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Immer mehr US-Radios wollen nichts mehr mit unabhängigen Musik-Promotern zu tun haben. Die Mittelsmänner der Musikindustrie sollen das Abspielen von neuen Songs auf den Radiostationen fördern. Diese "Förderung" ist zumeist mit dem nicht unerheblichen Einsatz von Finanzmitteln verbunden, was den Eindruck erweckt, Sendezeit für Songs sei käuflich.
New York (pte) - Nach den beiden US-Radioketten Clear Channel und Cox Radio hat nun auch die Viacom-Tochter Infinity Broadcasting angekündigt, die Zusammenarbeit mit den Promotern einzustellen, berichtete die New York Time (NYT) am Donnerstag.Infintiy betreibt landesweit 184 Radiostationen und ist damit eine der größten Radioketten in den USA. Mit dem Schritt verzichtet das Unternehmen auf eine nicht unerhebliche Einnahmequelle. Infinity wollte zwar nicht angeben, wie viel Geld zwischen dem Unternehmen und den Promotern geflossen ist, aber im vergangenen Jahr wurden die jährlichen Einnahmen der größten US-Radiokette Clear Channel aus diesem Posten auf zehn bis 20 Mio. Dollar geschätzt, so die NYT.
Die Musik-Promoter haben in den USA eine lange Tradition. Sie haben aber wegen des so genannten "Payola"-Skandals in den 50er- und 60er-Jahren einen schlechten Ruf. Damals wurden geheime Barzahlungen an einzelne Personen im Austausch für Sendezeit getätigt. Seither müssen Radiostationen darauf aufmerksam machen, wenn sie einen Titel gegen Bezahlung spielen. Das Aus für Musik-Promoter bei immer mehr Radiosendern hängt wohl auch mit den aktuellen Ermittlungen des New Yorker Staatsanwaltes wegen Bestechungsverdacht gegen die vier Major Labels zusammen