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6.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Halle: Staatsorchester feiert Orchesterfusion +++ Jena: «Dreigroschenoper» zum Auftakt der 15. Jenaer Kulturarena +++ Dresden: Ehrendirigent Sir Colin Davis feiert 25-jähriges Jubiläum bei der Sächsischen Staatskapelle +++ Kürten: Stockhausen-Kurse beginnen am Samstag +++ Gräfenhainichen: Brass- und Bergmannsmusik erklingt in Ferropolis +++ Neuhardenberg: «Zarathustra» wird im Schlosspark aufgeführt


Halle: Staatsorchester feiert Orchesterfusion
Halle (ddp). Mit einem Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz in Halle wird am Freitag die Vereinigung von Opernhaus- und Philharmonischem Orchester zur Staatskapelle Halle öffentlich besiegelt und gefeiert. Entstanden sei nach langen und komplizierten Vorbereitungen ein Klangkörper mit derzeit noch fast 180 Musikern, sagte Generalmusikdirektor Klaus Weise. Die neue Staatskapelle soll die Opernaufführungen sichern und ein umfangreiches Konzertprogramm in Halle und Sachsen-Anhalt bieten.
Das Open-Air-Konzert aus Anlass der Vereinigung und des 1200-jährigen Stadtjubiläums bietet einen Streifzug durch die Musik der Jahrhunderte. Von Georg Friedrich Händel bis Richard Strauss sind viele große Komponisten vertreten. Den Abschluss bildet die Ouvertüre von Händels Feuerwerksmusik, verbunden mit einem Höhenfeuerwerk.
Durch die Fusion des Philharmonischen Staatsorchesters Halle mit dem halleschen Opernhaus-Orchester entsteht eigenen Angaben zufolge Deutschlands zweitgrößter Klangkörper. Das Gesamtorchester, dem dann 152 Musiker angehören werden, soll ab 1. August als «Staatskapelle Halle» firmieren. Mit 187 Musikern ist das Gewandhaus-Orchester Leipzig das größte Orchester in Deutschland.
http://www.staatsorchester-halle.de)

Jena: «Dreigroschenoper» zum Auftakt der 15. Jenaer Kulturarena
Jena (ddp-lth). Mit der «Dreigroschenoper» unter freiem Himmel startet am Donnerstag die diesjährige Jenaer Kulturarena am Donnerstag in ihre 15. Saison. Die Inszenierung des Theaterhauses Jena, an der traditionell auch annähernd 100 Laiendarsteller mitwirken, geht bis Sonntag vier Mal über die Openair-Bühne im Zentrum der Saalestadt. Drei der Vorstellungen vor je 1000 Zuschauern sind nach Angaben der Veranstalter bereits seit langem ausverkauft, für die abschließende gebe es nur noch Restkarten.
Das Jenaer Sommerfestival wartet über den theatralen Einstieg hinaus bis zum 20. August mit insgesamt 54 Konzerten, Filmvorstellungen und Veranstaltungen für Kinder auf. Sie werden von rund 300 Künstlern aus Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika bestritten. Das musikalische Spektrum reicht dabei von Blues und Swing, über Weltmusik und Chanson bis hin zur Klassik. Zu den «Größen», die in der Kulturarena erwartet werden, gehören der Saxophonist Klaus Doldinger, der den Konzertteil des Festivals am Mittwoch (12. Juli) eröffnet, der Pianist Michael Nyman, Grammy-Preisträger Toumani Diabete aus Mali und Anouschka Shankar, die Tochter des legendären Sitar-Virtuosen Ravi Shankar.
Den Länderschwerpunkt markiert in diesem Jahr Frankreich. Anlass ist der 200. Jahrestag der napoleonischen Schlachten bei Jena und Auerstedt. Neben dem «Tonalchimisten» Rene Aubry wird es mehrere französische Abende mit verschiedenen Bands geben, darunter auch das Hadouk Trio. Renommierte Namen aus deutschen Landen sind unter anderem Punk-Lady Nina Hagen und «Element of Crime»,
Die Jenaer Kulturarena hat sich seit seiner Gründung 1992 als eines der wichtigsten Sommerfestivals in Deutschland etabliert. Der Etat beläuft sich in diesem Jahr auf 690 000 Euro. Davon steuern Stadt und Land je zur Hälfte 70 000 Euro bei, 460 000 Euro werden über Eintrittsgelder realisiert.
http://www.kulturarena.de

