Ein englisches Obergericht hat die Plattenfirma Hyperion zur Zahlung von Tantiemen für die Einspielung eines 300 Jahre alten Stückes des Komponisten de Lalande verknurrt. Der Fall könnte Konsequenzen für weitere Aufnahmen historischer Musik haben.
Wie Codes Flores, das Schweizerische Onlinemagazin für Musikästhetik und kognitive Musikpsychologie, berichtet, hatte der Musikwissenschaftler Lionel Sawkins die Ansprüche geltend gemacht. Sawkins ist Herausgeber der Werke von Michel-Richard de Lalande (1657-1726). Auf seine Edition stützte sich die Aufnahme bei Hyperion. Der Plattenfirma wurden überdies die Gerichtskosten übertragen. Simon Perry von Hyperion fürchtet laut einem Bericht des «Guardian» nun, dass auch andere Herausgeber historischer Musik finanzielle Ansprüche stellen könnten, was für Label, die vornehmlich Alte Musik herausgeben, den finanziellen Ruin bedeuten würde.
Quelle: codexflores.ch