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Teodor Currentzis. Foto: SWR, Olya Runyova
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Teodor Currentzis: Ein Orchester ist keine Fabrik

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Teodor Currentzis (46), griechisch-russischer Stardirigent des SWR Symphonieorchesters, strebt nicht nach einem riesigen Orchesterklang. „Der Sound wird vielleicht größer, aber die Identifikation wird kleiner“, sagte Currentzis kurz vor seinem Antrittskonzert mit Mahlers dritter Sinfonie am 20. September in Stuttgart. „Mein goldenes Ziel ist es, die Identität jedes einzelnen zu respektieren – und jeden dazu zu bringen, sein eigenes Geschenk für einen großen Sound zu geben.“

Der Musiker auf dem letzten Platz sei dabei genau so wichtig wie der ganz vorne. Gemeinsam Musik zu machen sei etwas anderes, als gemeinsam in einer Fabrik an einem Produkt zu arbeiten, betonte Currentzis.   

Er räumte zugleich ein, dass er gegen die lange umstrittene Orchesterfusion beim Südwestrundfunk (SWR) gewesen sei und den Zusammenschluss des Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg (SO) mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (RSO) 2016 pessimistisch begleitet habe. Die Musiker hätten ihm aber das sichere Gefühl gegeben, für einen Neustart bereit zu sein, die besten Traditionen ihrer Vergangenheit aufzunehmen – und einen neuen Sound in einem neuen Orchester zu kreieren.    

Teodor Currentzis, geboren in Athen, ist künstlerischer Leiter des Staatlichen Opern- und Balletttheaters im russischen Perm und neuer erster Chefdirigent in Stuttgart. Er ist auch Gründer des Kammerorchesters und Chors MusicAeterna. Seine Karriere begann er in den 1990ern Jahren am Staatlichen Konservatorium in St. Petersburg.

 

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