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Deutsche Popmusik stärkt Musikwirtschaft

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Der erwartete Aufschwung in der deutschen Musikbranche ist nach Ansicht des Vorsitzenden der Phonoverbände, Gerd Gebhardt, vor allem auf den aktuellen Erfolg der deutschen Popmusik zurückzuführen.

Berlin (ddp). «Ohne die deutschen Künstler und ihre Erfolge wäre der Marktrückgang nicht so zum Stillstand gekommen», sagte Gebhardt der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Das Jahr 2004 sei durch viele neue Künstler wie Silbermond und Juli «extrem erfolgreich» gewesen. Dies sei «in dieser Breite und Qualität lange nicht mehr da gewesen».

Nach Einschätzung von Gebhardt war «die Zeit mal wieder reif für den Erfolg anspruchsvoller deutscher Rock- und Popmusik». Er betonte: «Man will wieder verstehen, was gesungen wird.» Dies reflektiere auch die Echo-Verleihung am 2. April, die mit einer großen Zahl deutscher Künstler aufwarte. Gebhardt kritisierte jedoch, noch immer würden im Radio zu wenig Neuheiten und zu wenig deutsche Musik gespielt. Er forderte «mehr Patriotismus für eigene Künstler». Die aktuellen Erfolge deutscher Bands könnten den Weg für weitere Newcomer ebnen.

Nachdrücklich wehrte sich Gebhardt gegen Aussagen, der Boom deutscher Musik habe die Plattenfirmen unvorbereitet getroffen. «Wenn Produzenten nicht langfristig an den Acts gearbeitet hätten, wären diese heute nicht in den Charts», betonte er. «Musik fällt nicht vom Himmel.» Seit 1991 stieg der Anteil nationaler Produktionen bei den Single-Charts von 22,2 auf 51,5 Prozent in 2004.