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Essen (ddp-nrw). Musicals haben nach Experten-Ansicht heute nur dann eine Chance, wenn ihre Produzenten eine gute Nase für den richtigen Stoff in der passenden Stadt haben.
Das sagte Maik Klokow, Geschäftsführer der Stage Holding Deutschland, am Donnerstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp in Essen. «Die Zuschauer sind nur bereit, sich verschiedenen Themen zu öffnen, wenn die Geschichte, das Ensemble, das Ambiente und der Standort stimmen.»So stehe etwa das Stück «Elisabeth» seit nunmehr einem Jahr erfolgreich in Essen auf dem Spielplan. Bereits 500 000 Besucher sahen dort nach Angaben von Klokow die Geschichte der österreichischen Kaiserin. Mindestens bis Ende des Jahres soll «Elisabeth» dort noch gastieren.
Die Zeit der kühlen Managementtypen in diesem Genre ist offenbar vorbei. «Wenn Menschen mit einer Liebe zum Theater am Werk sind - das spüren die Menschen», sagte Klokow. Dabei sei die Faszination für das «Live-Erlebnis Musical» ungebrochen. «Im Theater zu sitzen und das Geschehen hautnah zu erleben, ist immer noch etwas ganz anderes als vor dem Fernseher oder Computer zu hocken», sagte der Geschäftsführer.
Völlig aus dem Rennen sind Klokows Erkenntnissen zufolge Produktionen, die vom Start weg auf zehn Jahre Laufzeit angelegt sind. Es reiche auch längst nicht mehr aus, allein auf bekannte Lizenzproduktionen zu setzen. «Die Kreativität der Musical-Macher ist heutzutage stark gefordert», berichtet Klokow. So bereite die Stage Holding in Eigenregie mit den Scorpions etwa die Produktion «Winds of Change» vor.
(Internet: www.elisabeth-das-musical.de)