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Der Neustart der Musiktauschbörse Napster verzögert sich weiter. Die Internet-Tauschbörse werde nicht mehr wie geplant in diesem Monat als legaler Bezahlservice angeboten, sagte Napster-Vorstand Konrad Hilbers dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Hamburg (ddp). Bisher hätten sich Napster und die führenden Plattenfirmen nicht über eine Lizenzierung der Musiktitel einigen können. Einen neuen Start-Termin wollte Hilbers nicht nennen. Hauptinvestor Bertelsmann plant den Angaben zufolge einen Ausbau der Marke Napster zu einem Entertainment-Portal vor, das möglichst alle Medienprodukte des Konzerns anbieten solle. Unterdessen kündigte der Chef von Universal Music Deutschland, Tim Renner, den Start eines Internet-Musikdienstes mit dem Namen Popfile.de für diesen Sommer an.Ursprünglich wollte Napster-Chef Hilbers den Musik-Downloaddienst bereits im vergangenen Sommer in ein kostenpflichtiges Angebot umwandeln. Laut Hilbers war es jedoch von Anfang an schwierig, an Inhalte für den Abodienst heranzukommen. Ein Grund dafür sei, dass die großen Plattenverlage mit Pressplay (www.pressplay.com) und MusicNet (www.musicnet.com) eigene Unternehmen gegründet haben, um kostenpflichtige Musik-Downloads anzubieten.
Napster verfügte zu Spitzenzeiten über fast 60 Millionen registrierte Mitglieder. Momentan gibt es unter www.napster.com nur den Hinweis, dass das Tauschen von Musik zur Zeit nicht möglich sei.