Bis 2019 präsentierten die Verlage ihre neuen Noten auf der Musikmesse Frankfurt. Das ist Geschichte. Doch inzwischen haben andere Player dieses Manko ausgeglichen. Ende April werden Notenverlage ihre Produkte in Kassel auf dem VdM-Kongress ausstellen und in Leipzig in der Musikhalle der Buchmesse. Nicht zu vergessen die Fachmesse jazzahead! – auch improvisierte Musik braucht hin und wieder Scores. Premiere hatte dagegen Ende März bereits die MusikMesse Nürnberg, die im Dreiklang mit der Freizeit Messe Nürnberg und der Whisky-Messe für gut besuchte Messehallen sorgte. Noten waren noch in der Minderzahl, aber erste „Agenten“ der Verlagshäuser sollen gesichtet worden sein. Sehenswert war das Angebot aus dem Bereich handwerklich hergestellter Instrumente mit den Schwerpunkten Blech- und Holzblasinstrumente sowie Zupf- und Streichinstrumente.
Der Pianosalon war in fester Hand des oberfränkischen Premium-Klavierherstellers Steingraeber, der dort Instrumente vom futuristischen Konzertflügel Transducer bis zum Stutzflügel präsentierte. Laut Messeangabe hatten sich 130 Aussteller mit etwa 175 Marken auf dem Nürnberger Messegelände eingefunden. Für Publikumszulauf sorgte ein buntes Rahmenprogramm von über 50 Konzerten: Musikschulen, Bläserklassen und Vereine durften kostenfrei ihre Arbeit präsentieren. Zirka 30 Workshops boten Amateuren und Profis die Möglichkeiten, sich instrumental und pädagogisch weiterzubilden. Noch ist das Messepflänzchen klein, eine jährliche Wiederholung ist fest geplant und die Entwicklungschancen stehen gut: Tatsächlich ist die Musik-Messe Nürnberg derzeit die einzige Messe-Plattform in Deutschland, die für Händler, Musiker und Musikpädagogen gleichermaßen Platz bietet.
Im Rahmen der Musik-Messe Nürnberg wurde auch der Deutsche Musikinstrumentenpreis 2022 in den Kategorien Cello und Fagott verliehen. In der Kategorie Cello gab es gleich zwei Preisträger: Cellobau & Tonhölzer Stöhr e. K. wurde für das Instrument „Thomas Stöhr Meistercello“ ausgezeichnet. Die Jury betonte die vielseitige Variabilität der Klangfarbe, den hohen Spielspaß und die gute Spielbarkeit des Instrumentes. Aaron Aupperle Geigenbau erhielt den Preis für das Cello „Modell nach Stradivaris Christiani“. Im Besonderen lobte die Jury die bequeme Handhabung, die gute Ergonomie und den sehr ästhetischen Gesamteindruck des Instrumentes. Auch der schöne, kräftige und flexible Klang wurde hervorgehoben.
Gewinner in der Kategorie Fagott wurde Rudolf Walter u. Co. Holzblasinstrumentenbau GmbH mit dem Instrument „Walter Fagott“. Lobend wurden die gute Dynamik und das sehr gute Klangvolumen sowie der schöne Ton mit Strahlkraft und Wärme hervorgehoben. Im nächsten Jahr wird der Preis in den Kategorien F/B Doppelhorn sowie Mandoline vergeben. ak