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9.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Bonn: Krise des Bonner Beethoven-Orchesters beschäftigt Politik +++ Potsdam: Kammerakademie feiert im August fünften Geburtstag +++ Osnabrück: Teheraner Symphonieorchester zu «Morgenland Festival» eingeladen +++ Halle: Händel-Festspiele in Halle eröffnet +++ Chemnitz: Kinderorchestertreffen – 300 Musiker im Gemeinschaftskonzert +++ Kiel: Ballettgala im Kieler Opernhaus +++ Kiel: Oper von Richard Strauss feiert in Kiel Premiere +++ Rostock: Volkstheater lockt mit Krimi, Romantik und Großer Oper +++ Zwickau: Tanztheater «Schumann\'s Art» wird in Zwickau uraufgeführt


Bonn: Krise des Bonner Beethoven-Orchesters beschäftigt Politik
Bonn (ddp-nrw). Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD) hat ein sofortiges «Ende der Negativ-Diskussion um das Bonner Beethoven-Orchester» gefordert. Das Ensemble solle sich allein auf die künstlerischen Aufgaben konzentrieren können, betonte Dieckmann am Freitag in Bonn. Für ein hochkarätiges Orchester sei die gegenwärtige Situation indiskutabel.
Anfang der Woche hatte der Bonner Generalmusikdirektor und Dirigent des Orchesters, Roman Kofman, seinen Verzicht auf eine Vertragsverlängerung erklärt. Zudem war eine fest geplante Konzertreise nach Japan vom Veranstalter kurzfristig abgesagt worden. Zuvor musste bereits eine China-Tournee storniert werden.
Dieckmann forderte nun eine professionellere Vorbreitung von Gastspielreisen. Dazu sei es notwendig, die Interessen der Beethovenstadt ganzheitlich nach außen zu vertreten. Konzertreisen müssten die Vielfalt Bonns auch als Wirtschaftsstadt, als Wissenschaftsstadt und deutsche UNO-Stadt transportieren.
Scharf kritisierte das Stadtoberhaupt die nebenberuflichen Aktivitäten des Orchestermanagements. Der Orchesterdirektor soll versucht haben, sich die Namens- und Internetrechte an den Begriffen «Beethoven-Philharmonie» und «Beethoven-Akademie» zu sichern. Für die «Beethoven-Philharmonie» sollen bereits junge Musiker gesucht worden sein.
Dieckmann erklärte, sie erwartet vom Management des Orchesters volle Hingabe an die hauptberufliche Tätigkeit. Eine parallele Konzertwelt in Bonn «möglicherweise als privates Geschäft, möglicherweise als ungeklärte Nebentätigkeit» werde sie nicht zulassen. Gleichzeitig betonte sie, dass die genaue Klärung des Sachverhalts noch nicht abgeschlossen sei. Dann erst wäre eine rechtliche Würdigung der Vorgänge möglich

Potsdam: Kammerakademie Potsdam feiert im August fünften Geburtstag
Potsdam (ddp-lbg). Die Kammerakademie Potsdam feiert in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen. Zu Beginn der neuen Spielzeit wird das Jubiläum mit einem Festwochenende vom 25. bis 27. August feierlich begangen, wie Kammerakademie-Geschäftsführerin Frauke Roth am Freitag in Potsdam mitteilte. Zum Festkonzert im Nikolaisaal am 26. August erklingen unter anderem die Ouvertüre zu Mozarts Oper «Figaro» und Franz Schuberts Sinfonie Nr. 5 in B-Dur. Die künstlerische Leitung liegt bei Sergio Azzolini und Michael Sanderling, der zur neuen Saison neuer Chefdirigent der Kammerakademie wird.
Der Nikolaisaal als Spielort der Kammerakademie blicke insgesamt auf eine «außerordentliche erfolgreiche» Saison zurück, sagte Leiterin Andrea Palent hinzu. Im vergangenen Jahr besuchten demnach gut 88 000 Musik- und Kulturliebhaber insgesamt 214 Veranstaltungen.
Im Jahr zuvor wurden knapp 85 000 Besucher auf 203 Veranstaltungen gezählt. Die Konzerte der Kammerakademie waren laut Roth zu 84 Prozent ausgelastet.
Neu im Programm ist die Konzertreihe «Vom Kino zum Konzertsaal», bei der mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg kooperiert wird. Am 17. November etwa wird «Nosferatu, eine Symphonie des Grauens», musikalisch begleitet. Unter dem Titel «Moz-artig?» wird dem Mozartjahr Rechnung getragen. Für Kinder und Jugend lässt die Kammerakademie Hip-Hop und Klassik aufeinander treffen.
Zudem werden laut Palent erfolgreiche Reihen wie «Klassik am Sonntag», «Foyer-Variationen» oder «Crossover Konzerte» fortgeführt. Für »Klassik plus Gespräch" wird im Januar 2007 die Schauspielerin Nadja Uhl zu Gast sein.