Dresden: Ehrendirigent Sir Colin Davis feiert 25-jähriges Jubiläum bei der Sächsischen Staatskapelle
Vor 25 Jahren dirigierte der große britische Dirigent Sir Colin Davis die Staatskapelle Dresden zum ersten Mal. Seitdem stand er in mehr als 200 Aufführungen am Pult der Kapelle: Konzerte in Dresden und auf der ganzen Welt, Opernvorstellungen in der Semperoper. In besonderer Erinnerung bleiben die Konzerte am Dresdner Gedenktag (13./14. Februar), die er mehrfach dirigierte, und die ihn – den Briten – besonders bewegten. Erst im Februar dieses Jahres leitete Davis die Staatskapelle zum ersten Mal in der Frauenkirche, deren Wiederaufbau er mit Benefizkonzerten aktiv unterstützte.
Als Ausdruck der besonderen Verbundenheit ernannten die Musiker der Staatskapelle Davis 1990 zum ersten Ehrendirigenten in der 450-jährigen Geschichte des Orchesters, 1994 wurde er auch Ehrenmitglied der Sächsischen Staatsoper.
Auch in Zukunft wird Sir Colin Davis regelmäßig am Pult der Kapelle zu erleben sein. So dirigiert er in der kommenden Saison ein Konzert mit Werken von Wagner, Sibelius und Beethoven, das anschließend auch in Brüssel zu hören sein wird – als offizielles Galakonzert zu deutschen EU-Ratspräsidentschaft. In der Saison 2007/2008, der ersten von Generalmusikdirektor Fabio Luisi, wird Davis dann wieder die Konzerte am Dresdner Gedenktag leiten.
Aus Anlass des jetzigen Jubiläums, das mit dem 12. Sinfoniekonzert der Staatskapelle begangen wird (7./8. und 10. Juli, Werke von Beethoven und Dvoƙák), erscheint auch eine weitere CD mit Davis und der Staatskapelle im Rahmen der „Edition Staatskapelle Dresden“ bei der Profil Edition Günter Hänssler. Der Rundfunk-Mitschnitt von Schuberts Großer C-Dur-Sinfonie entstand im Jahr 1996.
http://www.semperoper.de

Kürten: Stockhausen-Kurse beginnen am Samstag
Kürten (ddp). In der Stadt Kürten bei Bergisch Gladbach finden ab Samstag zum neunten Mal Stockhausen-Kurse unter der Leitung des Komponisten Karlheinz Stockhausen statt. Bis 16. Juli werden in neun Konzerten 41 Stockhausen-Werke aufgeführt, darunter zwei Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte.
Neben Meisterkursen, die von berühmten Stockhausen-Interpreten geleitet werden, werde Stockhausen täglich in einem Kompositions-Seminar seinen neuen Werk-Zyklus «Klang - die 24 Stunden des Tages» erläutern. Die «2. Stunde - Freude» für zwei Harfen sei bereits Anfang Juni im Mailänder Dom vor 2500 Zuhörern uraufgeführt und gefeiert worden. Für die diesjährigen Stockhausen-Kurse hätten sich bislang über 120 Teilnehmer aus 25 Ländern angemeldet, darunter 31 Komponisten.
Seit 1998 finden die Stockhausen-Kurse alljährlich statt. Karlheinz Stockhausen hat es sich dabei zum Grundsatz gemacht, eine Woche lang mit meist sehr jungen Musikern und Komponisten aus aller Welt zu proben und seine Kompositionen aufzuführen.
Seit 1965 lebt Stockhausen, der einer der einflussreichsten Komponisten der zeitgenössischen Musik ist, in der Gemeinde Kürten in Nordrhein-Westfalen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen «Gruppen für drei Orchester» (1955), die elektronische Komposition «Gesang der Jünglinge» (1956) und das Musiktheater-Projekt «Licht», an dem er von 1977 bis 2005 ausschließlich gearbeitet hat. Eine erstmalige Gesamtaufführung ist für 2008 bei der Kölner MusikTriennale anlässlich des 80. Geburtstags von Stockhausen geplant.
http://www.stockhausen.org

