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Schott Verlag lässt Wagner-Handschriften versteigern

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Am 6. Dezember will das Auktionshaus Sotheby\'s Richard Wagners handschriftliches Libretto zur Oper «Tristan und Isolde» und die Niederschrift der «Wesendonck-Lieder» versteigern. Sie stammen aus dem Besitz des Schott Verlages in Mainz.

Egon Voss, Herausgeber der Richard-Wagner-Gesamtausgabe, äußerte sich im Deutschlandfunk zur Versteigerung und bezeichnet die Wagner-Manuskripte als «nationales Kulturgut», welches der Forschung und Öffentlichkeit erhalten bleiben müsse. Den Schätzpreis von zusammen 1,5 Millionen Euro könne sich aber kein öffentliches Archiv in Deutschland leisten.

Auch der Leiter des Bayreuther Richard-Wagner-Archivs, Sven Friedrich, äußerte im Deutschlandfunk sein Erstaunen darüber, dass die Handschriften nicht zuvor seinem Archiv angeboten worden sind: «Ich finde dieses Vorgehen schon etwas ungewöhnlich, es wäre eine freundliche Geste gewesen, so etwas anzukündigen.» Zu einem möglichen Erwerb der Manuskripte sagte er: «Da müsste eine konzertierte Aktion von verschiedensten Geldgebern her, das müsste bis in die allerhöchsten Ebenen laufen.»
Der Musikverlag Schott ist bis heute in Familienbesitz und hat bereits eine Beethoven-Partitur versteigern lassen.