Osnabrück: Teheraner Symphonieorchester zu «Morgenland Festival» eingeladen
Osnabrück (ddp-nrd). Mit Musik will das Osnabrücker «Morgenland Festival» politische Brücken schlagen. Zum diesjährigen Festival haben die Veranstalter das Teheraner Symphonieorchester eingeladen. Musik aus dem Nahen Osten wird bei den 13 Konzerten vom 20. August bis 3. September im Mittelpunkt stehen. Dazu wurden einige der wichtigsten orientalischen Musiker verpflichtet, darunter Rabih Abou-Khalil, Saleem Abboud-Ashkar oder Farid Muhammad Ali.
Größter Posten im Programm ist jedoch das knapp 80-köpfige Symphonieorchester aus der iranischen Hauptstadt. Es soll das Eröffnungskonzert in der Osnabrücker Stadthalle bestreiten. Für die Teheraner Symphoniker wäre es das erste Konzert in Deutschland. Ob das Orchester tatsächlich kommt, ist derzeit noch unsicher.

Halle: Händel-Festspiele in Halle eröffnet
Halle (ddp-lsa). Die Händel-Festspiele sind am Donnerstagabend in Halle eröffnet werden. 1500 in- und ausländische Künstler aus 15 Ländern gestalten bis zum 18. Juni das Programm. An 25 Spielorten, darunter im Opernhaus Halle und im Historischen Goethe-Theater Bad Lauchstädt, sind insgesamt 50 Veranstaltungen geplant. Das Mozartjahr prägt das Programm, das in diesem Jahr unter dem Motto «Händels Klassizität» steht. Dabei werden Werke in den Mittelpunkt gerückt, die auf besondere Weise das Verhältnis der Wiener Klassiker zum Schaffen Händels und ihre bis in die Gegenwart reichende Wirkung zeigen.
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) sagte laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript, Händels Werk weise darauf hin, dass durch Musik nationale und kulturelle Grenzen überschritten werden könnten. Die Händelschen Kompositionen beflügelten nicht nur, sie verbänden die Menschen in Europa auch miteinander. Halle habe im Jahr seines 1200-jährigen Bestehens durch Händel gute Möglichkeiten, kulturelle Bindungen europaweit zu festigen. Österreich praktiziere dies erfolgreich mit Mozart.
Der mit 10 000 Euro dotierte Händel-Preis der Stadt Halle geht in diesem Jahr an den Intendanten des Opernhauses, Klaus Froboese. Die Stadt ehre damit seine herausragenden Leistungen zur authentischen Aufführung der Werke Händels und seine Mitwirkung bei der internationalen Händel-Pflege in Halle. Außerdem wurden drei Händel-Förderpreise vergeben, die nach Tallin, Karlsruhe und an den jungen halleschen Musikwissenschaftler Mait Martin gingen.
Bis zum 18. Juni werden allein drei Händel-Opern sowie Mozarts «Zauberflöte» aufgeführt, dazu mehrere Händel-Oratorien und Werke in der Bearbeitung von Mozart und nachfolgender Komponistengenerationen. Das Festival wird von der Stadt mit 620 000 Euro und vom Land Sachsen-Anhalt mit 511 000 Euro finanziert. 137 000 Euro kommen von Sponsoren und Spendern und 342 000 Euro aus dem Kartenverkauf.
http://www.haendelfestspiele-halle.de

Chemnitz: Kinderorchestertreffen – 300 Musiker im Gemeinschaftskonzert
Am 25. Juni 2006 findet ein musikalischer Wettbewerb zwischen zwölf Nachwuchsorchestern im Parkgelände der Parkeisenbahn Chemnitz statt. Die rund 300 Musiker aus den Mitgliedsvereinen des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. (SBMV) werden von der gesamten Mannschaft der Parkeisenbahn Chemnitz unterstützt.
Die ungewöhnliche Mischung aus Parkeisenbahn und Blasmusik ist am Bahnhof Küchwald, auf der Festwiese, sowie am und im Bahnbetriebswerk zu erleben. Als ein besonderer Höhepunkt spielen erstmalig vier Orchester während der Zugfahrt für ihr Publikum. Zum krönenden Abschluss laden alle 300 Musiker zum großen Gemeinschaftskonzert um 16 Uhr auf der Bühne der Festwiese ein.