Gräfenhainichen: Brass- und Bergmannsmusik erklingt in Ferropolis
Berlin/Gräfenhainichen (ddp-lsa). Das stillgelegte Braunkohletagebaugelände Ferropolis ist im August erstmals Schauplatz von «Brass on!». Bei dem Festival der Bergmannskapellen und Brass-Bands treten am 11. und 12. August zehn Musikergruppen in einem Wettbewerb gegeneinander an. «Da werden schon mal 60 Musiker einer Bergmannskapelle auf der Bühne stehen», sagte Tilmann Dehnhard, künstlerischer Leiter des Festivals, am Mittwoch in Berlin.
Bergmannskapellen bestünden traditionell aus Blechblasmusikern und gehörten früher zur Bergbaukultur, erläuterte der Geschäftsführer der Ferropolis GmbH, Thies Schröder. Neben volkstümlicher Musik gibt es am 12. August auch Auftritte von Brass-Bands. «Die zeigen dann, wie modern Brass sein kann», sagte Dehnhard. Mit dabei ist auch das mazedonische Kocani Orkestar, das durch die Filme von Regisseur Emir Kusturica («Schwarze Katze, Weißer Kater») bekannt wurde.
Seit 2001 finden in Ferropolis Konzerte und Veranstaltungen statt. Dazu gehört auch das jährliche «Melt!»-Festival für elektronische Musik. «Die gute Akustik und der besondere Ort ziehen Veranstalter an», betonte Schröder. Die Industriekolosse und der Gemminer See seien ein einzigartiger Veranstaltungsort.
Das Festival «Brass on!» und der Ort Ferropolis sind Bestandteil der bundesweiten Kampagne «Deutschland - Land der Ideen».

Neuhardenberg: «Zarathustra» wird im Schlosspark aufgeführt
Neuhardenberg (ddp-lbg). Der Schlosspark von Neuhardenberg am Oderbruch wird im August zur Openair-Theaterbühne. Der Regisseur Martin Wuttke und der Performance-Künstler Jonathan Meese bringen hier das Stück «Zarathustra. Die Gestalten sind unterwegs» zur Aufführung, wie die Stiftung Schloss Neuhardenberg am Mittwoch ankündigte. Die «theatralische Exkursion» zu Lande und zu Wasser werde am 10. August ihre Premiere feiern.
Insgesamt stehen in der zweiten Jahreshälfte 40 Veranstaltungen mit Musik, Theater, Lesungen und Gesprächen auf dem Programm der Stiftung Schloss Neuhardenberg. Dazu gehören vom 13. bis 15. Juli drei Openair-Konzerte mit Element of Crime, Anoushka Shankar und Nigel Kennedy. In der Neuhardenberger Schinkel-Kirche treten im Herbst unter anderem der polnische Ausnahmetrompeter Tomasz Stanko, der amerikanische Stargitarrist John Scofield sowieGidon Kremer mit seinem Baltica Chamber Orchestra auf.
Zu szenischen Lesungen werden den Angaben zufolge die Schauspieler Fritzi Haberlandt, Sophie Rois, Corinna Harfouch und Ulrich Matthes erwartet. In der Dialogreihe «Babylon ist überall» werden die Politiker Mary Robinson und Felipe Gonzalez am 30. September sowie die Schriftsteller Jorge Semprun und Jean-Christophe Rufin am 21. Oktober diskutieren.
http://www.schlossneuhardenberg.de