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Die Musikkonzerne Sony und Bertelsmann Music Group müssen sich bei der Realisierung ihrer Fusionspläne um weitere vier Wochen gedulden.
Die EU Kommission hat die Prüffrist der beiden Musikkonzerne um diese Zeit verlängert, so die Financial Times Deutschland. Die Wettbewerbshüter der EU benötigen diese Zeit, um die Flut von Informationen und Daten auszuwerten und noch weitere Daten beider Unternehmen anzufordern. Ursprünglich sollte die Prüfung bis Ende Juni abgeschlossen sein. "In den vergangenen Monaten hat die Europäische Kommission sehr große Datenmengen abgefragt - und dies zusätzlich zu den von uns bereits eingereichten umfangreichen Unterlagen über die Veränderungen auf dem europäischen und weltweiten Musikmarkt. Der nun bekannt gewordene neue Zeitplan ermöglicht es der Kommission, diese Datenmengen aufzuarbeiten und zu bewerten. Dies begrüßen wir", sagte ein Bertelsmann-Sprecher.Auch die Wettbewerbsbehörden der USA untersuchen und beobachen die geplante Fusion der beiden Majors.
Wie der britischen "Observer" berichtet, rechnet Gunter Thielen, Bertelsmann-Vorstandsvorsitzender, auch weiterhin mit einer Genehmigung der Fusion von Sony und BMG durch die Wettbewerbsbehörden. Thielen zeigte sich vor allem vor dem Hintergrund der Veränderungen im Musikgeschäft zuversichtlich sowie angesichts der Tatsache, dass selbst eine fusionierte Firma Sony/BMG kleiner als Marktführer Universal sei. "Wir haben mit der Kommission gesprochen und gehört, dass man den möglichen Merger mit einem unvoreingenommenen Blick prüfen wolle, deshalb sind wir optimistisch." Trotzdem sei das Vorhaben angesichts unterschiedlicher Unternehmenskulturen in den Konzernen nicht einfach umzusetzen: "Es wird nicht einfach sein, Sony und BMG zusammenzuführen", sagte Thielen. Deshalb rechnet der Bertelsmann-Manager mit unterschiedlichen Lösungen in den einzelnen Territorien: eine paritätische Leitung der Geschäfte zwischen Sony und BMG in den einzelnen Ländern ist unvermeidbar.