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Komponist gewinnt Streit um Musik für Dostojewskis «Idiot»

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Düsseldorf - Das Düsseldorfer Schauspielhaus hat im Rechtsstreit mit dem Komponisten Parviz Mir-Ali eine Niederlage erlitten. Die Bühne hatte Mir-Alis Musik für ihre Aufführungen von Fjodor Dostojewskis Roman «Der Idiot» genutzt, ohne ihm dafür Lizenzgebühren zu zahlen. Nachdem sie ihm eine Spielzeit vergütet hatte, verweigerte sie weitere Zahlungen mit Hinweis auf die Gema. Es handele sich nur um Hintergrundmusik.

Der Komponist sah seine Urheberrechte verletzt und klagte. Das Landgericht gab ihm am Mittwoch in Düsseldorf Recht (Az.: 12 O 263/18). Die Musik sei Bestandteil der Inszenierung und mit den Gema-Gebühren nicht abgegolten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Er habe die Musik für die Inszenierung im Staatsschauspiel Dresden 2015 geschaffen, hatte Mir-Ali berichtet. In der Spielzeit 2017/2018 habe das Schauspielhaus Düsseldorf das Stück einfach übernommen, ohne ihn für die Musik zu vergüten, meint der Kläger. In der Spielzeit davor habe ihm die Bühne noch 1350 Euro gezahlt. Wie viel das Schauspielhaus Mir-Ali nachträglich zahlen muss, steht noch nicht fest.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus argumentiert, es habe ordnungsgemäß an die Gema abgeführt - 30 bis 90 Euro pro Aufführung. Komponist Mir-Ali hat die Musik zur Eröffnung der Fußball-WM 2006 in Deutschland arrangiert, arbeitete für Michael Jackson und André Heller und ist an Theatern in Wien, München, Hamburg und Bochum tätig.

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