertrennlich.

Staatsoper Prag gastiert in Berlin
Berlin (ddp-bln). Die Staatsoper Prag gastiert am 16. und 17. Juni in Berlin. Im Apollosaal der Staatsoper Unter den Linden gibt das Kammerorchester der Prager Oper am 16. Juni die Konzertante Uraufführung der Oper "Der Ackermann aus Böhmen" von Emil Viklicky, sagte ein Sprecher der Lindenoper am Dienstag. Am Tag darauf steht Viklickys Oper "Phaedra" auf dem Spielplan. Mit dem zweitägigen Gastspiel wird zugleich das erste "Prag-Berlin Festival - Festival tschechischer Kunst und Kultur" abgeschlossen.
"Der Ackermann aus Böhmen" entstand nach der Vorlage von Johannes von Tepl, der vor 600 Jahren damit eines der bedeutendsten frühhumanistischen Werke in neuhochdeutscher Sprache schuf. Das Stück beschreibt ein altes philosophisches Streitgespräch zwischen einem Ackermann und dem Tod über Sinn und Unsinn von Leben und Sterben.
"Phaedra" wurde am 20. September 2000 im Zuge der Aktion "Prag - Europäische Kulturstadt 2000" uraufgeführt. Das Libretto von Eva Petrová verlegt den antiken Mythos auf einen Militärflughafen internationaler Friedenseinheiten irgendwo auf dem Balkan.
(Internet: www.prag-berlin-festival.de)

37 Chöre singen bei Chortagen in Regensburg
Regensburg (ddp-bay). Bei den Chortagen "Castra Regina Cantat" des Bayerischen Sängerbunds werden vom 14. bis 16. Juni 37 Chöre aus dem Freistaat in Regensburg auftreten. Diese präsentieren Werke aus Jazz, Volksmusik und Klassik, wie der Regensburger Kulturreferent Klemens Unger am Dienstag sagte. Die Chöre würden nicht nur auf Straßen und Plätzen der Altstadt, sondern auch in Altenheimen und Krankenhäusern singen. Die Chortage seien keine Wettbewerbe, sondern hätten seit jeher Begegnungscharakter, betonte Unger.
Im Eröffnungskonzert im Dom sind dabei die Regensburger Domspatzen sowie in einer Matinee im historischen Reichssaal der Wolfratshausener Kinderchor, der Ingolstädter Jugendkammerchor und das Rennerensemble Regensburg zu hören. In einem "Offenen Singen" könnten die Besucher Männer- neben Kinderchören und eine Bigband neben einem Kammerorchester erleben, kündigte Unger an. In einer "Nacht der Chöre" werden die Sänger außerdem während der gleichzeitig stattfindenden Regensburger Museumsnacht in verschiedenen Museen auftreten.
Die Chortage des Bayerischen Sängerbunds finden alle zwei Jahre in den drei altbayerischen Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern und der südlichen Oberpfalz statt. Wegen der knappen Zuschussmittel verzichtete der Sängerbund nach Ungers Angaben erstmals auf die Einladung von ausländischen Gastchören. Dafür trete ein Gastchor des Fränkischen Sängerbunds auf. Der 1861 gegründete Bayerische Sängerbund zählt nach eigenen Angaben 560 Chöre aller Gattungen und ist in 24 Sängerkreisen organisiert, die meist den Landkreisen entsprechen.
Informationen zum Programm der Chortage bei der Regensburger Touristinformation unter 0941/507-4410.

Hamburger Musical "Mozart!" wird Ende Juni abgesetzt
Hamburg (ddp). Für das Musical "Mozart!" in Hamburg fällt am 30. Juni der Vorhang. Das Stück werde nach knapp neun Monaten Spielzeit abgesetzt, teilte der Veranstalter Broadway Musical Management GmbH am Dienstag in Hamburg mit. Ein Nachfolgestück für die Neue Flora wurde nicht benannt. Ob das Musical anschließend in einer anderen deutschen Stadt zu sehen ist, ist noch unklar.
"Mozart!" hatte am 21. September 2001 in Hamburg Premiere. Das preisgekrönte Musical erzählt in mehreren Episoden die Lebensgeschichte des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Idee, Buch und Liedtexte stammen von Michael Kunze, Sylvester Levay schrieb die
Musik.
Zum Abschied hat der Veranstalter ein besonderes Angebot gestrickt. Ab sofort kosten alle Tickets für die Vorstellungen von Sonntag bis Donnerstag 39 Euro, die Karten für Freitag und Samstag sind für 49 Euro zu haben. Karten gibt es unter der Stella-Ticketline 01805/4444, unter www.stella.de und an den bekannten Vorverkaufsstellen.