Kiel: Ballettgala im Kieler Opernhaus
Kiel (ddp-nrd). Wie jedes Jahr zu Beginn der Kieler Woche findet am 20. Juni im Kieler Opernhaus die Internationale Ballettgala statt. Auf der Bühnen stehen dann unter anderem Solisten des Bayrischen Staatsballett, des aalto ballett theater Essen, des Balletts der Deutschen Oper am Rhein, des Leipziger Ballett und des Ballett Mannheim, wie die Veranstalter in Kiel mitteilten. Neben dem klassischen Solo sind auch neoklassische und moderne Choreografien zu sehen.

Kiel: Oper von Richard Strauss feiert in Kiel Premiere
Kiel (ddp-nrd). Mit der Premiere der «Elektra» von Richard Strauss beschließt am Kieler Opernhaus am 18. Juni das musikalisch modernste Werk des Komponisten die Spielzeit. Die Produktion unter der Regie von Robert Tannenbaum ist in Zusammenarbeit mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe entstanden, wo diese Inszenierung bereits im Juli 2004 Premiere hatte, wie das Theater Kiel mitteilte. Die Oper handelt von einer auf Rache sinnenden, gleichnamigen Königstochter.

Rostock: Volkstheater lockt mit Krimi, Romantik und Großer Oper
Rostock (ddp-nrd). Das Rostocker Volkstheater will in der kommenden Spielzeit mit Krimi, Romantik, Sommerspektakel und Großer Oper den Wünschen der Besucher nach Vielfalt nachkommen. Eine «ästhetische Spezialisierung» wäre in Rostock fehl am Platz, sagte Generalintendant Steffen Piontek am Donnerstag. Vielmehr stünden verschiedenartige Angebote auf höchstmöglichem Niveau auf dem Spielplan der im Herbst beginnenden neuen Saison. Mit einer Ausnahme im Schülertheater - hier wird ein Abenteuerstück fürs Klassenzimmer vorbereitet - wird auf Uraufführungen verzichtet.
In Kooperation mit dem tschechischen Theater Prag bringt das Musiktheater die Filmoper «Die drei Wünsche oder Die Wechselfälle des Lebens» auf die Bühne. «Der Fliegende Holländer» setzt die Reihe der Wagner-Inszenierungen an der Küste fort. Das Schauspiel wird in der kommenden Spielzeit zum letzten Mal unter Leitung von Johanna Schall agieren. Die Brecht-Enkelin verlässt das Theater zum Sommer 2007. Ihre letzte eigene Premiere in Rostock feiert Schall mit dem Weihnachtsmärchen «Der Geizhals und die Gespenster» von Charles Dickens und «Alice im Wunderland» von Lewis Carroll, bei dem noch einmal das gesamte Rostocker Schauspielensemble auf der Bühne stehen wird. Zudem erwartet die Theatergäste die Komödie «Arsen und Spitzenhäubchen», das Drama «Der Herr der Fliegen» sowie das Ballett «Romeo und Julia».
Am experimentierfreudigsten ist in der kommenden Spielzeit die Norddeutsche Philharmonie. Sie startet mit drei Konzerten, bei denen die Orchestermusiker die Leipziger A-Capella-Band Die Prinzen begleiten. Erstmals wird es Classic-Light-Konzerte geben, bei denen unter anderem zu Fasching und zum Advent leichte Musik mit gastronomischer Betreuung der Gäste geboten wird. Eine Fortsetzung finden die Teenagerkonzerte, die erstmals in der laufenden Spielzeit für 10 000 Schüler geboten wurden.
http://www.volkstheater-rostock.de

Zwickau: Tanztheater «Schumann\'s Art» wird in Zwickau uraufgeführt
Zwickau (ddp-lsc). Anlässlich des 150. Todestages des Komponisten Robert Schumann in diesem Jahr hebt sich heute im Gewandhaus Zwickau der Vorhang für die Uraufführung des Tanztheaters «Schumann\'s Art». Ausgehend vom Tod Schumanns wolle er das Leben des Musikers rückblickend erzählen, sagte Ballettchef Roznos. Er zeichnet für Choreographie und Libretto verantwortlich und wird selbst tanzen. Es werde ein chronologischer Rückblick aus der Irrenanstalt heraus, in der Schumann seit seinem Selbstmordversuch 1854 lebte. Schumann wurde 1810 in Zwickau geboren und starb am 29. Juli 1856 in Endenich bei Bonn.