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UK-Music-Stores zittern um Existenz +++ Erste Strafe gegen illegalen Musikanbieter - 23-Jähriger verurteilt
UK-Music-Stores zittern um Existenz
London (pte) - Englands Record-Shops blicken einer ungewissen Zukunft entgegen. Dies ist eine der Kernaussagen eines Berichts des britischen Music-Business-Networks Music Tank. Demnach sollen auch Plattengeschäfte in UK aufgrund des Musik-Downloads im Internet und der steigenden CD-Verkäufe in Supermärkten mit existenzbedrohenden Problemen zu kämpfen haben.
"Um zu überleben, muss der Einzelhandel lernen umzudenken. Online-Stores sind nur ein Faktor, mit denen sie zu kämpfen haben", erklärt Jennifer O´Kane von Music Tank. Rasch müsste eine Umstellung erfolgen, damit die Konsumenten ermuntert würden, wieder in Plattengeschäfte zu gehen. Online-Music-Verkäufer und Supermärkte hätten noch dazu einen Preiskrieg entfacht, den der Einzelhändler in keinem Fall gewinnen kann. Mögliche Erfolge würden in angebotenen Features liegen, die die Großkonkurrenz nicht hat und den Einzelhändler wieder attraktiv machen. Der Dienst direkt am Kunden sei mehr gefragt denn je, so O´Kane.Die Musikindustrie selbst ist voller Optimismus für die Entwicklung auf dem Musikmarkt im nächsten Jahr.
Nachdem im vergangenen Jahr die Umsätze zum vierten Mal in Folge zurückgegangen waren, sollen spätestens 2005 die Absatzzahlen wieder steigen. Vor allem die neuen legalen Download-Services sowie die Kampagnen gegen Musikpiraterie haben scheinbar Wirkung gezeigt. Wie Napster haben, laut eigenen Angaben, die Anzahl der angebotenen Song-Titel um 40 Prozent auf 700.000 gesteigert. Der Download eines Titels kostet ca. einen Pfund. Dieser Katalog sei nun der weltweit größte Musik-Katalog und würde den Kunden als "virtueller Music-Superstore, wo für jeden etwas dabei ist", zur Verfügung stehen, so Napster.
Quelle: pte.de
Erste Strafe gegen illegalen Musikanbieter - 23-Jähriger verurteilt
Berlin (ddp). Der Kampf der Phonoverbände gegen illegale Musikanbieter in Internet-Tauschbörsen zeigt Erfolg. Wie der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft am Dienstag in Berlin mitteilte, wurde ein erstes Verfahren gegen einen illegalen Anbieter von Musik in einer «Tauschbörse» erfolgreich zum Abschluss gebracht. Der 23-jährige Auszubildende aus Cottbus habe mehrere tausend Musiktitel angeboten. Er muss nun 8000 Euro bezahlen, die zivilrechtlich auf dem Vergleichsweg vereinbart wurden. Außerdem wurde er zu einer Zahlung von 80 Tagessätzen Geldstrafe zuzüglich der Gerichtskosten verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
Eine weitere Hausdurchsuchung hat den Angaben zufolge in der vergangenen Woche im Raum Stuttgart stattgefunden. Dort wurden zwei Computer eines 57-jährigen Lehrers mit mehreren tausend Musiktiteln beschlagnahmt. Der Mann habe die Taten gestanden, das Strafverfahren laufe, und zivilrechtliche Forderungen würden geltend gemacht. Die deutsche Musikwirtschaft hatte im März in 68 Fällen Strafanzeigen gestellt.
Die Schäden, die die Musikwirtschaft durch illegale Internetangebote erleidet, sind nach Angaben der Phonoverbände immens. Im vergangenen Jahr seien gut 600 Millionen Titel allein in Deutschland von illegalen Angeboten heruntergeladen worden.
Die Branche musste im vergangenen Jahr einen erheblichen Umsatzrückgang hinnehmen. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,8 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Der Absatz von Tonträgern sank von 223,9 auf 183,2 Millionen Stück (minus 18,2 Prozent).