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Der Streit um Musiktauschbörsen im Internet und CD-Verkäufe geht weiter. Jetzt wirft Jerry Del Colliano, Chef der größten US-amerikanischen Musik-Webseite AudioRevolution, dem Verband der Musikindustrie (RIAA) vor, «eine ganze Generation vom Musikgenuss zu entfremden».
Los Angeles (ddp). Die Jugendlichen seien bereit, monatlich 20 Dollar (rund 20 Euro) für Musik und andere Unterhaltungsdienste auszugeben. «Die CD gehört zu einer aussterbenden Generation, heute sind DVD, Videospiele und Handys auf den oberen Plätzen», sagte Colliano. Die Musikindustrie habe es versäumt, mit attraktiven Musik-Angeboten und technischen Lösungen konkurrenzfähig zu bleiben.Colliano reagiert mit seinen Äußerungen auf eine Studie der RIAA, wonach der Umsatzrückgang bei den CDs im direkten Zusammenhang mit den Internet-Tauschbörsen stehe. Nach Angaben der RIAA ist der Absatz von CDs im ersten Halbjahr diese Jahres in den USA von 380 auf 369 Millionen Stück gesunken, was einem Umsatzeinbruch um 5,1 Prozent auf 5,24 Milliarden Dollar (rund 5,34 Milliarden Dollar) entspricht.
Auch in Deutschland wird die Musikindustrie immer wieder für ihr Internet-Engagement kritisiert. Erst in der vergangenen Woche bezeichnete die Fachzeitschrift «c\'t» das neue Onlineangebot von Universal Music Deutschland als wenig komfortabel, weil das Bezahlen zu kompliziert sei und die Musik sich nicht problemlos abspielen lasse. Mit legalen Angeboten der Industrie gelangten die Fans nicht immer ans Ziel, urteilte das Magazin.
(www.audiorevolution.com, www.riaa.org)