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Vom 23. – 27. Januar fand die Musikmesse MIDEM in Cannes statt. Deutschland war nach Großbritannien, den USA und Frankreich der viert stärkste Vertreter auf dem weltweit wichtigsten Handelsplatz für Musik. Peter James und sein Team nutzten den ersten internationalen Auftritt im neuen Jahr, um das deutsche Musikexportbüro mit eigenem Stand zu positionieren, bestehende Kontakte zu pflegen und neue anzuknüpfen.
Neuordnung deutscher Präsenz für 2006 geplantAm Rande der MIDEM gab Peter James bekannt, dass GermanSounds weitere Maßnahmen zur Reorganisation der deutschen MIDEM-Präsenz plant. Künftig sollen auch Showcases mit deutschen Künstlern ermöglicht und gemeinsam durch Branche und Bund finanziert werden. „Popkomm und MIDEM sind enorm wichtig für die Branche und die Folgen des derzeitigen Strukturwandels machen auch vor der MIDEM nicht halt. Um die deutsche MIDEM-Beteiligung angesichts unverändert hoher Kosten langfristig zu sichern, bedarf es einer permanenten Evaluierung und kontinuierlichen Anpassung an die veränderten Bedürfnisse der Branche, und zwar unter Ausnutzung aller verfügbaren Ressourcen“ erläuterte James. „Nach ersten Gesprächen mit der MIDEM werden wir auch die übrigen Beteiligten in die Verhandlungen einbeziehen.“
Ergebnisse der European Music Platform
Auf der MIDEM wurden auch die Ergebnisse der „European Music Platform“ vorgestellt. Rund einen Monat vor Beginn der Messe hatte die EU-Kommission den Mitgliedern der „European Music Platform“ die finanzielle Unterstützung laufender und neuer Projekte für 2005-2006 aus Mitteln des europäischen Kulturfonds zugesichert. Im Rahmen der European Music Platform wurden Projekte auf EU-Ebene erarbeitet, welche die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Musikbranche zum Ziel haben. Durch diese Projekte, die in die Themenbereiche „International Promotion“, „Exchange of Information“ und „Live-Music“ gegliedert sind, soll der Export nationaler Musikproduktionen gefördert und zugleich ein kultureller Austausch ermöglicht werden. So fallen unter „Live-Music“ beispielsweise das „European Talent Exchange Programme“ (ETEP) sowie der „European Tour Support“ (ETS).
Die ausführlichen Ergebnisse können unter http://www.musicineurope.net eingesehen werden.
European Border Breakers´ Award an „Wir sind Helden"
Zum zweiten Mal wurde auf der MIDEM der „European Boarder Breakers´ Award“ verliehen. Mit diesem Preis ehrt die EU Nachwuchsmusiker und -bands, deren Debütalben sich im Zeitraum eines Jahres am häufigsten in den EU-Ländern außerhalb ihres Heimatlandes verkauft haben.
„Auffällig war, dass die meisten Preise von Wirtschafts- und Kulturministern übergeben wurden“, so Rosita Kürbis, Projektleitung bei GermanSounds, „ein Beleg für den hohen Stellenwert, den zeitgemäße Musik in anderen europäischen Ländern genießt. Aus Deutschland war leider kein einziger hochrangiger Regierungsvertreter anwesend." Die Auszeichnung an den erfolgreichsten deutsche Newcomer, die Berliner Band „Wir sind Helden“, überreichte GEMA-Direktoriumsmitglied Christian Kröber.
Die Awards werden organisiert von der Europäischen Kommission in Kooperation mit EMO, GESAC, ICMP/CIEM, IFPI, IMPALA und Billboard Information Group.
Die Preisträger 2005 sind:
· Dänemark: Raveonettes für "Chain gang of love" (Columbia/Sony)
· Finlnand: Redrama für "Everyday soundtrack" (Virgin)
· Frankreich: Corneille für "Parce qu\'on vient de loin" (Wagram)
· Deutschland: Wir Sind Helden für "Die Reklamation" (Capitol)
· Irland: Damien Rice für "O" (DRM/14th Floor)
· Italien: Benny Benassi & The Biz für "Hypnotica" (Off limits production)
· Schweden: Ana Johnsson für "The way I am" (Epic/Sony)
· UK: Katie Melua für "Call off the search" (Dramatico)
Der “European Breakthrough Prize”, ein Sonderpreis für die erfolgreichste Band aus den zehn neuen EU-Ländern, ging an Myslowitz (Polen) für ihr Album "Korova Milky Bar" (EMI).