Body
München (pte) - Der Medienkonzern Bertelsmann fürchtet ein Veto der EU beim Verkauf seines Musikverlags BMG Music Publishing. Laut Financial Times Deutschland habe das Unternehmen den Wettbewerbern aus der Musikbranche mitgeteilt, einen sauberen Verkauf des Musikverlags ohne kartellrechtliche Risiken anzustreben.
Gibt es tatsächlich Bedenken bei Bertelsmann, dass EU-Wettbewerbshüter einen Zusammenschluss mit einem anderen Musikverlag eventuell blockieren könnten, führt dies vielleicht dazu, dass Finanzinvestoren den Zuschlag bekommen werden. In einer Woche sind die endgültigen Gebote fällig. Der Verkauf von BMG Music Publishing soll bis zu 1,8 Mrd. Dollar einbringen.
"Das Urteil des Europäischen Gerichts Erster Instanz zu Sony BMG hat keine Auswirkungen auf die Auktion. Wir werden kein kartellrechtliches Risiko tragen", so Andreas Grafemeyer, Leiter Unternehmenskommunikation bei Bertelsmann, gegenüber pressetext. Unsicherheit war beim Konzern aufgekommen, nachdem ein EU-Gericht im Juli die EU-Kommission beauftragt hatte, die Fusion der Musiksparte BMG und Sony Music neu zu prüfen. Seitdem hoffen unabhängige Musikfirmen, dass der Zusammenschluss der beiden Unternehmen endgültig scheitert und eine Konsolidierung der Branche ausbleibt.
Vor dem EU-Gerichtsurteil war man in der Branche davon ausgegangen, dass die Musikverlage EMI, Sony, Universal Music und Warner bei dem Verkauf von BMG Music Publishing im Vorteil sein würden. Ein Zusammenschluss würde jedem dieser Konzerne Synergien und Potenzial für Kosteneinsparungen bieten. EMI hatte bereits eine Bieterpartnerschaft mit der Beteiligungsfirma KKR in Erwägung gezogen und Sony habe laut Angaben eines Beteiligten eine lose Vereinbarung mit der Investmentbank Goldman Sachs getroffen. Noch sind offenbar alle großen Musikverlage im Rennen, auch Warner Music bietet nach wie vor mit.
http://www.bertelsmann.com