Hauptrubrik
Banner Full-Size

+++ musikwirtschaft aktuell +++ musikwirtschaft+++

Autor
Publikationsdatum
Body

+++ Noch nicht das Gelbe vom Ei - Apples Musikdienst i-Tunes im Test - Anwender dürfen kostenpflichtige Musikdateien nur eingeschränkt nutzen / Einzeltitel und Alben sind teuer / Nicht jeder kann bei i-Tunes einkaufen +++ BMG will neue Preise für CDs testen - günstige «Anti-Piraterie-CD»+++

Noch nicht das Gelbe vom Ei - Apples Musikdienst i-Tunes im Test
/ PC-WELT-Tipp: So bekommen Anwender i-Tunes-Titel auf ihren MP3-Player
Wer Musiktitel aus dem Internet bezieht, war bislang überwiegend auf das Angebot illegaler Tauschbörsen angewiesen. Doch mit dem kostenpflichtigen Musikdienst i-Tunes von Computerhersteller Apple steht seit kurzem ein umfassendes Angebot bekannter Künstler zum Download zur Verfügung. Die PC-WELT, Deutschlands meistverkauftes Computer-Monatsmagazin, hat in ihrer aktuellen Ausgabe (8/2004) den virtuellen Musik-Store näher unter die Lupe genommen und kommt zu dem Ergebnis: Die unter i-Tunes angebotenen Musikstücke sind teuer. So kostet in der Regel ein Einzeltitel 99 Cent, ganze Alben gibt es für 9,99 Euro. Bedenkt man, dass aktuelle Hit-Alben schon ab rund 13 Euro in den Plattengeschäften stehen und bei Download-Musikstücken die Kosten für Tonträger, Hülle und Booklet entfallen, gibt i-Tunes zu wenig dieser Einsparungen an seine Kunden weiter.
Weiterhin bemängeln die Computer-Experten, dass die Kunden von i- Tunes nicht uneingeschränkt über ihre gekauften Musikstücke verfügen dürfen. Denn aufgrund des von Apple verwendeten Digital Rights Managements (DRM), das Einsatz, Besitz und Verbreitung der Musiktitel regelt, funktioniert das Brennen bestimmter Musikzusammenstellung maximal siebenmal. Auch eine direkte Übertragung der Musikdaten auf einen beliebigen MP3-Player ist nicht möglich. Die Zeitschrift rät: Anwender, die Audiodateien im MPEG-4-Format aus dem i-Tunes-Shop herunterladen, sollten diese zunächst auf eine Audio-CD brennen. Danach können die Musikstücke mit dem kostenlosen Programm Audiograbber 1.83, das es unter http://www.audiograbber.de gibt, in MP3-Dateien umgewandelt werden.
Ebenfalls unfair: Anwender benötigen für die Nutzung des Musikstores das Programm i-Tunes 4.6, eine Mischung aus Media-Player, Musikverwaltung und Einkaufs-Software. Doch das 20 Megabyte große Programm gibt es auf der Internetseite von Apple nur für Apple- Betriebsysteme sowie für Windows 2000 und XP. Nutzer von Linux oder älteren Windows-Versionen bleiben außen vor.

BMG will neue Preise für CDs testen - günstige «Anti-Piraterie-CD»
Hamburg (ddp). Der Musikkonzern BMG will ab August in Deutschland ein neues Preissystem für CDs testen. Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag vorab berichtete, sollen Neuerscheinungen künftig in drei Preiskategorien angeboten werden. So soll es eine billige Version für 9,99 Euro, eine reguläre für 12,99 Euro und eine Luxusversion für 17,99 Euro geben.
BMG-Chef Maarten Steinkamp sagte dem «Spiegel», «die Billigversion wird ähnlich wie eine selbst gebrannte CD kein Cover haben und nur aus der CD mit den direkt auf die Scheibe gedruckten Titeln bestehen». Sie sei als «Anti-Piraterie-CD» zu verstehen. Die teure Luxus-Version soll hingegen mit DVD-Zugaben und anderen Extras ausgestattet werden. Steinkamp betonte, «wir müssen endlich kundenfreundlicher werden und den Musikfans eine breite Auswahl bieten». Die Musikbranche habe «viel zu lange einfach nur unbeweglich auf ihrem Hintern gesessen».
Autor