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Streit um Musiktauschbörse Napster geht wieder vor Gericht

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Der Streit um die Musiktauschbörse Napster wird nun erneut vor Gericht ausgetragen. Die Musikindustrie wirft den Napster-Betreibern vor, einen Schaden in Milliardenhöhe verursacht zu haben.

San Francisco (ddp).. Wie der Informationsdienst CNet (www.news.com) berichtet, konnten sich die Kontrahenten trotz einmonatiger intensiver außergerichtlicher Beratungen bislang nicht auf ein Entschädigungsmodell einigen. Weil damit die von der zuständigen Richterin Marilyn Hall Patel gesetzte Frist abgelaufen ist, geht der Prozess jetzt weiter. Die Musikindustrie wirft den Napster-Betreibern vor, einen Schaden in Milliardenhöhe verursacht zu haben. Über Napster seien in großer Zahl urheberrechtlich geschützte Musikstücke kostenlos getauscht worden, behauptet der Branchenverband RIAA (www.riaa.org).

Das Scheitern der Verhandlungen ist für beide Parteien mit einem großen Risiko behaftet. Auf Napster können nun Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe zukommen, schreibt CNet. Gleichzeitig rückt der Neustart von Napster als kostenpflichtiger Musik-Abodienst abermals in weite Ferne. Die Musikindustrie wiederum läuft Gefahr, selbst zur Angeklagten in einem Kartellrechtsprozess zu werden. Richterin Patel hatte im Januar angekündigt, das monopolartige Verhalten der fünf großen Plattenverlage beim Aufbau von Internet-Musikplattformen zu untersuchen. Sollte Patel dieses Vorhaben in die Tat umsetzen, könnte der Branche ein Prozess ähnlich dem gegen das Softwareunternehmen Microsoft drohen.

Beide Seiten betonten deshalb, dass die Gespräche über eine gütliche Einigung fortgesetzt werden sollen. Da jedoch die von Richterin Patel gesetzte Frist für einen Kompromissvorschlag verstrichen ist, wird nun automatisch wieder das Gerichtsverfahren in der Sache in Gang gesetzt.