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«Existenzgrundlage von Autoren gefährdet»

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Berlin (ddp). Das PEN-Zentrum Deutschland hat die geplante Novelle des Urheberrechts heftig kritisiert. «Der Entwurf gefährdet die Existenzgrundlage von Autoren», sagte der Generalsekretär des deutschen PEN, Wilfried F. Schoeller, am Freitag in Berlin.


Nach geltendem Recht entschädige eine Vergütungspauschale die Urheber für Einnahmeverluste, die durch das Kopieren entstünden. Diese Pauschale sei im Preis für Kopiergeräte eingeschlossen. In Zukunft solle die Pauschale zwischen Verwertungsgesellschaft und Hersteller frei ausgehandelt werden. Dies ist nach Meinung von Schoeller «illusorisch».

Nach Ansicht von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sorgt das novellierte Urheberrecht für einen fairen Interessenausgleich zwischen Urhebern, Verwertern und Nutzern im digitalen Zeitalter. Autoren und ihre Vertreter sehen dies anders: Das neue Urheberrecht sei eine Missachtung des geistigen Eigentums, sagte Helge Malchow vom Verlag Kiepenheuer & Witsch. Der Justiziar des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Christian Sprang, kritisierte zudem die im Gesetzesentwurf vorgesehene Deckelung der Vergütungspauschale auf fünf Prozent.

Das PEN-Zentrum Deutschland wird Gastgeber des 72. internationalen PEN-Kongresses vom 22. bis 28. Mai sein. Er steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler und hat das Motto «Schreiben in friedloser Welt». Zuletzt waren die Delegierten der internationalen Schriftstellervereinigung 1986 in Deutschland zusammengekommen.