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Musikverlag C. F. Peters will Standort wechseln

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Wie hr-online und die Nachrichtenagentur dpa berichten, erwägt der Frankfurter Musikverlag C. F. Peters, seinen deutschen Hauptsitz zu verlagern. Auf der Frankfurter Musikmesse sagte Geschäftsführer Carl Grouwet, es ginge um die Zukunft des Verlages. Die Gewerkschaft ver.di will wissen, dass die Verlagsleitung über den Standort Berlin nachdenkt.

Gegenwärtig arbeiten 30 fest angestellte Mitarbeiter im Frankfurter Haus des Verlages, so hr-online. Weitere Standorte des Familienunternehmens sind Leipzig, London und New York. Haupteigentümer des Verlages ist eine Londoner Stiftung, die es sich gegenwärtig zur Aufgabe gesetzt hat, die Rentabilität der Häuser zu steigern. Als Vermittler für die zersplitterte Erbengemeinschaft wurde Stiftungsmitglied Nicholas Riddle eingesetzt, der zurzeit ebenfalls auf der Frankfurter Musikmesse weilt.

Die Verlagsangestellten wurden von den Plänen der Geschäftsleitung überrascht. Wie Betriebsratsmitglied Hans-Jörg Müllender gegenüber hr-online sagt, solle sechs Mitarbeitern gekündigt werden. Die anderen Mitarbeiter stehen nun vor der Entscheidung, ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin zu verlagern.

Anreiz für den Standortwechsel, seien für die Geschäftführung zum einen die günstig zu mietenden Lagerhallen, die der Verlag benötigt. Andererseits die Fördermittel, die die Hauptstadt für ansiedlungswillige Firmen bereitstellt. Die Belegschaft jedoch bezweifle, dass finanzielle Mittel auch für solch kleine Unternehmen wie den Verlag mit seinen künftig 24 Mitarbeitern gezahlt würden, so hr-online. Auch die derzeitigen Mieten, die der Verlag für seinen Lagerraum in Dreieich bezahlt, seien konkurrenzfähig.

Grouwet jedenfalls habe seinen Wohnsitz bereits seit Jahren in Berlin und soll ihn auch nicht gewechselt haben, als er die Geschäftsführung bei Peters übernahm. Es sei deshalb fraglich, ob allein Gewinnmaximierungsstrategien oder Konsolidierungsmaßnahmen hinter dem geplanten Umzug stünden.

Als vorläufige Reaktion habe der Betriebsrat einen Anwalt beauftragt, der ihn gegenüber der Geschäftsleitung vertreten soll. Weiterhin denken die Mitarbeiter des Hauses, dass eine Option, die verstreuten Geschäftsbereiche in Deutschland unter ein - Frankfurter - Dach zu bringen, nicht außerhalb des Möglichen liegt. Das wiederum würde bedeuten, dass der Verlag endgültig seine Leipziger Wurzeln kappt…


Quellen: hr-online, dpa, ver.di
http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5984&k…