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Experte: Stella-Insolvenz kein Indiz für Musical-Krise

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Trotz der gegenwärtigen Krise bei der Stella AG und dem drohenden Aus für das Bochumer Erfolgsmusical «Starlight Express» glaubt der Vorsitzende der Gesellschaft für unterhaltende Bühnenkunst, Wolfgang Jansen, nicht an eine Krise der populären Musiktheater.

Düsseldorf (ddp-nrw). «\'Starlight Express\' ist nach wie vor ein Renner. Noch nie in der deutschen Theatergeschichte gab es eine Produktion, die sich so lange halten konnte», sagte Jansen der Nachrichtenagentur ddp in Düsseldorf. Dass mehrere Investoren bereits Interesse an einer Übernahme des Musicals gezeigt hätten, sei ein Zeichen dafür, dass das 1988 erstmals gezeigte Stück nichts von seiner Attraktivität eingebüßt habe.

Gerade das Ruhrgebiet versuchte in den vergangenen Jahren, sich als Musical-Standort zu profilieren. Den Marketing-Slogan vom «Broadway an der Ruhr» hält Jansen, der zugleich an der Folkwang Hochschule in Essen lehrt, allerdings für übertrieben. «Er wird zwar viel zitiert, ist aber nicht unbedingt gerechtfertigt.»
Immerhin drei Musical-Standorte gibt es derzeit im Revier: «Starlight Express» in Bochum, «Elisabeth» in Essen und «Falco meets Amadeus» in Oberhausen. «Damit ist der Musical-Markt im Ruhrgebiet gesättigt. Die Spielstätten sind gut verteilt», erklärte Jansen. Anders als noch in den frühen 90er Jahren sei deutlich geworden, dass sich nicht jedes Musical automatisch rechnet. So habe «Les Miserables» in Duisburg wieder geschlossen werden müssen.

Die Pleite der Stella AG ist nach Ansicht Jansens allerdings kein Indiz dafür, dass der Musical-Markt kränkelt. «Stella hat sich mit seinen sechs großen Produktionen in ganz Deutschland ganz einfach übernommen. Dieser große Tanker konnte nicht mehr gemanagt werden», rechnete er vor. Musicals hätten weiterhin einen sehr guten Zuspruch: «Das Publikum will nach wie vor gute Stücke sehen!» Aus diesem Grund habe der Bochumer «Starlight Express» durchaus eine «Perspektive».