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Der freie Zugang zu Information und Kultur unter einer "Creative Commons"-Lizenz weitet sich jetzt auch auf die Musikindustrie aus. Nächsten Monat werden Lieder von den Beastie Boys, David Byrne und 14 weiteren Künstlern auf einer CD erscheinen, deren Inhalt online kopiert, remixt oder durch andere Künstler gesamplet werden kann.
Damit ermöglichen die Künstler, von denen die meisten bei großen Musikunternehmen unter Vertrag stehen, das kopieren und tauschen von Songs, ohne dass die User ein gerichtliches Vorgehen von Seiten der Musikindustrie befürchten müssen. Creative Commons ermöglicht dem Besitzer eines Copyrights, genau zu erklären welche Rechte er reservieren will und auf welche er verzichtet."The Wired CD: Rip.Sample.Mash.Share." wurde von den Redakteuren des Wired-Magazins zusammengestellt, als experimentelle Implementierung der "Creative Commons"-Lizenz. 750.000 Kopien der CD werden über die November-Ausgabe des Magazins vertrieben, außerdem wird die CD an die Besucher eines Benefiz-Konzerts von David Byrne ausgegeben.
Üblicherweise umfasst das Copyright den Anspruch auf alle Rechte. Im vorliegenden Fall erlauben alle 16 Teilnehmer, dass ihre Arbeit im Internet getauscht wird. Die Tatsache, dass Creative Commons populärer wird, hebt die wachsende Kluft innerhalb der Musikindustrie hervor: Einige Manager halten strikt an den gerichtlichen Verfahren fest, während andere bereits nach Kompromissen suchen, da sie das File-Sharing als unvermeidbar erkannt haben.
Wenn sich Creative Commons noch weiter durchsetzt, könnten Künstler entscheiden, einen Teil ihrer Musik frei übers Internet zu vertreiben, um Konzerte und Merchandising zu promoten und Standard-CD-Verkäufe anzukurbeln und damit zwischen den beiden derzeit herrschenden Extremen einen Mittelpunkt darstellen.
Quelle: orf.at