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Krings/Kampeter: Respekt vor geistigem Eigentum stärken

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Anlässlich des 100. Geburtstages der GEMA erklären der Vorsitzender der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Günter Krings MdB und der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss, Steffen Kampeter MdB:

Angesichts des drohenden Verlustes der kreativen Vielfalt durch zum Teil dramatische Umsatzeinbrüche der Film- und Musikwirtschaft vor allem unter jüngeren Kunden brauchen wir dringend ein neues Bewusstsein für den Wert der künstlerischen Kreativität in unserer Gesellschaft. Täglich Hunderttausende Urheberrechtsverletzungen im Internet und so genannte Raubkopien können auf Dauer nicht nur strafrechtlich bekämpft werden. Wichtig ist, dass junge Menschen von Anfang an wieder den an sich selbstverständlichen Respekt für die Schöpfer von Filmen und Musikstücken entwickeln. Dazu bedarf es einer nationalen Offensive, die für den Respekt vor dem geistigen Eigentum und der Kreativität der Künstler wirbt.

Andere Länder in Europa gehen hier mit gutem Beispiel voran. So bedient sich die britische Kampagne "Respect the value of music" gezielt der neuen Medien und einer modernen technischen Präsentationsform, um mit ihrem Anliegen gerade bei jungen Menschen durchzudringen. Eine vergleichbare Offensive zum Schutze der Urheberrechte in der Film-, Musik- und Verlagswirtschaft ist in Deutschland längst überfällig.

Herzstück einer solchen Informationskampagne müssen die Schulen sein. Die Bundesregierung steht hier in der Pflicht, gemeinsam mit den Ländern den notwendigen Impuls zu geben und die Schulen, die betroffenen Wirtschaftsbranchen und die Künstler an einen Tisch zu bringen. Die Zukunft des geistigen Eigentums in Deutschland wird heute in den Klassenräumen und auf den Schulhöfen unseres Landes entschieden!

Werden private Urheberrechte immer mehr als "public domain" missverstanden, wirft dies nicht nur die europäische Rechtsentwicklung um Jahrhunderte zurück. Eine solche Entwicklung bedroht darüber hinaus die Kreativwirtschaft in Deutschland. Die geistige Form von Eigentum wird zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsgut. Ihre Nichtachtung gefährdet Arbeitsplätze und verhindert, dass neue entstehen.

Raubkopien und illegale Downloads beschädigen aber vor allem die Vielfalt des Angebotes in den betroffenen Branchen. Sie schaden daher weniger den etablierten Künstlern, sondern in erster Linie den jungen Künstlern und Autoren.

Berlin, 23.1.2003