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Neue Klagewelle gegen Musiktauschbörsen

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Die Musikindustrie startet eine neue Klagewelle gegen das unrechtmäßige Tauschen von Musik im Internet. Diesmal sind 2.100 Nutzer im Visier der IFPI, nun auch in Schweden, der Schweiz, Argentinien, Hongkong und Singapur.

Die International Federation for the Phonographic Industry [IFPI] kündigte neue Klagen gegen Nutzer von Tauschbörsen an, die dort unrechtmäßig Musik anbieten sollen. Es sei Dinosaurier-Denken, wenn jemand nach all der Aufklärungsarbeit und Kampagnen noch glaube, dass er Musik stehlen könne, so IFPI-Chef John Kennedy. Derzeit seien mehr als 3.800 der Uploader in 17 Ländern Ziel einer strafrechtlichen Verfolgung oder gerichtlicher Verfahren, so die IFPI. Laut IFPI ist ein Großteil der verfolgten Filesharer männlich, zwischen 20 und 30 Jahre alt und hat 3.000 Dollar Strafe oder mehr gezahlt. In Hongkong wurde ein Mann, der drei Filme über BitTorrent angeboten hatte, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Mit den Klagen versucht die Industrie auch, legalen Angeboten wie iTunes und Napster mehr Raum zu verschaffen. Der Absatz digitaler Musik im Internet verdreifachte sich im ersten Halbjahr 2005 und macht derzeit sechs Prozent oder 790 Mio. Dollar des Marktes aus. Neben den fünf neuen verfolgt die IFPI mittlerweile Tauschbörsennutzer in Österreich, in Dänemark, Frankreich, Finnland, Deutschland, Island, Irland, Italien, Japan, den Niederlanden, Großbritannien und den USA.

Als besonders wirksames Instrument der Information und Aufklärung haben sich laut IFPI "Instant Messages" erwiesen. Mehr als 150.000 dieser standardisierten Nachrichten wurden an österreichische Filesharer verschickt.

Der gesamte digitale Musikmarkt - Internet-Downloads und mobiler Markt - sorgt laut IFPI für 3,6 Prozent der Gesamtumsätze. Im ersten Halbjahr 2005 wurden in Österreich 3,5 Millionen Euro für den Kauf digitaler Musik ausgegeben.


Quelle: orf.at