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Einer der größten Fälle von Raubkopiererei wird ab 12. Februar vor dem Berliner Landgericht verhandelt. Die Staatsanwaltschaft hat gegen drei Männer und deren Gehilfin wegen Raubkopierens in 589 Fällen Anklage erhoben.
Berlin (ddp-bln). Die drei mutmaßlichen Haupttäter sollen als Betreiber eines Onlineshops raubkopierte Software angeboten und urheberrechtlich geschützte Computerprogramme verkauft haben, sagte ein Justizsprecher am Montag. Insgesamt sollen über 1700 Computerprogramme mit einem Marktwert von etwa 885 000 Euro an etwa 200 Kunden verkauft worden sein.Einer der Beschuldigten habe die erforderlichen Internetadressen für den Onlineshop angemietet, die Kunden betreut und die Seriennummern der geschützten Software besorgt. Ein Komplize habe die erforderlichen Computerprogramme beschafft und nach Berlin weitergeleitet.
Dort soll der Dritte im Bunde die Kundenbestellungen aufgenommen und den Kaufpreis ausgehandelt haben, der erheblich unter dem marktüblichen Preis des jeweiligen Computerprogramms lag. In der Wohnung der mutmaßlichen Gehilfin wurde die Software auf CD-Rom gebrannt. Die Silberlinge wurden dann an die Kunden verschickt.
Die drei mutmaßlichen Haupttäter hatten im Ermittlungsverfahren die Taten im Wesentlichen eingeräumt. Für den Prozess vor der 5. Großen Strafkammer sind insgesamt zwei Verhandlungstage vorgesehen.