Body
Die Phonowirtschaft verbucht im ersten Halbjahr 2004 mit 2,9 Prozent den geringsten Absatzrückgang seit dem Jahr 2000.
Der DVD-Absatz boomt, der CD-Absatz bleibt stabil. Der Onlinemarkt etabliert sich, das Klingeltongeschäft verspricht hohe Umsätze.
Der CD-Absatz belief sich im ersten Halbjahr auf 55,1 Millionen Stück und hat damit das Niveau des Vorjahres (55,9 Mio.) nahezu gehalten (-1,4%). Musik-DVDs legten um 60% von 2,5 auf 4,0 Millionen Stück zu, während der Absatz von Singles (-9%) deutlich gesunken ist.
"Die Gesamtstrategie der Musikwirtschaft trägt allmählich Früchte", erläutert Gerd Gebhardt: "Erste Verbesserungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr, Investitionen in die neuen Vertriebswege Internet und Mobilfunk, konsequente Piraterieverfolgung und Bewusstseinsbildung, dass Kreativität schützenswert ist, tragen dazu bei, dass der Musikmarkt sich allmählich regenerieren kann.
Wir werden das Jahr 2004 wohl mit einem leichten Umsatzverlust beenden, aber wir sind deutlich optimistischer als in den letzten drei Jahren, in denen die Musikwirtschaft zusammen rund 40% ihres Umsatzes verloren hat. Mittelfristig sind die Perspektiven gut. Damit dies eintritt, brauchen wir allerdings weitere Verbesserungen der Rechtslage. So müssen neben effektiven Vorschriften zur Pirateriebekämpfung endlich die Voraussetzungen für einen Markt für Privatkopien geschaffen und das Sendeprivileg eingeschränkt werden. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, entsprechende Regelungen in der zur Zeit diskutierten Novelle des Urheberrechtsgesetzes zu treffen. Der Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums, der schon vor der Sommerpause veröffentlicht werden sollte, muss im August/September weitere Klarheit schaffen."